The Flower Kings

Paradox Hotel

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.03.2006
Jahr: 2006

Links:

The Flower Kings Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


The Flower Kings
Paradox Hotel, InsideOut Music/SPV, 2006
Rob Waller Lead Vocals, Acoustic Guitar
Roine Stolt Guitars, Vocals
Tomas Bodin Keyboards, Vocals
Hasse Froberg Lead Vocals, Guitar
Marcus Liliequist Drums
Jonas Reingold Bass, Acoustic Guitar, Vocals
Hasse Bruniusson Marimba, Percussion
Produziert von: Roine Stolt Länge: 136 Min 14 Sek Medium: DO-CD
CD 1:
1. Check In6. Lucy Had A Dream
2. Monsters & Men7. Bavarian Skies
3. Jealousy8. Selfconsuming Fire
4. Hit Me With A Hit 9. Mommy Leave The Light On
5. Pioneers Of Aviation10. End On A High Note
CD 2:
1. Minor Giant Steps6. The Way The Waters Are Moving
2. Touch My Heaven7. What If God Is Alone
3. The Unorthodox Dancing Lesson8. Paradox Hotel
4. Man Of The World9. Blue Planet
5. Life Will Kill You

Eine der umtriebigsten Prog-Rock Bands, THE FLOWER KINGS aus Schweden, warten heuer mit ihrem 11. Album auf. "Paradox Hotel" kommt, und dies ist bei den FloKis keine Besonderheit, als Doppelalbum. Gitarrist Roine Stolt, seines Zeichens Workaholic mit einem 14-18-stündigen Arbeitstag, weiss allerdings nichts vom geheimen Untertitel dieses Album: "How To Convince An Irresolute Prog-Fan". Dies gilt insbesondere auch für den geschätzten HoM-Kollegen Martin, der sich in seiner Rezension des "Meet The Flower Kings"-Albums, einen direkteren Zugang zur überaus komplexen und frickellastigen Musik der Schweden wünschte.
Martin und allen anderen unentschlossenen Prog-Fans, die sich seit jeher an der überbordenden Ideenflut der FLOWER KINGS rieben, sie aber dennoch insgeheim bewunderten, sei gesagt, die Nordlichter haben sich ein wenig in die Schranken verwiesen.

Nun glaube aber niemand, die FloKis seien auf einen Neal-Morse-Pop-Schmusekurs mit prägnanten Vierminütern eingeschwenkt. Nein, nein, die sprichwörtlichen epischen Breitwandszenarios gelingen den Mannen um Roine Stolt und Tomas Bodin nach wie vor. Natürlich sind auf dem insgesamt fast 140-minütigen Werk auch ein paar kleine Hänger, aber die Jungs operieren auf "Paradox Hotel" über weite Strecken nicht mehr ganz so verzwickt, so verschachtelt, so selbstverliebt. Manche mögen dies betrauern, dieser Neubesinnung gar argwöhnisch gegenüberstehen, doch andere, mich eingeschlossen, begrüssen diese selbstauferlegte Stringenz aufs allerherzlichste.

Die Herren Musiker lassen sich neuerdings mal wieder die Freiheit, längere Soli auf gleichbleibendem Taktmaß zu offerieren, gönnen dem Hörer Zeit sich an feinen, ohrwurmträchtigen Melodien zu ergötzen, die Schönheit ihrer Kompositionen tief einzuatmen, ohne außer Atem zu geraten. Allein die vielfältigen Soli von Meister Stolt, die er mit einem überaus warmen und fetten Ton präsentiert, sind hier das Eintrittsgeld wert. Seine Wah-Wah-Pedal-Technik ist nichts anderes als umwerfend. Davon abgesehen orientiert sich Stolt gerne mal an David Gilmours sirupsüßen Gitarrenton.
FLOWER KINGS Vorliebe für YES'sche Strukturen bleibt natürlich auch auf "Paradox Hotel" nicht aussen vor, doch alles wird mit einem, wie Stolt selbst sagt, dickeren Pinselstrich versehen. Das Album wurde mal eben innerhalb einer Woche größtenteils 'live' im Studio eingespielt.
Auf dem 6-minütigen Titelsong wird sogar ganz unverhohlen gerockt, wobei Lead-Vocalist Hasse Froberg seine Hard-Rock-Vergangenheit vehement aufleben lässt. Auch der abermals ausgetauschte Drummer, Zoltan Csörsz wurde durch Marcus Liliequist ersetzt, sorgt für Rhythmus-Pattern die eher einem Rock-Drumming als einem ausgefuchsten Fusion-Wirbelwind zugeneigt sind. Das passt alles gut zusammen.
Na ja, und das großformatige, 21-minütige Monsters and men ist schlichtweg der Oberhammer. Das nenne ich perfekte Prog-Rock Unterhaltung, quasi Kino für die Ohren. Da wird mit schwelgerischer Gelassenheit musiziert, da setzt der mehrstimmige Gesang das eine oder andere Highlight, und Roine Stolts Saitenarbeit ist Leidenschaft pur.

Auf "Paradox Hotel" treffen die FLOWER KINGS ganz genau den Punkt, den sie bei mir immer um Haaresbreite verfehlt haben. Eine großartige Leistung altgedienter Prog-Größen, die ihrer an Höhepunkten sicherlich nicht armen Karriere ein weiteres spannendes Kapitel hinzugefügt haben.
Ihre Europatournee beginnt dieser Tage und führt sie am 11. April nach Aschaffenburg und am 18. April nach Oberhausen. Man sieht sich dort bestimmt.

Frank Ipach, 18.03.2006

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music