The Inspector Cluzo Gasconha Rocks, Fuckthebassplayer rEcords (Eigenverlag), 2013 |
Laurent "Malcolm" Lacrouts | Guitar & Vocals | |||
Mathieu "Phil" Jourdain | Drums, Percussion & Backing Vocals | |||
Gäste: | ||||
Stephane Kraemer | Organ | |||
Benoit Molina | Trumpet | |||
Christophe Camba | Tenor Saxophone | |||
Laurentx Etxemendi | Baritone Saxophone | |||
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01. Hello/Goodbye Education | 06. Lo Camin De La Hesta | |||
02. Black Spirit | 07. The Duck Guit Blues | |||
03. I Am (Not) A Super Heroe | 08. Move OVer Monsanto | |||
04. Till Petrole Do Us Part | 09. Better Off In Afghanistan | |||
05. Garbage Beach | 10. Crossroads Rendez-Vous | |||
Hm, das hier ist leider eine etwas zwiespältige Sache. Leider, da THE INSPECTOR CLUZO eigentlich eine fabelhafte Band ist (eigentlich ja ein Duo mit gelegentlicher Bläserverstärkung), die man geradezu gern haben muss: Setzen konsequent auf “Do It Yourself“ , verweigern sich dem Musikbusiness, um trotzdem 35 Länder zu bereisen und auf großen Festivals wie Fuji Rock zu spielen, bewohnen ihren eigenen Bauernhof – natürlich in der Gascogne - und fabrizieren dort eigenes Entenschmalz. Dazu lehnen sie die Mitwirkung eines Bassisten konsequent ab, was sich auch im Namen ihres eigenen Labels dokumentiert und haben ihr neues Album im eigenen Studio aufgenommen gemixt und produziert. Und sie heben eine eigenen Comiczeichner, der das Artwork entsprechend gestaltet hat.
Darüberhinaus ist die Musik auf “Gasconha Rocks“ eine furiose Mischung aus Rock, Funk, Soul und Hardcore, mit einem heißen Herzen und mächtig Leidenschaft dargeboten. Mal wie eine vom Punk angefixte Version von JAMES BROWN (The Duck Guit Blues), mal etwas melodischer (Till Petrole Do Us Part), dann klassisch rockig (Black Spirit) und im 70er Jahre-Stil (Garbage Beach). Dabei das Herz auf der Zunge tragend im Sinne traditioneller Politrocker (Move Over Monsanto, Better Off In Afghanistan). Das Ganze kommt mit seiner Energie und Vehemenz einem Liveauftritt ziemlich nahe und unterstreicht die Stärken der Herren Lacrouts und Jourdain.
Leider gibt es aber doch auch einiges zu meckern, weshalb “Gasconha Rocks“, wie eingangs erwähnt, doch etwas zwiespältig zu bewerten ist. Zum einen ist die CD selbst für heutige Maßstäbe, bei denen dem Hörer weiß gemacht werden soll, besser eine halbe Stunde Vollstrom als eine Stunde mit reichlich Füllstoff mit gerade Mal 25 Minuten für zehn Songs (!) entschieden zu kurz geraten. Nun gut, dafür liegt eine DVD mit etwas über einer Stunde Spieldauer bei, aber die gibt es nur in französisch oder in französisch mit rudimentärsten englischen Untertiteln. Zu sehen bekommt man dabei eine etwas wirre Doku mit vielen Statements und ganz wenigen, meist im Sekundenbereich liegenden, oftmals mit Wackelkamera asynchron aufgenommenen Liveeindrücken. Wenn man wenigstens einen halbstündigen Auftritt mitgeschnitten hätte, aber so hat die DVD selbst für beinharte Fans kaum Mehr- und Nährwert. Insofern sollte man wohl lieber ein Konzert von THE INSPECOTR CLUZO aufsuchen, statt sich dieses viel zu kurze Album zu Gemüte zu führen. Eine tolle, eigenwillige und in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte band, die hier aber irgendwie am Endkonsumenten vorbeiproduziert hat.