The Gentlemens Blues Club

Red White And Blue, Vol. 3

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.01.2009
Jahr: 2008

Links:

The Gentlemens Blues Club Homepage



Redakteur(e):

Steve Braun


Red White And Blue. Vol. 3, Eigenvertrieb, 2008
Mick StoverBass, Guitar
Gäste:

Dave Osti, Alan Mirikitani,Dave Corrigan, Erich SchneiderVocals
Alan Mirikitani, Gratz Arias, Dave Osti, Bubba Wattsmoore, Carl Haasis,Philip SayceGuitars
Gerald JohnsonBass
Teddy ZigZagKeyboard
Steve Giba, David Raven, Mark Danzeisen, Joe TraversDrums
Produziert von: Mick Stover Länge: 49 Min 10 Sek Medium: CD
01. Harley Davidson® Red White And Blue07. Never Say Never
02. Slippin' Away08. Long Way To Run
03. Stone Cold Rhythm09. Long Gone
04. Million-Mile Road10. Spanish Fly
05. You Must Survive11. Hard On You
06. If You Don't Believe Me, Leave Me12. Superstition (Throb Mix)

Was ist nur aus dem stolzen GENTLEMENs BLUES CLUB geworden? Der grossen Blues-Hoffnung, die 2005 mit ihrem phänomenalen "Shotgun Wedding" für reihenweises Herunterklappen von Kinnladen gesorgt hatte? Damals hatte eine echte Four-Piece-Band ein homogenes Album eingespielt - anno 2008 ist einzig Bassist Mick Stover übriggeblieben. Damit gleich vorab klar ist: "Red, White and Blue, Vol. 3", die letzte Folge der Trilogie, ist ein sehr gutes Album geworden, nachdem die Flitterwochen des Vorgängers "Longhorn Honeymoon" eine herbe Enttäuschung für mich waren. Kollege Grisu sieht das etwas anders. Für ihn ist "Red White and Blue" in einem Atemzug mit der "Shotgun Wedding" zu nennen, was zu einem freundschaftlichen Schlagabtausch geradezu einläd. Grisu wird im Anschluss zu Wort kommen und etwas andere Akzente setzen.

Irgendwann in den 90ern wurde die Eizelle des GENTLEMEN'S BLUES CLUB (im folgenden nur GBC genannt) befruchtet. Mick Stover tourte in verschiedenen Formationen mit Alan Miritani, dem genialen Mastermind der BUDDAHEADS, durch die Lande. Dabei lief ihnen der Sänger/Gitarrist Dave Osti und Drummer David Raven über den Weg. Die Chemie stimmte zwischen den Vieren, allerdings verhinderten anderweilige vertragliche Verpflichtungen beständig ein gemeinsames Projekt. Erst 2005 sollte es zu einer ersten gemeinsamen Scheibe kommen, der bereits angesprochenen Sahne-Schnitte "Shotgun Wedding". Mit dabei der hierzulande recht unbekannte Gitarrist Philip Sayce als festes Mitglied der Truppe. Alan Mirikitani mochte sich dann doch nicht von seinen BUDDAHEADS trennen, steuerte aber denoch maßgebliche kompositorische Impulse bei - von seiner exquisiten Gitarren-Arbeit 'mal ganz zu schweigen.
Nun, 2008, sind einzig Mick Stover und der Mann im Hintergrund, Alan Mirikitani, verblieben - Dave Osti und David Raven treten nur noch als Gäste auf. Was im Falle von Dave Osti besonders schade ist, denn dieser verfügt über ein Organ, das wie geschaffen für rotzigen Blues-Rock ist. Kaum ein zweiter Blues-Shouter will mir einfallen, der's mir in vergleichbarer Weise "besorgen" kann. Es ist müßig darüber zu spekulieren, warum sich Stovers und Ostis Wege getrennt haben. Osti ist ein begnadeter Songwriter, der -nach Stovers Angaben- bereits mehr als 1.000 Songs geschrieben hat und uns sicherlich in einer anderem Formation wieder über den Weg laufen wird.

Bereits beim ersten Hördurchgang wird klar: Die Scheibe rockt mehr als die beiden Vorgänger zusammen und der Groove ist wieder einmal unwiderstehlich. Gleich der Opener und Titeltrack Harley Davidson Red White and Blue macht dies deutlich - ein Boogie, der gnadenlos in die Magengrube bollert. Hierzulande kann man mit Nationalflaggen-Beschreibungen schlecht punkten: Völlig klar "Schwarz, Rot, Gold" klingt einfach beschissen und den Nationalstolz hat uns die kriminelle Geschichte Deutschlands nachhaltigst ausgetreiben. Die US-Amis ticken da völlig anders - wer damit nicht klar kommt, möge sich woanders in der bunten Musikwelt umschauen.
Slippin' Away setzt knochentrocken an und spinnt den Faden weiter. Komponiert von Osti/Stover singt allerdings ein gewisser Dave Corrigan aalglatt daher. Mann, wo ist nur Ostis versoffene Stimme, die genau in diesen Song gehört?!? Munter wird weitergerockt: Stone Cold Rhythm Shake bringt Alan Mirikitani ans Mikro und den Amp - ein saustarker Track. Allerdings folgt dann ein süßlicher "Soft-Blues", der sich ganz fett in Klischees wälzt. Million-Mile Road ist einer der Gründe, warum für mich "Red White and Blue" nicht ganz an "Shotgun Wedding" heranreichen will.
Dave Osti kehrt aber zurück und sofort ist bei You Must Survive wieder Zug dahinter. Überhaupt sind es diese als Trio eingespielten Songs, die diesem Silberling den nötigen Pfeffer geben. Mit einem Three-Guitar-Lineup und gleich zwei Sängern tritt If You Don't Believe Me, Leave Me an, wirkt aber keinesfalls überproduziert, sondern richtig knackig. Mit Never Say Never ist Balladen-Zeit angesagt, allerdings ist hier -wie der Titel vermuten- textlich alles vorhersehbar und der Schmalz trieft gleich eimerweise, da kann selbst ein Alan Mirikitani nur wenig retten. Diese Scharte wird vom sensationellen Long Way To Run, von Gastsänger Erich Schneider geschrieben und gesungen, sofort überzeugend ausgewetzt.

Long Gone bringt dann wieder das Trio Stover/Osti/Giba und den harten Rock zurück - besonders schön sind Ostis Guitar-Fills. Spanish Fly ist wieder eine schöne Nummer, aber analog zu Slippin' Away sind mir die Gesangslinien Erich Schneiders zu glatt - hier hätte Ostis rauchiges Organ wahre Wunder gewirkt. Turbomäßig legt das Instrumental Hard On You los und läßt den Hörer kaum zu Atem kommen. Mirikitani und ausnahmsweise Stover an der Gitarre duellieren sich in unnachahmlicher Weise. Den Abschluss bildet der Funk-Klassiker Superstition, an dem sich so manche Größe -erinnert sei hier an SRVs geniale Interpretation- mit unterschiedlichem Erfolg versucht hat. Der GBC legt hier eine der besseren Versionen ab, sehr "soulful", stimmungsvoll und dicht - Superstition bildet einen würdigen Abschluss für eine sehr gute Scheibe.

Trotz der Abstriche, die ich machen muss und die Grisu -wie sogleich zu lesen sein wird- nicht teilt, ist dem zur One-Man-Show abgespeckten GBC eine letztendlich überzeugende Scheibe gelungen. "Red White and Blue, Vol. 3" ist deutlich besser als sein etwas lahmer Vorgänger. Wie es nach Abschluss dieser Trilogie beim GBC weitergehen wird, bleibt abzuwarten. Zumindest bei Alan Mirikitanis BUDDAHEADS scheint sich für 2009 ein neuer Silberling anzukündigen und alles weitere wird die Zukunft zeigen....

Steve Braun, 02.01.2009

Klatsch macht's und der GENTLEMENs BLUES CLUB erteilt der, mit Herrn Moore an der Spitze recht prominent besetzten, Bluespop-Szene eine weitere, schallende Ohrfeige!
Is das geil! -Und trotzdem rennt alle Welt wieder dem super-prominenten Super-Gary hinterher, der seit, hmm, sagen wir mal, geschätzten 4000 Jahren auf den immer gleichen Riffs und Soli herum reitet...
Doch lassen wir meinen meist geliebten Super-Gary mal draußen. Immerhin fand er jetzt schon dreimal Erwähnung, was ohnehin viermal zuviel ist. Bleiben wir beim GENTLEMENs BLUES CLUB, der sich, innerhalb seiner noch kurzen Existenz, in Fachkreisen und bei den "Blues-Bangern" eine enorme Reputation erspielt hat. (So, Super-Gary, muss Bluesrock abgehen. Riskier' du ruhig mal 'n Ohr!)

Schon vorneweg sei gesagt, dass auch das dritte Album von GBC-Chairman "Big" Mick Stover ein ganz rasantes Bluesrock-Eisen wurde. Wie schon auf seinen beiden ersten Alben hat er neben dem unverzichtbaren Dave Osti auch wieder Alan Mirikitani "BB Chung King" von den BUDDAHEADS an Bord. Eine illustre Schar weiterer Musiker, mit Teddy ZigZag (GnR) und David Raven (Meat Puppets) seien gleich mal die bekanntesten genannt, unterstützen die zwei Ober-Gentlemänner auch auf diesem Album. Zusammen brennen sie mit dem dritten BLUES CLUB-Output "Red White And Blue!" ein weiteres Feuerwerk an funkensprühendem Bluesrock ab. Bluesrock der Art, wie ihn manch anderer gerne abfackeln würde und wie ihn wieder andere nie auf der Pfanne haben werden. Hier trifft die Härte klassischen Rocks auf die leuchtende Seele des Blues, hauen einem Osti's und Mirikitani's Mörderriffs kräftig eins auf die Zwölf, während Stover's Bass und (meist) Raven's Drums direkt in die Beine gehen.
Herrgottsakrament ist das ein Groooove! Härter, pumpender, rauer als alles, was in der Blusrockszene Rang und Namen hat. "Big Mick" und "BB Chung King" haben bei Produktion und Mastering sicher ihr gülden Händchen angelegt, aber dennoch: So 'nen Groove herzuzaubern ist einfach nur sensationell!

Ein Aufdröseln der einzelnen Songs ist beim GENTLEMENs BLUES CLUB überflüssig. Auf jeder ihrer CDs zelebrieren die Jungens wohin der ambitionierte Bluesrock tatsächlich schippert. Auf dem neuen Album ist das nicht anders. Man höre sich nur mal den kernigen Titeltrack Harley Davidson Red White And Blue! an. Ein Stover/Osti Take vom aller-allerfeinsten! Leut', hier fiegt die Kuh! Wenn's sein muss bis in die Stratosphäre (hört nur mal Osti's Gitarrensolo - und dieser Groove... was für ein Hammer)!
Gleiches gilt für Slippin' Away, Stone Cold Rhythm Shake, die getragene Million-Mile Road (...auf der sich der Rezensent auch schon mal befand und nimmermehr hin will...), You Must Survive, If You Don't Believe Me, Leave Me, Never Say Never, Long Gone, das angefunkt-rasante Spanish Fly und das, von Mirikitani geprägte, Power-Instrumental Hard On You. Letzteres zappt euch weg bis in die Spätsechziger. Blaues Auge inbegriffen! (Womit der Schreiber meint, dass er, immer dann, wenn er beim kiffen erwischt wurde, mit einem solchen davon gekommen ist...)
Bleibt, als letztes Take nur noch Morris' Superstition. Auch dieser elektrisierenden Funk-Nummer haben die Gentlemänner ihren unverwechselbaren Stempel aufgedrückt. Allerdings sähe der Rezensent bei Covernummern lieber irgendwelche ollen Hendrix, Led Zepp oder Doors Nummern. Himmel, Stover, trau dich doch mal an When The Levee Breaks ran. Das will ich in einer Version, die der von JOHN CAMPBELL mindestens ebenbürtig ist und natürlich den Groove hat, den ihr hier zelebriert! (Osti muss mit seiner herrlich versoffenen Stimme singen und die Drums müssen selbstverständlich in einen leeren, langen Flur gestellt werden; der Authentizität wegen... du verstehst...?!)

Auch bei "Volume 3" des GENTLEMENs BLUES CLUB kann man als Freund echter Rockmusik, echten Bluesrocks, und nehmen wir ruhig auch echte Ami-Musik dazu, nichts, aber rein gar nichts falsch machen. Für die genannte Klientel und alle die mal wissen wollen, wie man Bluesrock "groß" schreibt, ist diese Scheibe, ohne im geringsten zu übertreiben, ein absoluter Pflichtkauf! Zehn voll verdiente Punkte!
Also: Whiskeybuddel und Eiskübel auf 'n Tisch, was zu rauchen is sicher auch ned schlecht und dann ran an die heißen Buletten...! (Wer es sich leisten kann, der sollte noch 'n Bunny dazu strippen lassen. Das kommt in der Hitze der Songs sicher prächtig rüber...)
Wer ist innerhalb des Hooked eigentlich legitimiert dieses Extra bei den Promopartnern anzumelden...?

Christian "Grisu" Gerecht, 02.01.2009

 

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