The Gift Awake & Dreaming, Cyclops, 2006 |
Mike Morton | Vocals, Piano, String Arrangements & Guitar | |||
Leroy James | Guitar, Samples, Effects & Programming | |||
Jim Thomas | Synthesizer, Organ & Mellotron | |||
Rod Haverhill | Bass & Backing Vocals | |||
David Storey | Drums & Percussion | |||
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1. Awake and Dreaming | 2. Fountains of Ash | |||
- Little Red Rooftops | - Overture | |||
- Dark Clouds Gathering | - Adoration | |||
- The Carpeted Corridors | - La Lune de Miel | |||
- Rooftops Re-visited | - The Worm Turns | |||
- Doubt | - Quickening Pulse | |||
- The Dance of Denial | - Broken | |||
- Nocturne | - Close to Angels | |||
- Word of Mouth and Heart | ||||
- Escalation | ||||
- No One Came | ||||
- The Turning of the Tide | ||||
- Awake and Dreaming | ||||
Da liegt sie nun bei mir auf dem Tisch - die erste CD, die ich für "Hooked On Music" rezensieren darf und gleich zu Beginn habe ich es mit einer Scheibe zu tun, die schon auf den ersten Blick Sonderbares offenbart: Auf der knapp 70-minütigen Debüt-Scheibe der britischen Band THE GIFT sind lediglich 2 Stücke vorhanden, das 45-minütige Titelstück Awake & Dreaming sowie das 25 Minuten lange Epos Fountains of Ash.
Die Neugierde war auf jeden Fall geweckt, zumal die Plattenfirma die Band euphorisch als neue ProgRock-Hoffnung im beigelegten Info-Flyer präsentierte und Vergleiche mit SPOCK'S BEARD, TRANSATLANTIC und Roine Stolte nicht scheute.
Doch schon nach einigen Stücken machte sich bei mir Enttäuschung breit. Die angekündigte musikalische Hochgenuss entpuppte sich eher als durchschnittlicher Progrock-Einheitsbrei. Und dies hat mehrere Gründe:
- Die Kompositionen selbst.
Trotz der recht guten Stimme von Sänger Mike Morton und den zeitweise recht einfallsreichen Gitarren- und Keyboard-Arrangements fehlt es der Band irgendwie an zündenden Songideen. Man hat den Eindruck, alles schon einmal irgendwo anders gehört zu haben. Schnelle Stücke und Balladen wechseln sich in stetigem Wechsel ab, dass man die Uhr danach stellen kann.
- Die Produktion.
Der CD hört man deutlich an, dass sie mit relativ geringen Mitteln in Eigenproduktion entstanden ist. Die Drumsounds sind z.B. flach wie ein Schuhkarton und die Gitarre quäkt zeitweise, als ob die Aufnahmen mit einem 10 Watt Gitarren-Amplifier durchgeführt wurden. Typischerweise entfaltet die CD an den Stellen am meisten Druck, an denen die Band auf Drumloops zurückgreift.
Höhepunkt dieser produktionstechnischen Mängel war für mich der Schrei-Sample, den die Band am Anfang von Dark Clouds Gathering benutzt und den jeder MIDI-erfahrene Musiker seit Mitte der 80er aus der Standard Sample-Bank der General MIDI-Bibliothek kennt.
Trotzdem gibt es auf der CD einige "Anspieltipps", die man durchaus empfehlen kann (Doubt, Escalation, Quickening Pulse) und die offenbaren, dass in der Band vielleicht doch viel mehr Potential steckt als auf "Awake & Dreaming" ans Tageslight kommt.
Insofern ist es eigentlich schade, dass die Band ihr Debut in Eigenregie produziert hat. Ein erfahrener Producer hätte aus dem Songmaterial vielleicht einiges mehr herausholen können. So reicht es auf meiner persönlichen Skala von 1 bis 10 nur zu einer gutgemeinten 6.