The Decemberists

As It Ever Was, So It Will Be Again

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.06.2024
Jahr: 2024
Stil: Americana
Spiellänge: 65:22
Produzent: Tucker Martine

Links:

Plattenfirma: Thirty Tigers

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Frank Ipach


s. weitere Künstler zum Review:

The Beach Boys

R.E.M.

Fairport Convention

Titel
01. Burial Ground
02. Oh No!
03. The Reapers
04. Long White Veil
05. William Fitzwilliam
06. Don't Go To The Woods
07. The Black Maria
 
08. All I Want Is You
09. Born To The Morning
10. America Made Me
11. Tell Me What's On Your Mind
12. Never Satisfied
13. Joan In The Garden
Musiker Instrument
Colin Meloy Vocals, Guitars
Chris Funk Violin, Mandolin, Pedal Steel, Piano
Nate Queery Bass
John Moen Drums, Percussion
Jenny Conlee Piano, Keyboards, Accordion

Hört man sich Burial Ground, das erste Stück der neuen THE DECEMBERISTS Platte "As It Ever was, So It Will Be Again" an, fühlt man sich musikalisch schnurstracks ins Jahr 1967 zurückversetzt. Jubilierende Jingle Jangle Gitarren und fein ziselierte Gesangssätze, die eine unbestreitbare Nähe zu Brian Wilsons BEACH BOYS heraufbeschwören, laden den Hörer/in ein in die typische DECEMBERISTS Welt, in der nichts wirklich sicher ist, außer dass sich Mastermind Colin Meloy nur allzu selten auf eine Spielart, auf ein Genre einschränken lässt. Das war schon immer so und wird sich bestimmt auch nicht ändern. Seit über 20 Jahren stehen die Musiker*innen nun für originelle und variantenreiche Songkunst in den weiten und stets nach allen seiten offenen Americana-Gefilden.

Und so geht der Überraschungskurs auch gleich weiter ins Grenzgebiet Richtung Mexico und kredenzt uns eine gut gelaunte, schwungvolle Tex-Mex Instrumentalnummer (Oh No!) samt Mariachi-Trompeten und vorwitzigen Surf-Gitarren.

The Reapers führt uns in Geheimnis umwitterte britischen Folk-Landschaften und präsentiert die Band aus Portland, Oregon, als detailbewusste Verwalter solcher Folk-Innovatoren wie Fairport Convention oder Fotheringay. Das Ohrwurm verdächtige Long White Veil irritiert mit einer ziemlich unverschämten Nähe zu R.E.M., versöhnt aber einigermaßen, weil man sich über die Anwesenheit von Gaststar Mike Mills himself freuen darf.Die nachfolgenden William Fitzwilliam und Don't Go to the Woods brillieren mit stimmungsvoller British Folk Attitüde, exquisiter akustischer Instrumentierung und schönem zweistimmigen Gesang von Meloy und Jenny Conlee. Die gediegene Folk-Stimmung begleitet uns noch ein Weilchen weiter, bis sie dann von zwei als psychedelische Rocksongs getarnten Nummern mit Varieté-Charakter (Born To The Morning und America Made Me) abgelöst wird. Lieder die erneut belegen, dass Colin Meloy und seine Gefolgschaft vor Abenteuerlust strotzen und offenbar ein Faible für Spätsechziger Jahre Sounds hegen, was wiederum das süßliche Tell Me What's On Your Mind nur allzu gerne zu unterstreichen weiß.

Wenn sich aber Colin Meloy zum krönenden Ende dieses außergewöhnlichen Doppelalbums dazu aufschwingt, uns ein groß angelegtes Epos namens Joan In The Garden unterzujubeln, bleibt man am Ende dieses gewagten Exkurses in verwirrende Prog-Welten unschlüssig zurück und fragt sich stirnrunzelnd, ob dieser 19-Minüter nicht doch etwas überambitioniert daherkommt, wenn er auf minutenlange Noise-Attacken aus der Krachschublade setzt. Man nennt es wohl künstlerische Freiheit, wenn die Band sich zum Ende dieses Ton gewordenen Lebenslaufs, der die tapfere Widerstandskämpferin Jeanne D'Arc besingt, in gallopierenden Fuzz-Gitarren flüchtet. Ganz schön abgefahren.

Unterm Strich bleibt jedoch ein zauberhaftes und unterhaltsames Album der DECEMBERISTS, das den Vergleich mit den besten ihrer vergangenen Alben nicht scheuen muss.

 

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