The Felice Brothers Favorite Waitress, Dualtone, 2014 |
Ian Felice | Vocals, Guitars | |||
James Felice | Vocals, Accordeon, Keyboards | |||
Greg Farley | Fiddle, Vocals | |||
Josh Rawson | Bass, Vocals | |||
David 'Este' Estabrook | Drums | |||
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01. Bird On Broken Wing | 08. Katie Cruel | |||
02. Cherry Licorice | 09. No Trouble | |||
03. Meadow Of A Dream | 10. Alien | |||
04. Lion | 11. Chinatown | |||
05. Saturday Night | 12. Woman Next Door | |||
06. Constituents | 13. Silver In The Shadow | |||
07. Hawthorne | ||||
Warum kompliziert, wenn's auch einfach geht. THE FELICE BROTHERS kehren zurück zu ihren Wurzeln: uramerikanische Roots-Music, die sich innerhalb der Koordinaten Folk, Country, Rock und Pop ihren Weg bahnt, ohne allzu schematisch zu wirken.
Gingen die Brüder Ian und James Felice samt Kumpanen auf ihrem letzten Longplayer Celebration, Florida noch eher abenteuerliche, bisweilen etwas arg verquere Wege, die zwischenzeitlich in der Electronica-Sackgasse landeten und sich mit sperrig-holprigen Loops und turbulenten Sequenzen die Ankunft an der Zielgeraden verbauten, setzen die Jungs aus Upstate New York heuer erneut auf simple und lebendig gestaltete Singer-Songwriter Tradition, die auf Bob Dylan'sche und Neil Young'sche Wertemaßstäbe zurückgreifen. Also, nichts mehr mit versnobter Kopfgeburt, sondern Herz, Bauch und Verstand. Lust statt Frust.
Dass die FELICE BROTHERS 2014 erstmalig in einem vernünftig ausgerüsteten Studio zu Werke gingen, nimmt ihrem rauen, manchmal auch rumpeligen Charme nichts von seiner Anziehungskraft. Ihr Credo, die unmittelbare Frische und Impulsivität ihrer Live-Gigs Eins zu Eins im Studio abzubilden geht hier voll auf.
Zwar zünden nicht alle 13 Songs gleichermaßen gut und stimmig, dennoch lassen sich, wie gewohnt, ein gutes halbes Dutzend astreiner Songs ausmachen, die an die bewährte Klasse ihrer früheren Alben anknüpfen.
Sähe man "Favorite Waitress" als Synonym für die Speisekarte eines American Diner - ganz so wie's das Cover suggeriert - fände sicher jeder von Appetit und Durst geplagte Besucher seine spezielle Lieblingsnummer, um seine persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Nicht unbedingt Außergewöhnliches, Gewagtes oder gar Irritierendes, aber reichlich konstruktives, handwerkliches Geschick. Sozusagen prima Hausmannskost, um die einfachen Gelüste zu stimulieren.