The Flatlanders Live From Austin, TX, New West Records/Blue Rose Records, 2004 |
Joe Ely | Acoustic Guitar, Vocals | |||
Butch Hancock | Vocals, Acoustic Guitar, Harmonica | |||
Jimmie Dale Gilmore | Vocals, Acoustic Guitar | |||
Robbie Gjersoe | Electric Guitar | |||
Gary Herman | Bass | |||
Rafael Gayol | Drums | |||
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1. Had My Hopes Up High | 10. Right Where I Belong | |||
2. Going Away | 11. Julia | |||
3. Down In The Light Of The Melon Moon | 12. Pay The Alligator | |||
4. I Thought The Wreck Was Over | 13. Gimme A Ride To Heaven | |||
5. Wavin' My Heart Goodbye | 14. Dallas | |||
6. Now It's Now Again | 15. South Wind Of Summer | |||
7. Yesterday Was Judgment Day | 16. Sittin' On Top Of The World | |||
8. My Wildest Dreams Grow Wilder Every Day | 17. White Freight Liner Blues | |||
9. You Make It Look Easy | ||||
In Texas scheinen die talentierten Musiker wie reife Früchte an den Bäumen zu hängen. Eine besonders abgehangene, saftige und fruchtige Spezies begegnet uns mit den legendären FLATLANDERS.
Seit ihren frühen College-Tagen um 1970 kennen sich die drei texanischen Protagonisten, Jimmie Dale Gilmore, Butch Hancock und Joe Ely. Ihr in den frühen Siebzigern aufgenommenes Kult-Album "More a legend than a band" versickerte zwar damals in den Untiefen schlecht konzipierter Promotion, begründete aber ihren Ruf als ausgewiesene Könner in Sachen Country, Singer-Songwriter, Rockabilly, Folk und Blues.
Jeder der Songschreiber verfolgt seit dem desillusionierenden Start der FLATLANDERS eine mehr oder minder erfolgreiche und mit reichlich Veröffentlichungslücken gesegnete Solo-Plattenkarriere. Doch ihr kreatives Potenzial reift in dieser knapp dreissig Jahre später neuaufgelegten FLATLANDERS-Reunion zu neuem Glanz.
Auf der vorliegenden DVD (CD-Ausgabe bislang nicht erhältlich), die einen TV-Gig vom 21. Juni 2002 zeigt und die von New West Records bzw. Blue Rose Records aufgelegte Reihe der "Austin City Limits"-Serie vorerst vervollständigt, greifen die drei Musiker vornehmlich auf Material ihres kurz zuvor erschienenen "Now again"-Albums zurück.
Der musikalisch hohe Standard, der sich auf den übrigen drei DVDs (Susan Tedeschi, Robert Earl Keen, Steve Earle) bereits andeutete bzw. manifestierte, wird hier auf eindrucksvolle Art und Weise fortgesetzt.
Was zunächst etwas bedächtig und kreuzlahm beginnt und unter den anfänglich noch nicht ganz so innig ineinander verschlungenen Harmony-Vocals der drei Altvorderen zu leiden hat, entwickelt sich mit zunehmender Konzertdauer zu einem stimmungsvollen Fest ausgelassener Spielfreude. Nicht zuletzt durch die engagierte und spritzige Unterstützung der versammelten Mitmusikanten nimmt das alte Schlachtross vehement an Fahrt zu.
Drummer Rafael Gayol (Kelly Willis, Jon Dee Graham, The BoDeans) agiert mit stoischer Lässigkeit, Bass-Mann Gary Herman, der schon auf Joe Elys Soloalben mitwirkte, steht wie ein Fels in der Brandung und der unumstrittene Fixpunkt in der absolut souveränen Backline, Robbie Gjersoe (Robbie Fulks, Jill Sobule), brilliert mit unnachahmlichem Twang, diversen galloppierenden Soli und gefühlvollen Slide-Fahrten, im Stile eines Mannes, der mit allen Wassern gewaschen ist.
Die beizeiten eingestreuten Anekdoten der drei Hauptakteure würzen das Ganze mit einer Prise Witz und unbekümmert sympathischem Charme.
Je länger das Konzert dauert, desto besser werden die Songs, desto ausgelassener die Stimmung. Gilmore, Ely und Hancock wechseln sich in schöner Regelmässigkeit mit ihren Lead-Vocals ab und finden schliesslich auch während ihrer Three-Piece-Harmony-Vocals zu gewohnt traumwandlerischer Sicherheit zurück.
Diese DVD, die in einem ordentlich remixten 5.1 Sound daherkommt, belegt auf herzerfrischende Weise die innige musikalische Kameradschaft dieser alten Recken und beweist die immerwährende Gültigkeit traditionell ausgerichteten Song-Guts, sei es nun ein pathetisch melancholischer Countrysong oder ein schwitzender Rockabilly-Titel mit knackigem Twang.