The Fractured Dimension

Towards The Mysterium

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.03.2009
Jahr: 2008
Stil: Klassik-Prog-Fusion

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The Fractured Dimension Homepage



Redakteur(e):

Ralf Stierlen


The Fractured Dimension
Towards The Mysterium, Eigenverlag, 2008
Jimmy PittsKeyboards & Piano
Jerry TwyfordBass & Percussion
Alex ArellanoDrums & Percussion
Gäste:
Jim ShannonTrumpet
Joe DeninzonViolin
Joshua ThomsonAlto Sax
Mike PrescottTabla Kit
Ron JarzombekGuitar
Marcel CoenenGuitar
Brev SullivanGuitar
Bill BruceGuitar
Aaron RotenGuitar
Tom GeldschlagerGuitar
Mikhal CaldwellGuitar
Brad HullGuitar
Produziert von: The Fractured Dimension Länge: 60 Min 29 Sek Medium: CD
01. Prelude10. Piano Improv Take 1
02. Towards The Mysterium11. Falling Down Stairs
03. PRISM I. Reflection12. Despair
04. II. Refraction13. Fractured Are The Nine Principals
05. Fibonacci's Notebook14. Slendro: An Improv For Lane
06. Strangeness15. Reiteration And Extemporaneous Noodling
07. The Mathematics Of Divinity16. Preparatory Action
08. Out Of The Summer Sky17. Lecture
09. Worshipping Slonimsky In A Ravellian Mood

Der russische Komponist und Pianist Alexander Scriabin, der schon allein wegen seinen Lebensdaten (geboren an Weihnachten 1871 ,gestorben an Ostern 1915) als Auserwählter galt (nicht zuletzt er selbst war dieser Ansicht), gab sich nicht mit den reinen Tönen seiner Werke zufrieden. Als Farb-Synästhet waren Töne für ihn mit Farbwahrnehmungen verknüpft. Damit nicht genug, sollte sein Lebenswerk das “Mysterium“ sein.
Dieses sollte eine alle Sinne ansprechende Symphonie aus Wort, Ton, Farbe, Duft, Berührungen, Tanz und bewegter Architektur werden, als Synthese sämtlicher Künste. Er wollte dies Indien unter einer Halbkugel mit 2.000 Mitwirkenden so lange immer wieder aufführen, bis die gesamte Menschheit das Mysterium erlebt hätte und in kollektive Ekstase versetzt worden wäre. Dies, so glaubte er, hätte die Menschheit auf eine höhere Bewusstseinsstufe gehoben, mit ihm selbst als der messianischen Figur in ihrer Mitte.

Nicht gerade bescheidene Lebensziele, denen eine Blutvergiftung allerdings ein jähes Ende setzte. Aber natürlich ist eine derartig schillernde Vita, neben seiner Bedeutung als Vorreiter der Zwölftonmusik, eine Inspiration für ein ambitioniertes Trio wie THE FRACTURED DIMENSION, bestehend aus den Herren Pitts, Twyford und Arellano. Hier werden klassische Fragmente mit jazzigen Einwürfen verbunden, die lyrischen Pianoausflüge von Pitts, der auch die meisten Stücke komponiert hat, werden konterkariert von wildem, mitunter atemberaubend schnellem Gefrickel der zahlreichen Gastgitarristen. Auch das Schlagzeugspiel von Arellano bewegt sich auf schmalem Grad zwischen Fusion und Sinfonieorchester, die (ohnehin unsinnigen) Grenzen zwischen E-Musik und U-Musik verschwimmen vollständig.

Trotzdem ist das nicht ausschließlich kopflastig und bleischwer, es wird durchaus ordentlich gegroovt, man lässt es mitunter saftig krachen und auch an wärmenden Melodien mangelt es diesem Werk nicht. Mit höchster Virtuosität wird eine Kreuzung aus Klassik, Jazz, Mathrock, Prog und Fusion kreiert, die dem hohen Anspruch der Künstler an den Hörer wie sich selbst zur Ehre gereicht und auch ohne Farbe, Duft und Berührungen eine große Faszination ausstrahlt. Ein schwieriges, aber ungemein spannendes Werk.

Ralf Stierlen, 13.03.2009

 

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