The Highwaymen

Live!

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 25.04.2006
Jahr: 2006

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The Highwaymen Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


The Highwaymen
Live!, Sony BMG, 2006
Johnny Cash Vocals, Guitar
Willie Nelson Vocals, Guitar
Waylon Jennings Vocals, Guitar
Kris Kristofferson Vocals, Guitar
Gene Chrisman Drums
J.R. Cobb Guitar
Bobby Emmons Keyboards
Mike Leech Bass
Mickey Raphael Harmonica
Danny Timms Keyboards, Vocals
Robby Turner Pedal Steel
Bobby Wood Keyboards, Vocals
Reggie Young Guitar
Länge: ca. 98 Min Medium: DVD
1. Highwayman14. Living Legend
2. Mama, Don't Let Your Babies Grow Up To Be Cowboys15. They Killed Him
3. Trouble Man16. Me And Bobby McGee
4. Amanda17. Ragged Old Flag
5. Ain't No Good Chain Gang18. Are You Sure Hank Done It This Way
6. Ring Of Fire19. Night Life
7. Folsom Prisom Blues20. Desperados Waiting For A Train
8. Help Me Make It Through The Night21. Big River
9. Best Of All Possible Worlds22. Boy Named Sue
10. City Of New Orleans23. Why Me (Lord)
11. Always On My Mind24. Luckenbach, Texas
12. Silver Stallion25. On The Road Again
13. Last Cowboy Song

Als sich 1984 Johnny Cash, Willie Nelson, Waylon Jennings und Kris Kristofferson zu den HIGHWAYMEN zusammenschlossen, hatte es ein vergleichbares Projekt in der Country-Musik noch nicht gegeben. Vier der größten Künstler jenes Genres nahmen zusammen ein Album auf, konnten natürlich nicht auf Dauer zusammen bleiben, aber nachdem sich jeder seinen eigenen Angelegenheiten gewidmet hatte, traf man sich 1990 für ein zweites Album und eine anschließende Welttournee.
Weder die vier Musiker noch die Country-Musik selbst waren in diesen Jahren auf ihrem kommerziellen Höhepunkt, aber solch eine Zusammenkunft erregte schon Aufsehen. Auch ich hab mir damals einen Sampler mit Songs der HIGHWAYMEN gekauft (aus dieser "I Love Country" Reihe), kann mich zwar heute nur noch an zwei Songs daraus bewusst erinnern, aber... immerhin.

Ein Konzert aus der damaligen Tournee ist auf dieser DVD erhalten und zwar aus dem 'Long Island's Nassau Coliseum'. Auf den ersten Blick wird einem die ungeheure Präsenz dieser Typen offenbar. Wie "Die vier Söhne der Katie Elder" stehen sie da oben auf der Bühne. Oder wie die "Ghostriders In The Sky". Oder einfach die "Desperados Waiting For A Train", wie es in einem Song des Abends heißt.
Mit dem zweiten Song geben sie den Müttern im Publikum den guten Rat: Mama, don't let your baby grow up to be cowboys. Sonst enden sie am Ende so wie diese Kerle - die immerhin auch schon harte Zeiten mitgemacht haben. Das spiegelt sich in ihren Gesichtern und trägt wohl zu Verbundenheit untereinander bei. Willie Nelson verbiegt beim Singen die Töne, wie gewöhnlich, auf seine ganz eigene Art und kommt doch immer wieder genau auf der richtigen Note raus. Eigentlich ist das genau der gleiche Stil, den er bei seinem Gitarrenspiel praktiziert.
Natürlich stehen nicht nur die Vier auf der Bühne, sondern sie werden von einer Band, die ebenso zahlreich wie kompetent ist, bestens unterstützt. Mickey Raphael, absolut kein Unbekannter in der Szene, lässt erstmals bei Trouble Man seine Harmonika effektvoll aufheulen und der Pedal Steel Virtuose Robby Turner lässt auch nicht lange auf sich warten.
Waylons Gesang klingt ähnlich dem von Johnny Cash und sein Humor ist dem Johnny auch genehm. Da grinst Mr. Cash schon mal spitzbübisch im Hintergrund, während Waylon Jennings den Country-Waltz Amanda singt. Für Ain't No Good Chain Gang vereinen sich die beiden zum perfekten Duett.
Zwischendurch gibt es immer wieder Ausschnitte aus Interviews, mit Anmerkungen, Statements und Anekdoten, die jeweils auf die folgenden Songs abgestimmt sind.
Bisher war mir oft nicht klar, was ich von Kris Kristofferson halten soll. Mir wird aber jetzt klar, dass er vielleicht nicht immer die glücklichste Hand bei den Arrangements seiner Lieder hatte und vielleicht war er auch nicht immer der beste Interpret für diese, aber er gehört unzweifelhaft zu den ganz ganz großen Songwritern. Selbst Willie Nelson erkennt neidlos an, dass Kris zu verschiedenen Zeiten gelebt haben muss, um all diese Geschichten so treffend beschreiben zu können. Da bräuchte es gar kein Me & Bobby McGee, obwohl es schon toll ist, wenn sich die vier Typen die Strophen teilen. Weit beeindruckender sind Songs wie die Up-Beat Nummer Best Of All Possible Worlds und vor allem They Killed Him, der mich so beeindruckt, dass ich zurückspulen und ihn gleich noch mal hören möchte.
Da muss Johnny Cash schon die Ragged Old Flag präsentieren, um noch einen drauf zu setzen. Für das Intro dazu erhält er auch prompt einige Buh-Rufe, aber die wischt er locker weg und mit den Worten: "If you burn my flag I shoot you" (aufkommender Jubel), "but I shoot you with a lot of love, like a good American" lässt er das Publikum einigermaßen zwischen den Stühlen sitzen.

Ansonsten werden reichlich Hits, von Always On My Mind, City Of New Orleans und Folsom Prisom Blues bis zum Last Cowboy Song geboten. Der Ring Of Fire ist ohne June Carter Cash und ohne Trompeten nicht ganz so feurig wie sonst und Kristoffersons Help Me Make It Through The Night bekommt ein arg popiges Gewand, das mir überhaupt nicht gefällt, aber immer wieder ist man beeindruckt mit welch traumwandlerischer Sicherheit die Vier die Liedstrophen untereinander aufteilen.
Der Big River rollte wohl sonst nur mit vergleichbarer Wucht, wenn ihn Country Dick Montana von den BEAT FARMERS zelebrierte und Boy Named Sue ist nach all den Jahren immer noch ein Show-Stopper. Neben allem Spaß an der Musik bekommt man so noch einen schönen Eindruck von dem unterschiedlichen Repertoire von Johnny Cash, Willie Nelson, Waylon Jennings & Kris Kristofferson.

Nach etwa 1 ½ Stunden ist der beeindruckende Auftritt zuende und die vier Cowboys sind On The Road Again. Nach Luckenbach, Texas, oder wohin auch immer. Eine Sternstunde haben die erlebt, die bei so einem Konzert dabei waren. Aber den Schweif eines Kometen zu sehen, ist ja auch nicht das schlechteste, was man sich mit dieser DVD gönnen kann.

Ländercode: 0
Ton: DTS, Englisch; DD 5.1 Surround; PCM-Stereo
Bild: 4:3

Epi Schmidt, 25.04.2006

 

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