The Fixx Beautiful Friction, Kirtland, 2012 |
Cy Curnin | Vocals | |||
Rupert Greenall | Keyboards | |||
Jamie West-Oram | Guitar | |||
Dan K. Brown | Bass | |||
Adam Woods | Drums | |||
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01. Anyone Else | 07. Follow That Cab | |||
02. Just Before Dawn | 08. Shaman | |||
03. Take A Risk | 09. Something Ahead Of You | |||
04. Beautiful Friction | 10. Girl With No Ceiling | |||
05. What God? | 11. Small Thoughts | |||
06. Second Time Around | ||||
THE FIXX präsentieren zu ihrem dreißigjährigen Bandbestehen ihr neues Album "Beautiful Friction". Andere Größen legen zu solch einem Jubiläum eine wertig aufbereitete Remaster-Box vor, mit ein paar Bonussongs als Dreingabe, oftmals auch mit einem umfangreichen Booklet versehen. Was also erwartet uns bei einem frisch eingespielten 30-Jahre-Jubiläums-Album? Kann ich mir vorstellen, dass der Chef der Truppe sinngemäß sagt "30 Jahre, Jungs, kommt, wir gehen in den Keller und machen was ganz Besonderes"? Nun, lasst uns sehen resp. lauschen.
Fast aus dem Gedächtnis verdrängt, war die Überraschung zunächst groß, dass THE FIXX überhaupt noch existieren. Schließlich sind seit ihrem letzten Album "Want That Life" gute neun Jahre vergangen. Und ehrlich gestanden - seit dem 91'er "Ink" fehlte auch irgendwie ein zündendes Album, welches die Band wieder nachhaltig ins Bewusstsein brachte.
Der Songreigen beginnt mit Anyone Else, gefolgt von Just Before Dawn. Zwei schöne, etwas anspruchsvollere Pop- Nummern, die irgendwie an die SIMPLE MINDS zu ihren "Street Fighting Years" oder "Real Life" - Zeiten erinnern: nicht nur die treibenden Synthie-Läufe oder der Rhythmus erinnern an Songs dieser Scheiben, stellenweise klingt sogar Cy Curnins' Stimme ein wenig wie die des Jim Kerr.
Dass es auch ein wenig rockiger geht, wird mit Take A Risk unter Beweis gestellt: flirrende, teils schräge Gitarrenläufe und tempomachende Drums jagen die Nummer vor sich her, ungewohnt die am Anfang leicht verzerrte Gesangsstimme. Mit leichtem Blubbern endet das Stück, welches erst nach mehrmaligem Hören so richtig ins Ohr geht.
Der richtige FIXX-Wiedererkennungsfaktor stellte sich erst bei dem Titelstück ein: die Stimme kommt bekannt vor, der Melodielauf klingt vertraut, das Tempo, die feinen Nebengeräusche - typisch FIXX eben. Ein kleiner Ohrwurm, der sicher des Öfteren im Radio zu hören sein wird, sofern sich noch mutige Moderatoren finden, die neben dem altbewährten Einheitsbrei auch einmal zu einer anderen CD greifen möchten. Ebenso FIXX-like geht es mit What God in die vierte Runde dieses Silberlings. Tanzwütige werden sich über den stampfenden Rhythmus freuen, der den Körper zum Austoben zwingt. Jeahhh!!! Es gibt noch Zappelmucke außerhalb des Ballermanns. Im typischen FIXX-Gewand begegnet uns Shaman, und so geht es nach zwei weiteren Songs langsam und unaufgeregt mit der Schlussballade Small Thoughts in die Zielgerade. Fünfzig kurzweilige Minuten sind vergangen, und als Anspieltipp bleiben Track 4, 5, 8, 9 und 11 im Gedächtnis. Zumindest in meinem.
Als Gesamtwerk betrachtet, ist "Beautiful Friction" ein feines Album mit hohem Erinnerungswert an die Achtziger. Es bietet solide Musik, angesiedelt irgendwo zwischen New Wave und Pop bis leichtem Rock. Auch wenn es sich mit den ersten Alben (1982/“Shuttered Room“, 1983/“Reach The Beach“, 1984/“Phantoms“ ) messen kann, es fehlt mir doch ein Kracher wie Red Skies, One Thing Leads… oder vor allem Women On A Train. So erhalten wir ein Album für eine ganze Weile, aber keines für die Ewigkeit.
Das Booklet erinnert mich hinsichtlich der Farbgebung und grafischen Gestaltung ein wenig an "Phantoms". Es umfasst 12 Seiten, alle Songtexte sind abgedruckt.