The Gathering Home, Noise/Sanctuary Records, 2006 |
Anneke van Giersbergen | Gesang | |||
Frank Boeijen | Keyboards, Programming | |||
René Rutten | Gitarren | |||
Marjolein Kooijman | Bass | |||
Hans Rutten | Schlagzeug, Percussions, Loops | |||
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1. Shortest day | 8. Solace | |||
2. In between | 9. Your troubles are over | |||
3. Alone | 10. Box | |||
4. Waking hour | 11. The quiet one | |||
5. Fatigue | 12. Home | |||
6. A noise severe | 13. Forgotten reprise | |||
7. Forgotten | ||||
THE GATHERING haben sich noch nie stilistisch in all zu enge Schubladen pressen lassen, geschweige denn das Gefühl der Notwendigkeit empfunden die Erwartungshaltung ihres Publikums zu erfüllen.
Was im Black Metal begann, und mit "Mandylion" und "Nightime birds" zwei gerade zu bahnbrechende Referenzwerke gotisch angehauchter Tonkunst hervorbrachte, fand seine Fortsetzung in atmosphärischen Klangkollagen und musikalischen Experimenten, die TripHop und Trance genau so selbstverständlich mit einschlossen, wie Elemente, die in Ermangelung besserer Kategorien dem Progressive Rock-Genre zugeschlagen wurden.
Ich kann es jedenfalls niemandem verdenken, wenn man nicht allen Veröffentlichungen der Niederländer die gleiche Zuneigung entgegen bringt und jedem neuen Output zunächst zumindest latent skeptisch gegenüber steht. Dabei steht außer Frage, dass alles was THE GATHERING bisher in Angriff nahmen einen hohen Qualitätsstandard erfüllte.
Da macht auch "Home", das jüngste Studioalbum geschlagene drei Jahre nach "Souvenirs", keine Ausnahme. Das Album sollte all jene versöhnen, die die Ausflüge der Niederländer in all zu weit vom Rock entfernte Gefilde nicht mitgehen konnten oder wollten. "Home" geht wieder einen deutlichen Schritt auf "Mandylion" oder "Nighttime birds" zu, und ist doch völlig anders.
So ein bisschen wirkt das Album auf mich, als hätten eine von allzu experimentellen Ideen befreite Björk mit Kate Bush und SIGUR ROS gemeinsam ein atmosphärisches Rockalbum aufgenommen.
THE GATHERING erschaffen ausladende musikalische Landschaften voll atemberaubender Schönheit, denen ein Hauch von Mystik und Romantik anhaftet. Gefühlvoll, leidenschaftlich, ja auch erotisch und stets auf dem schmalen Grat zwischen Erhaben- und Zerbrechlichkeit balancierend begleitet es den Hörer auf einer unvergleichlichen Traumreise. In Musik wie diese muss man sich einfach fallen lassen abgrundtief eintauchen und wird verzaubert werden.
"Home", das bislang vielleicht stärkste GATHERING-Album, steckt voller fesselnder Magie und gehört ohne Zweifel zu den musikalischen Höhepunkten des Jahres.