The Devil Makes Three Redemption & Ruin, New West Records, 2016 |
Pete Bernhard | vocals, guitar | |||
Cooper McBean | banjo, guitar, vocals | |||
Lucia Turino | bass, vocals | |||
Jerry Douglas | steel guitar, dobro | |||
Shawn Camp | guitar, fiddle | |||
Mickey Raphael | harmonica | |||
Shad Cobb | fiddle | |||
Jerry Roe | drums | |||
Larry Paxton | tuba | |||
Bobby Wood | organ | |||
Denis Solee | clarinet | |||
Emmylou Harris | vocals | |||
Chance McCoy | fiddle | |||
Tim O'Brien | mandola, fiddle, vocals | |||
Daryl Scott | dobro | |||
Dan Dugmore | pedal steel | |||
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01. Drunken Hearted Man | 07. There'll Be A Jubilee | |||
02. Champagne And Reefer | 08. I Am The Man Thomas | |||
03. I Gotta Get Drunk | 09. Come On Up To The House | |||
04. Chase The Feeling | 10. What Would You Give | |||
05. I'm Gotta Get High | 11. Down In The Valley | |||
06. Waiting Around To Die | 12. The Angel Of Death | |||
Über Liebe singen die Menschen am liebsten, aber ohne den Teufel geht gar nichts. Keine Verführung, kein Exzess, kein Absturz. Und erst recht keine Roots-Musik aus den Staaten. Ob Kentucky-Bluegrass, Tennessee-Folk oder Texas-Swing, überall hat der Gehörnte seine Hände mit im Spiel. Robert Johnson, Hank Williams, Kris Kristofferson, Tom Waits; sie alle haben ihn im Nacken gespürt, wenn die Flasche zum Greifen nah war und die Gitarre in den dunklen Stunden der einzige treue Begleiter.
THE DEVIL MAKES THREE dürften dem Leibhaftigen auch schon begegnet sein, ungefähr dort, wo er einst auf dem "hickory stomp" Charlie Daniels und seinem frechen Fiddle-Spieler ein Duell anbot - und verlor. Auch dieses Trio fordert den Teufel gerne heraus - mit wilden Live-Shows, bei denen sie ums Überleben spielen, aber auch auf ihrem zweiten Album Redemption & Ruin.
Denn die erste Hälfte der 12 Songs gehört dem Laster, den dunklen Seiten der Seele - und der Niederlage. Robert Johnsons Drunken Hearted Man, Willie Nelsons I Gotta Get Drunk und Townes Van Zandts todtrauriges Waiting Around To Die - es wuchern Sünde und Laster, Verzweiflung und Molltöne.
Aber dann bekommt der Teufel plötzlich einen kräftigen Tritt in den Hintern und THE DEVIL MAKES THREE machen die Gospel-Truhe auf: Down In The Valley, There'll Be A Jubilee oder Come On Up To The House - die Fiddle swingt, es werde Licht und die drei, sowie eine Vielzahl prominenter Gäste lachen sich ob ihrer Dreistigkeit ins Fäustchen. "Ruin" und "Redemption" auf einer Platte, auch der Teufel muss bluten.
Und was auf der Bühne schon mal in ein wildes banjo-fordert-upright-bass-Duell mündet, wird im Studio vom Großmeister Buddy Miller aufs Feinste an den jeweiligen Song angepasst. Bluegrass, Folk, Alt.Country; THE DEVIL MAKES THREE finden ihren Platz dazwischen und lassen sich von so prominenten Musikern wier Jerry Douglas oder Tim O'Brien inspirieren. Dass auf dem Album fast nur Cover-Versionen gelandet sind, stört nicht, denn die Band spielt sie mit so viel Herzblut, als wären es ihre eigenen Songs.
Und am Ende? Bleibt offen, wer den Kampf gewinnt, der Teufel oder der Erlöser. "When the Angel of Death comes down after you, can you smile and say that you have been true? Can you truthfully say with your dying breath that you're ready to meet the Angel of Death", barmt Pete Bernhard mit dunkler Stimme. Hank Williams hatte die Frage einst als erster gestellt. Die Antwort muss jeder für sich selbst herausfinden...