The Kentucky Headhunters

Live At The Ramblin‘ Man Fair

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.02.2019
Jahr: 2019
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 53:13
Produzent: The Kentucky Headhunters

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Plattenfirma: Alligator Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
01. Intro
02. Big Boss Man
03. Ragtop
04. Stumblin‘
05. Shufflin‘ Back To Memphis
06. Have you Ever Loved A Woman
07. Wishin‘ Well
 
08. Walking With The Wolf
09. My Daddy Was A Milkman
10. Don‘t Let Me Down
Studio Bonus Tracks with Johnnie Johnson & Anthony Kenney:
11. Rock Me Baby
12. Rock‘n‘Roller
13. Hi-Heel Sneakers
Musiker Instrument
Richard Young Rhythm Guitar and Vocals
Doug Phelps Bass Guitar and Vocals
Greg Martin Lead, Slide Guitar and Vocals
Fred Young Drums, Percussion and Vocals

Dass die KENTUCKY HEADHUNTERS in Europa mehr ein Insidertipp geblieben sind, liegt zum einen daran, dass sie sich in diesseits des des Atlantiks noch selten blicken ließen und dann natürlich auch daran, dass ihre Musik nun nicht unbedingt die originellste ist. Aber, wie es in dem Evergreen heißt, “It‘s the singer, not the song“, was man auch auf „player“ anwenden kann. Wie oft ist Blues oder Blues Rock “originell“? Es kommt darauf an, wie es rüber gebracht wird und da haben diese Typen für mich einfach den Dreh raus.

Umso erfreulicher, dass es nach dem Mitschnitt aus dem legendären Agora Ballroom in Cleveland 1990 (erschienen in der “Authorized Bootleg“-Reihe) nun ein weiteres Live-Album gibt. Und auch noch in Europa, beim englischen “Ramblin‘ Man Fair“ aufgenommen. So schlecht scheint es den “Kopfjägern“ da nicht gefallen zu haben, denn sie legen mit dem BLACKFOOT-mäßigen Big Boss Man gleich richtig kraftvoll los.  Hat ordentlich Druck und könnte man sich problemlos auf jedem Biker-Festival vorstellen. Ragtop folgt in ähnlichem Fahrwasser, nur etwas schleppender.

Bei den Ansagen kommt einiges an Southern Rock-Flair rüber und beim Rock‘n‘Roll-Ohrwurm Stumblin‘ wird natürlich nicht vergessen, dass es aus der Zusammenarbeit mit Chuck Berrys Pianisten Johnnie Johnson stammt. Wie auch das folgende Shufflin‘ Back To Memphis (hieß auf dem Album noch schlicht Back To Memphis), welches deutlich bluesiger wird und ebenfalls eine Nummer ist, die sich ganz schnell im Gehörgang festkrallt.

Der Live-Sound der Gitarren ist etwas verzerrter, als unbedingt nötig, aber das stört nicht wirklich, zumal es gut zu dem rauen Gesang passt. Und wo wir beim Blues angekommen sind, kommt so ein Klassiker, wie Have You Ever Loved A Woman? gerade recht. Auch das deutlich derber, als, sagen wir mal, bei Clapton, jedoch keinesfalls runtergeknüppelt, sondern durchaus mit Feeling.

Bei Wishin‘ Well (hat weder was mit FREE noch mit BLACKFOOT zu tun) kommt ein ordentlicher Schuss Country Rock  hinzu. Krachende STONES-Riffs und eine aufheulende Lead-Gitarre – was braucht‘s mehr? Vielleicht so eine Blues Boogie-Nummer, wie Walking With The Wolf. Da kann man jedenfalls die mitstampfenden Absätze gut vorstellen. Slide-Gitarre ist hier natürlich Pflicht und gibt‘s reichlich.

Nach dem funky-groovigen My Daddy Was A Milkman – ist mir insgesamt etwas zu wirr, was durch das Drum-Solo nicht besser wird – folgt noch eine Reminiszenz an das Gastgeberland mit einem BEATLES-Song: Don‘t Let Me Down.

Rau und dirty dargeboten, gut gesungen, nicht unbedingt zu nahe am Original, aber zweifelsohne für Stimmung sorgend und auch als Inspiration tauglich.

Ob der Auftritt so kurz war, entzieht sich meiner Kenntnis, aber die CD wird immerhin mit drei Studio-Songs aufgefüllt und hier ist die angesprochene Rock‘n‘Roll-Legende Johnnie Johnson am Piano zu hören. Also, das hat schon was, wenn man diesen mal eben so locker über die schwarzen und weißen Tasten klimpern hört. Unangestrengt, aus dem Handgelenk geschüttelt und trotzdem perfekt auf den Punkt.

Anscheinend waren aus den damaligen gemeinsamen Sessions noch ein paar Songs übrig, wovon mir Hi-Heel Sneakers mit seinem Ansteckenden Party-Flair am besten gefällt. Da lässt man sich gerne einige Jahrzehnte zurück versetzen und rockt und rollt mit den KENTUCKY HEADHUNTERS und Johnnie Johnson ganz im Stil der golden Fünfziger.

Wie gesagt, hier wird nix neu erfunden, aber trotzdem – oder gerade deswegen? - eine Menge Spaß verbreitet und vielleicht war der ja bei der Band auch so groß, dass wieder einmal den Schritt über den großen Teich wagt. Wäre zu begrüßen.

 

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