The Donnas

Bitchin'

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.10.2007
Jahr: 2007

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Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Bitchin', Purple Feather Records / Cooking Vinyl Ltd., 2007
Brett Anderson Vocals
Allison Robertson Guitar, Backing Vocals
Maya Ford Bass, Backing Vocals
Torry Castellano Drums, Percussion and Backing Vocals
Produziert von: Jay Ruston and The Donnas Länge: 47 Min 36 Sek Medium: CD
1. Bitchin' 8. Better Off Dancing
2. Don't Wait Up For Me 9. Love You Till It Hurts
3. Wasted10. Smoke You Out
4. What Do I Have To Do11. Girl Talk
5. Save Me12. Give Me What I Want
6. Like An Animal13. We Own The Night (Bonus Track)
7. Here For The Party14. Tonight's Alright
15. When The Show Is Over

Welche All-Girl-Group kann von sich behaupten, sieben Alben eingespielt zu haben? Wenige .... Und von welcher dieser Spezies lässt sich behaupten, es handelte es sich um Veröffentlichungen von stets steigender bzw. gehaltener, hoher Qualität? THE DONNAS, das Quartett aus dem kalifornischen Paso Alto, nehmen in dieser Beziehung schon so etwas wie eine Ausnahmestellung ein. Wirkten die früheren Alben der inzwischen Mitt-Zwanzigerinnen unüberhörbar vom US-Punk beeinflusst, so gab es spätestens bei ihrem Major-Einstand "Spend The Night" (2002) eine Hinwendung zum straighten Hardrock zu verzeichnen. Mit einer unschlagbaren Mischung aus AC/DC-/SLADE-ähnlichen Brüllern hatte die Band ein absolutes Klasse-Werk abgeliefert. "Gold Medal", rund zwei Jahre darauf veröffentlicht, hatte in puncto Vielfältigkeit einiges mehr zu bieten und klang erwachsener, die urwüchsige Power des Vorgängers blieb jedoch häufig auf der Strecke.

Mit "Bitchin" haben sich die US-Amerikanerinnen wieder deutlich in die härtere Ecke bewegt. Griffige Partyhymnen ohne Ende und ein Sound, der erfreulicherweise wieder den nötigen "Wumms" besitzt. Gemeinsam mit dem Producer Jay Ruston haben die DONNAS die Regler erneut in die "powervollere" Richtung geschoben. Dabei hat man allerdings nicht nur die Gitarren wieder weiter in den Vordergrund gerückt, die Backing-Vocals wurden deutlich aufgepeppt und drücken vielen Tracks den Stempel des "Stadion-Rocks" auf. Brett Anderson hat sich ihren coolen "Schnepfengesang" aufbewahrt und damit den Songs ihren Rotz-Rock-Charakter gegeben, allerdings sorgen Allison Robertson mit ihren Langzeitriffs und die fetten Refrains für ein weiteres, beeindruckendes Kapitel im Fundus der US-Amerikanerinnen. Ein typischer Single-Hit fehlt, dafür strotzt "Bitchin" trotz beachtlichen 15 Songs vor dynamischer Kompaktheit. Ohrwürmer auf breitester Front stehen nicht gleichbedeutend für kommerziellen Ausverkauf, vielmehr hat man es geschickt verstanden, die Stärken der letzten beiden Longplayer auf einen Nenner zu bringen.

Das Erfreuliche an den DONNAS ist sicherlich u.a. die Tatsache, dass es sich nicht um eine gecastete Gruppe handelt, sondern hier eine über die Jahre gewachsene ehemalige Schülerinnen-Band vorspielt, die zudem nahezu sämtliche Songs im Alleingang schreibt. Frech und rockig wird in einem Maße zur Sache gegangen, daß es schon verwunderlich erscheint, warum die Vier bis dato längst nicht einen bedeutenderen Status erreichen konnten. "Bitchin'" besitzt wie schon "Spend The Night" und "Gold Medal" das Zeug zu Höherem.

Mit dem Titelsong und dem folgenden Don't Wait Up For Me legt man los wie die vielzitierte Feuerwehr. Fette Stadion-Kracher, denen das leicht "wavige" Wasted folgt. Keine Panik, mächtig bleibt's allemal. Save Me und Like An Animal mögen einen poppigen Einschlag mit vollen Chorussen besitzen, doch allein schon die superben Gitarrensoli beweisen, das der Zug gewaltig in Richtung Hardrock dampft. Smoke You Out besticht durch eine unschlagbaren Hookline, die trotz aller Schlichtheit zu keiner Sekunde simpel wirkt. So muss Rock'n'Roll klingen. Mächtig, groovig, einprägsam. Highlights bilden sicherlich Girl Talk mit Robertsons schwerer, treibender Gitarre und dem mächtigen, sofort ins Ohr gängigen Refrain sowie das als Bonus-Track ausgewiesen We Own The Night, das ebenfalls von einer feinen Leistung der zierlichen Gitarristin geprägt wird.

Textlich stellen die Damen durchweg klar, daß sie sich kein "X" für ein "U" vormachen lassen und strotzen nur so vor Selbstbewusstsein (Give Me What I Want). "Bitchin'" entpuppt sich bereits mit dem ersten Hördurchgang als reife Leistung einer Band, die hoffentlich bald den Durchbruch auf breiter Front schaffen wird. Neben LEZ ZEPPELINs Debut in diesem Jahr ein weiteres Highlight aus den Estadas Unitas.

Jürgen Ruland, 20.10.2007

 

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