The delNiros Whatever May Come, Networking Music, 2004 |
Uli Wortmann | Drums, Vocals | |||
Daniel Rauschenberger | Vocals, Guitars | |||
Gerrit Froh | Lead Guitar, Vocals | |||
Sebi Ascher | Bass, Vocals | |||
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1. Whatever May Come | 7. Better Day | |||
2. Gettin' Me Up | 8. 702 (If You Hide Away) | |||
3. Come And See | 9. Spiteful | |||
4. Throw Her A Line | 10. Radio | |||
5. Wasting Time | 11. See What You've Done | |||
6. Raining On Me | 12. Emily | |||
"Alles richtig gemacht, Jungs", ist die erste Reaktion auf diese neue Truppe aus Norddeutschland.
Das Quartett aus Bremen bzw. Hannover legt eine saubere Produktion vor. Guter, kraftvoller Sound, versierter Umgang mit Saiten und Fellen, ansprechendes Cover-Artwork, sämtliche Songs selbst komponiert . . . eben alles auffallend stimmig. Sie holten sich als Produktionsberater sogar die alten Recken von TERRY HOAX, Lennart Jeschke und Markus Wichary hinzu.
Die DEL NIROS betrachten sich selbst als traditionsbewusste Band, nennen ihre Musik "Old-school-Pop" und verweisen auf ihre Lieblingsbands wie DEL AMITRI, U2, COLDPLAY und FOO FIGHTERS. Bands, die auch der Rezensent sehr mag (na ja, die FOO FIGHTERS nicht ganz so).
Unter "old-school-pop" stell ich mir in der Tat etwas anderes vor, eher die Platten von ME AND CASSITY, MARSHMALLOW oder die brandneue von Chris Stamey, aber egal, diese ganzen Kategorisierungen sind eh fragwürdig.
Lass es uns Mainstream-Power-Pop nennen. Denn der Sound der vier Jungs basiert auf wuchtigen, verzerrten E-Gitarren und druckvollen Bandarrangements. Das Hauptziel liegt ganz eindeutig im Schreiben höchst eingängiger Refrains, die fast immer mit einer Portion Pathos durchsetzt sind und mit einer gewissen Stadion-Rock-Attitüde daherkommen. Radioeinsatz fast unvermeidbar.
Hier erkennt man dann diesen kleinen Haken, der der Band die Höchstpunktzahl streitig macht. Die Melodien sind weitestgehend schön, aber oft auch zu plakativ, zu vorhersehbar und bergen daher nicht die absoluten Spannungsmomente die es braucht, mich zu begeistern. Titel wie Come And See, Raining On Me und Emily sind für sich alleine sehr ansprechend, laufen aber Gefahr, vom restlichen Material leicht verwässert zu werden.
Zu gerne hätte ich gewusst, ob sich die DEL NIROS beim Titelsong Whatever May Come an einem alten MR. MISTER Opus orientiert haben. Nette Erinnerung.
THE DEL NIROS verstehen ihr Handwerk ohne Zweifel, bringen aber ihre unverwechselbaren Charakterzüge noch nicht so stimmig auf den Punkt. Es wird aber genügend Fans im Lande geben, die sich mit dieser Musik anfreunden werden. Leute, die sich MATCHBOX 20, THE CALLING, TONIC, THIRD EYE BLIND, SISTER HAZEL, REAMONN, VIVID, FURY anhören, kommen mit THE DEL NIROS sicher sehr gut klar.