Titel |
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01. Moanin‘ On The Midnight Train |
01. Moanin‘ On The Midnight Train |
03. Snowin’ On Raton |
04. She Smiles Like A River |
05. Love Oh Love Please Come |
06. Give My Love To Rose |
07. Treasure Of Love |
08. Satin Shoes |
09. The Ballad Of Honest Sam |
10. Mama Do The Kangaroo |
11. She Belongs To Me |
12. I Don’t Blame You |
13. Mobile Blues |
14. Ramblin Man |
15. Sitting On Top Of The World |
Musiker | Instrument |
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Joe Ely | Guitars, Vocals |
Jimmy Dale Gilmore | Guitars, Vocals |
Butch Hankock | Guitars, Vocals, Harmonica |
Lloyd Maines | Pedal Steel, Dobro, Mandolin |
Rafael Gayol | Drums |
Gary Herman | Bass |
Rob Gjersoe | Guitars |
Jimmy Pettit | Bass |
Pat Manske | Drums |
Natürlich bleiben Waylon, Willie, Johnny und Kris das Maß der Dinge in Sachen Country-Soupergroup, aber wenn man ehrlich ist, haben die Alben der HIGHWAYMEN die hohen Erwartungen nie so ganz erfüllt. Zu glatt produziert, vielleicht doch zu viele Egos auf zu engem Raum…
Dieser Gefahr waren Joe Ely, Jimmy Dale Gilmore und Butch Hancock nie ausgesetzt, obwohl ihre gemeinsame Geschichte bis Anfang der Siebziger Jahre in Lubbock, Texas zurückreicht. Weil der erste Versuch als THE FLATLANDERS kräftig floppte, begaben sich die drei auf mehr oder weniger erfolgreiche Solo-Karrieren – ohne das Zusammenspiel jemals aus den Augen zu verlieren. Immer mal wieder ein hoch gelobtes Album und viele Konzerte zwischendurch verhalfen dem Trio zu einer Art Legendenstatus – weil ihre Interpretation von Country so gar nichts Kalkuliertes hat. Vielmehr scheinen die drei eine diebische Freude daran zu haben, alles nach Texas zu holen, was sich mit einem Stetson auf dem Kopf und dem Herz am richtigen Fleck spielen lässt, und dort mit der nötigen Prärie-Lässigkeit zu versehen.
Das kann schneidender Heartland-Rock sein wie gleich zu Beginn des neuen Albums, wenn Pedal Steel und Slide Guitar sich kreuzen und der „Midnight Train“ Fahrt aufnimmt (Moanin Of The Midnight Train). Flotten Rockabilly beherrschen sie ganz natürlich (Satin Shoes). Den traditionsbeladenen Country-Blues von Sittin‘ On Top Of The World verwandeln sie mal eben in einen überzeugenden Country-Rocker mit Harmonica-Solo. Und selbst der grummelige Bob Dylan dürfte Gefallen haben an dieser Version von She Belongs To Me: Unterwegs auf einem schnurgeraden Highway lassen die FLATLANDERS hier den Motor immer kräftiger brummen, co-gesteuert vom wie immer souveränen Lloyd Maines an den Produktionsreglern und diversen Saiteninstrumenten.
Aber natürlich sind Ely, Gilmore und Hancock zuallererst Country-Musiker und die gefühlvolle Ballade ist ihre zweite Natur. Und davon gibt es auf „Treasure of Love“ reichlich. Townes Van Zandts Snowin‘ On Raton ist die einsame, sehnsuchtsvolle Variante, Give My Love To Rose die sich gemächlich im Sattel wiegende, so wie die drei FLATLANDERS auf dem Cover dieses Albums. Überhaupt ist die Platte prall gefüllt mit Songs anderer Heroen und zumeist verbeugen sich die drei respektvoll, aber niemals ehrfürchtig vor den berühmteren Kollegen. Das eher betuliche Long Time Gone der Everly Brothers erhält hier eine kleine Frischzellenkur und natürlich singt Jimmy Dale Gilmore Treasure of Love nicht mit so viel Schmelz in der Stimme wie George Jones - aber ehrlich meint er seine Beschwörung der Liebe ganz sicher.
Und auch wenn ein paar der 15 Songs verzichtbar gewesen wären – Mama Do The Kangaroo zum Beispiel ist bestenfalls eine Rockabilly-Blödelei, aber eigentlich richtiger Stuss - sind die FLATLANDERS doch jene Art der „Supergruppe“, die man immer wieder gerne zu sich nach Hause einlädt. Weil sie so viel zu erzählen haben und dabei selbst nach langem Ritt noch immer mit beiden Beinen fest auf der staubigen Erde von Texas stehen.