The Halyards

Fortune Smiles

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.08.2010
Jahr: 2010
Stil: Alt.-Country

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The Halyards Homepage



Redakteur(e):

Lüder Kriete


The Halyards
Fortune Smiles, Cheshire Records, 2010
Carl FunkVocals, Acoustic Guitar, Mandolin
Larry MasonVocals, Acoustic Guitar, Drums
Eric TingstadElectric, Acoustic, Lap Steel and Classical Guitars, Bass, Percussion, Backing Vocals
Garey SheltonBass
Janet BaltzoHammond Organ
Terry LauberPedal Steel
Andrew JoslynViolin
Will DowdDrums, Percussion
Orville JohnsonBanjo, Dobro
Ed RupprechtResonator and Electric Guitar
Nancy RumbelOcarina
Narayan BaltzoTrumpet
Produziert von: Eric Tingstad Länge: 43 Min 39 Sek Medium: CD
01. Welcome Home07. He's Walking By
02. Marley's Lament08. The Streets Of Laredo
03. Earthbound09. Delicate Touch
04. Lost In Mexico10. It's Over Now
05. Another Night's Distraction11. Fortune Smiles
06. Best Kept Secret12. Heron Cove

"Americana doesn't have to be twang - The Halyards will serve as a fine reminder," so sagt es zumindest Pete Knapp über diese Band aus Seattle an der Pazifik-Küste der USA. Wer sich dieser Meinung über Americana-Musik nicht anschließen möchte, der kann dann die 43:39 Minuten, die die Scheibe für einen Durchlauf benötigt, anders verbringen als mit gedankenverlorenem Hinhören oder assoziativem Aufhorchen.

Denn das stimmt schon, Mister Knapp, mit twang und big bang hat's hier nicht so viel. Hier gibt's wohl gewählte Vollwertkost für die Ohren. Nun, das sollte man auch erwarten dürfen, wenn ein Debut-Album 35 Jahre braucht um fertig gestellt zu werden - wie die Band halb im Scherz über ihr Werk "Fortune Smiles" aussagt. So ist dies eben ein reifes Album gestandener Männer in den besten Jahren. Gestanden und bestanden haben sie übrigens u.a. bei den Brandos bei denen Funk & Mason an deren Hits Gettysburg und Anna Lee mitwirkten, sowie bei der Seattle-Gruppe The Allies. Und Mastermind Tingstad musste in all den Jahren der Vorbereitung auch noch mal eben den Grammy gewinnen; da bleibt nicht immer die Zeit für anderes.

Die Besetzungsliste zeigt, das wir hier den Zweig des Alt. Country im Americana vor uns haben. Und dieser Zweig wächst selbstbewusst zwischen denen des Rock und Pop; gradlinig sonnenwärts und stark. Sicherlich gibt es an diesem Stamm andere, die kräftiger sind, aber dieser trägt 12 gesunde, schmackhafte Früchte.

Die Songs der Halyards zeigen diese relativ neue "politische" Bewegung in der amerikanischen Musikkultur. Aufgewacht durch die lange Liste der amerikanischen gesellschaftlichen Besonderheiten, Umweltkatastrophen und innen- und aussenpolitischer Neuorientierungen seit dem Amtsantritt Obamas, singen die Jungs in einer nonchalanten, aber für Amerikaner sicherlich doch sehr verbindlichen Weise über Herausforderungen des alltäglichen Lebens: Reichtum und Armut, gerade aktuell auch bei den amerikanischen Superreichen thematisiert, Gleichgültigkeit und (christliche) Nächstenliebe, und die Kraft und Schwäche des Individuums. Dazu diese entspannte Musik machen ihre Lieder sehr empfehlenswert, selbst wenn wir hier im Alten Europa oft ganz andere Wege finden, um diese Themen bewußt zu machen.

Für eben diese entspannte Musik zeichnen sich neben dem Trio eine Reihe weiterer Musikanten aus, unter denen mindestens zwei besondere Beachtung verdienen. Das ist zum einen der Trompeter Narayan Baltzo in Lost In Mexico und Nancy Rumbel an der Okarina (!) in Marley's Lament. Ob es sich bei den Halyards in diesem Stück um eine Inspiration zu Ch. Dickens "A Christmas Carol" handelt, verrät das Booklet leider nicht. Lost in Mexico kommt im typischen Mariachi und hat was von Willie de Ville oder auch Rich Hopkins. Die Beziehung zum Nachbarland Mexiko wird in der amerikanischen Öffentlichkeit ja immer breiter behandelt; teilweise leider auch mit bizarren Resultaten. - Im Trad. The Streets Of Laredo wird ein Slow-Waltz geboten, der durch satten, aber nicht lauten Gitarren-Sound gefällt. Heron Cove überrascht mit einem Pink Floyd Zitat. Die Gitarren, das Zusammenspiel von akustischen und elektrischen, machen viel von dem Reiz dieser Musik aus. Exzellent aufgenommen wird ein klangliches Gleichgewicht geschaffen, welches durch die weiteren Instrumente optimal aufgewertet wird. Die Band selbst sagt darüber: "But, sometimes, with luck, timing, and hard work, ingredients become larger than the sum of the parts."

In den in Holland gelisteten Euro-Amercana-Charts (www.euroamericanachart.nl/charts.html) ist dieses Album im Juli auf Anhieb auf Platz neun gekommen. Das scheint nicht übertrieben! Vielleicht müssen wir uns ja nicht wieder 35 Jahre gedulden, bis das zweite Baby geboren wird, Männer!

Lüder Kriete, 07.08.2010

 

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