Close Grip, Unicorn Digital, 2008 | ||||
Vlad MJ Whiner | Vocals | |||
Doran Usher | Keyboards | |||
Nomy Agranson | Guitars, Backing Vocals | |||
Cat Heady | Electronics, Loops | |||
Session Musicians | ||||
Alexander Vetkhov | Drums on Tracks 02, 03, 05 & 06 | |||
Nail "Grind Box" Maksonov | Drums on Track 08 | |||
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01. Gripped By Fear | 05. Wind Of Night | |||
02. Insomnia | 06. Autumn Frost | |||
03. Sweet Earth | 07. Close To Death | |||
04. In The Hope | 08. For Nobody (Bonus) | |||
THE GOURISHANKAR erblickte das Licht der Welt 2002 in der nordwestrussischen Stadt Syktywkar. Väter waren der Gitarrist Nomy Aranson und der Keyboarder Doran Usher. Seitdem produzierte die Band eine EP und zwei Alben, die auf (ins Englische übersetzter) klassischer russischer Dichtung basieren. Ihr erstes Werk war im Herbst des Gründungsjahres die EP 'Integral Symphonie' mit dem Sänger Igor Rayhel und Paul Gen am Bass. Im Herbst 2003 traf die Band auf den Vokalisten Vlad MJ Whiner und lud ihn zu den Aufnahmen für den Longplayer 'Close Grip' ein. Neben sieben regulären Stücken enthält das Album einen Bonustrack. Hierfür coverte man den Song For Nobody von den Briten GENTLE GIANT. 2006 wurde die Scheibe remastered. Zwischen den Jahren 2004 und 2006 nahmen THE GOURISHANKAR ihr zweites Album '2nd Hands' auf und schickten einen Tonträger zu Demonstrationszwecken an Unicorn Digital. Im März 2007 erfolgte die Unterzeichnung eines Vertrages über die Veröffentlichung der CD. Die Gruppenmitglieder sind übrigens so ganz nebenbei noch schwer mit lokalen musikalischen Darbietungen und Projekten außerhalb des Prog beschäftigt.
Bereits 2003 produzierten und veröffentlichten THE GOURISHANKAR in Eigenregie das Album 'Close Grip'. Im Frühjahr 2008 legten Unicorn Digital das Teil, inklusive der Zugabe For Nobody, neu auf.
THE GOURISHANKAR bringen auf 'Close Grip' das Kunststück fertig, konventionellen Prog Rock und maschinelle Töne (Samples und Loops werden, positiver Weise, jedoch recht sparsam verwendet) harmonisch in Einklang zu bringen. Dann und wann lassen die Osteuropäer ihr Material an Heftigkeit zulegen und über das Zwischenstadium Rock, zum, letztendlich aber doch immer noch gezügelten, Prog Metal mutieren. Als starken Kontrast stellen sie diesen verhältnismäßig lautstarken Ausbrüchen sehr ruhige und vor sich hin fließende Passagen gegenüber. Die diesen einander abwechselnden Intensitätslevels entsprechenden und häufig vorkommenden Geschwindigkeitsveränderungen sind ein weiteres probates Mittel, um Spannung aufzubauen bzw. aufrechtzuerhalten.
Alle vier Bandmitglieder sind exzellente Musiker, die mit den anspruchsvollen und komplexen Nummern keinerlei Probleme hatten. Das Zusammenwirken, aber auch die Einzelvorträge machen jederzeit einen hervorragenden Eindruck. Der ausdrucksstarke und sehr wandlungsfähige Gesang steht ihnen jedoch in nichts nach. THE GOURISHANKAR verfügen über keinen Schlagzeuger, weshalb das Quartett für die Einspielung von 'Close Grip' kurzerhand zwei Sessiondrummer engagierte. Sie verleihen dem Material, sobald sie zum Einsatz kommen, erheblich mehr Druck und Eindringlichkeit. Die Produktion trägt der Qualität der Kompositionen Rechnung.
Wer in die Scheibe reinhören will, sollte sich auf die folgenden Songs konzentrieren: Insomnia (ein gefälliger und leicht vertrackter, gitarrenlastiger Prog Rocker mit unterschiedlichen Intensitäten), Sweet Earth (ein atmosphärisch dichter, dramaturgisch ausgereifter gitarrenlastiger Prog Rocker mit Drumsamples), Wind Of Night (ein typischer Prog Rocker, der durch sich abwechselnde ruhige, auch mal atonale und rockige Passagen zwar nicht gerade langweilt, mit knapp neun Minuten insgesamt aber doch einen Tick zu lang ausgefallen ist), Autumn Frost (ein Prog Metaller mit jazzigen Elementen, Chören und jeder Menge Abwechslung in Form unterschiedlichster Instrumentierung, Stimmungen, Lautstärken und Tempi, mit nahezu elf Minuten Spielzeit, der längste Tune auf 'Close Grip', und besser als der vorherige Track), For Nobody (THE GOURISHANKAR verleihen diesem sehr eingängigen Stück eine ganz eigene apokalyptische Note).
THE GOURISHANKAR stellen mit 'Close Grip' nachhaltig unter Beweis, dass Russen mehr können, (Achtung, Achtung: Hier kommt ein Klischee!) als Balalaika spielen. Für Prog Fans, die Elektronika und Loops gegenüber offen sind, absolut empfehlenswert.