The Future Kings Of England The Viewing Point, Backwater Records, 2009 |
Ian Fitch | Guitar, Musical Saw, Autoharp, Vocals, Dulcimer & Keyboards | |||
Karl Mallett | Bass, Guitar, Keyboards, Vocals & Mandolin | |||
Simon Green | Drums & Percussion | |||
Steve Mann | Keyboards | |||
| ||||
01. Go... | 04. Time Flies Like An Arrow | |||
02. Sea Saw | 05. Rain Later, Good | |||
03. The Cold Hard Truth | 06. The Viewing Point | |||
Motorengeräusche erklingen, Gitarrist Ian Fitch steuert ein elegisches Gitarrenmotiv bei, dazu bevor dann nach 2 Minuten ein Break in den PINK FLOYD-Klangkosmos der “Meddle und Atom Heart Mother“-Phase führt. Wir befinden uns aber im Opener Go... der dritten CD der Band aus Suffolk. Damit ist bereits eine Referenz, an der sich THE FUTURE KINGS OF ENGLAND orientieren, genannt. Die frühen GENESIS zählen auch dazu, insbesondere was die Keyboard-Klänge betrifft. Auch zu den Japanern von MONO gibt es gewisse Parallelen.
Das Quartett hat aber auf “The Viewing Point“ zu seinem eigenen Stil gefunden, nicht nur weil sämtliche Stücke Instrumentaltracks sind (nur gelegentlich dringen aus dem Off Stimmen und verfremdeter Gesang durch), sondern sie es auch verstehen ihren Sound durch Rhythmus- und Tempiwechsel stets auf Spannung zu halten. Die Kategorisierung fällt trotzdem schwer, Psych-folk? fragt das Q-Magazine, “Eclipsed“ führt sie unter Psychedlic/Art-Rock – dem kann ich zustimmen.
Als Riff-Rocker beginnt Sea Saw – heftige Gitarrenriffs wie weiland von CREAM auf “Disraeli Gears“ - um dann aber schnell wieder verträumt und melancholisch zu werden, wie der alte Mann, dessen Geschichte hier erzählt wird. Einsam und desillusioniert in seinem Auto sitzend schaut er auf die See und erinnert sich an die gemeinsamen Ausflüge mit der Familie, die seine Kinder jedoch, wie er später erfährt, immer langweilig fanden.
The Cold Hard Truth“ (die Wahrheit kann so hart und kalt sein!)– und insbesondere Time Flies Like An Arrow als zentrales und längstes Lied beschreiben seine Gefühle dann entsprechend. Nach verhaltenem Beginn steigert sich die Band fast in einen Rausch und Ian Fitch veredelt das Ganze mit seinem intensiven Gitarrenspiel.
Wenn man seine Augen schließt und sich ganz auf den Sound einlässt, sitzt man mit dem alten Mann hinter der Scheibe und teilt seine Empfindungen. Musik, die das schafft, ist großartig. THE FUTURE KINGS OF ENGLAND haben das bei mir geschafft.