The Delta Saints Death Letter Jubilee, Dixiefrog, 2012 |
Ben Ringel | Vocals, Resonator Guitar, Rhythm Guitar, | |||
Ben Azzi | Drums , Percussion | |||
Greg Hommert | Harmonica | |||
Dylan Fitch | Lead Guitar, Rhythm Guitar | |||
David Supica | Bass | |||
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01. Liar | 08. Drink It Slow | |||
02. Chicago | 09. From The Dirt | |||
03. Death Letter Jubilee | 10. The Devil's Creek | |||
04. Jezebel | 11. River | |||
05. Boogie | 12. Old Man | |||
06. Out To Sea | 13. Jericho | |||
07. Sing To Me | ||||
Was für ein scheinheiliges Pack, diese DELTA SAINTS. Sehen aus, als könnten sie kein Wässerchen trüben und ziehen auf ihrem Longplayer-Debut dermaßen vom Leder, dass man kaum umhin kann, "Death Letter Jubilee" als Platte des Monats zu küren. Rein musikalisch geben sie sich verrucht, dreckig, sumpfig, wild und ungestüm. Von Euphorie getragene junge Hunde, die ihr Debut über eine Kickstarter-Aktion finanzierten und das Ganze mit einer gehörigen Portion Herzblut und vor allen Dingen mit fettem 'in your face' Sound ausstatteten.
Allesamt gute Musiker, mit dem Gespür für das gewisse Extra in Sachen Hookline, Groove und Arrangement entfachen sie auf "Death Letter Jubilee" ein leidenschaftliches Feuer, das zwar in einem Nashville-Studio gezündet wurde, aber ganz locker auch die Sümpfe des Südens brodeln lässt, während die Jungs eine ausgelassene, whiskey-getränkte Samstagabend-Kneipenatmoshäre heraufbeschwören, die insbesondere Gitarrist und Sänger extraordinaire Ben Ringel mit seinem heiseren und energiegeladenen Organ und seinen nicht ganz alltäglichen, etwas sinistren Texten befeuert. Ringel gibt sich dabei so geheimnisvoll und verführerisch, dass wohl ein gewisser Anteil der weiblichen DELTA SAINTS Fans feuchte Höschen bekommt.
Dabei kreieren die Heiligen nicht unbedingt etwas sensationell Neues, sondern pflügen sich mit jeder Menge Seele und der gebotenen Ehrfurcht vor den Gründervätern durch das Umland von Tennessee, Georgia, Alabama und Louisiana und setzen auf knackigen Blues, hitzigen Gospel, lasziven Southern-Soul und knisternden Rock'n'Roll, den sie in ihrem persönlichen Shaker zu einem betörenden Cocktail zusammenmixen. Das ist frech, selbstbewusst und verdammt gut. Wer sich den wütenden Opener Liar zu Gemüte führt und nicht diesem Groove, dieser extra-coolen Bass-Linie und den zerrenden und fauchenden Gitarrenriffs erliegt, hat wahrscheinlich Zementblöcke an den Füßen und Beton in den Ohren.
Die Jungs legen ein absolut überzeugendes und spannendes Debut vor, steigern sich gegenüber ihrer 6-Track-EP "A Bird Called Angola" noch ein gutes Stückchen und werden so zur unausweichlichen Alternative für alle Hörer, die Bands wie die BLACK KEYS, BLACK CROWES, ALABAMA SHAKES, MORELAND & ARBUCKLE oder NORTH MISSISSIPPI ALLSTARS bevorzugen.