The King Return To Graveland, Jazzhaus Records, 2014 |
The King | Vocals | |||
Paul Guerrin | Guitar | |||
Lee Pomeroy | Bass | |||
Keith Weir | Keyboards | |||
Steve Emney | Drums | |||
Greg Mason | Saxophone | |||
and other Musicians | ||||
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01. When The Rebel Comes Home | 11. Big Mistake | |||
02. Sympathy For The Devil | 12. Leave Me Alone | |||
03. Twentieth Century Boy | 13. Tonight | |||
04. Love Will Tear Us Apart | 14. Come As You Are | |||
05. Crazy Little Thing Called Love | 15. Breathe | |||
06. Song To The Siren | 16. The House Is Rockin' | |||
07. Under The Bridge | 17. Whole Lotta Rosie | |||
08. Piece Of My Heart | 18. Waiting For This Moment | |||
09. Voodoo Chile | 19. Until It Happens | |||
10. LA Woman | 20. King Of The Road | |||
Als der Ire James Brown – auch gerne Jim gerufen – Ende der 90er mit dem Album “Gravelands“ herauskam, konnte man wirklich fast an eine Reinkarnation des eigentlichen “King of Rock’n’Roll” glauben. Optisch an dessen Spätsechziger-Phase erinnernd und stimmlich verdammt nah dran, konnte man sich schon vorstellen, wie es geklungen hätte, wären diese Songs in Hände und Stimmbänder von Elvis gelangt.
Nahezu alle Songs kamen in diesem “King-Gewand“ prächtig rüber, konnten sogar ihren eigenen Charme entwickeln – wie im Falle von Come As You Are und Whole Lotta Rosie, oder übertrafen das Original in meinen Ohren sogar. Etwa bei Love Will Tear Us Apart.
Der Überraschungseffekt hält natürlich nur eine begrenzte Weile und auch wenn es zu ein paar weiteren Alben reichte, nutzt sich so ein Stil mit der Zeit ab. Man kann auch nicht jeden Song auf Elvis trimmen. Manchmal ist die Vorlage einfach zu gut. Trotzdem rockte das mitunter richtig gut und einen nicht unerheblichen Beitrag dazu lieferten Paul Guerrin (Gitarre) und Keith Weir (Keyboards), ihres Zeichen Mitglieder der QUIREBOYS, die gerne mal deutlich machen “This Is Rock’n’Roll”!
Aktuell begibt sich der “King” samt Hofstaat wieder auf Tour dazu wird dieser Sampler – kann auch als “Best Of” bezeichnen – veröffentlicht. Vielleicht gar keine schlechte Idee, wenn man nicht alle Scheiben des “Kings“ erwerben mag. Die Eröffnung mit When The Rebel Comes Home, aus dem Film “Lonely Street”, eine witzige Fiktion darüber, dass Elvis noch am Leben wäre, gelingt jedenfalls sehr gut und zeigt, dass King/Brown auch ohne vorgefertigte Hits bestehen kann. Aber natürlich immer mit der Tolle im Gesicht.
Es folgen einige der bekanntesten Hits der Rock- und Popgeschichte. Durchgehend gut gemacht, aber Puristen und Fundamentalisten werden sich sicher mit Sympathy For The Devil, Crazy Little Thing Called Love oder Piece Of My Heart nicht so leicht tun. Das sind halt nicht Mick, Freddie oder Janis die hier singen und diesen Songs einen kaum zu verwischenden Stempel aufgedrückt haben.
Bei Come As You Are und Under The Bridge gerät das dagegen überraschend gut und auch L.A. Woman kommt sehr gut. Da passt die Stimme halt auch sehr gut dazu und den etwas moderneren Drive verträgt der Song auch gut.
Einige selbst verfasste Songs birgt dieses Album auch. Big Mistake ist mir zu gehetzt und nervös und Leave Me Alone etwas zu flach. Tonight kommt selbst für “King“-Verhältnisse zu süßlich und erst mit NIRVANAs Come As You Are geht’s wieder aufwärts. Ich möchte mich da wahrlich nicht entscheiden, welche Version mir besser gefällt – Original oder Kopie.
Danach macht das Eigengewächs Breathe mit modern-rockigem Sound und einem gewissen Schuss Aggressivität keine schlechte Figur, bevor Stevie Ray Vaughans The House Is Rockin’, mit ordentlicher Bläserunterstütztung den Höhepunkt dieses Albums setzt. Das rockt echt richtig geil und geht einfach gut ab. Nehme ich ab sofort in meine Liste der Songs für “Party on Saturday Night“ auf.
Mir hat die Studiofassung von Whole Lotta Rosie besser gefallen, aber beide Fassungen machen erfrischend deutlich, dass man nicht zwangsläufig Bon Scott sein muss, um eine AC/DC-Nummer zu singen. Man muss es nur richtig angehen.
Roger Millers King Of The Road kann man nicht verbessern, aber El…, sorry, James, liefert eine würdige Aufarbeitung des Country-Klassikers und setzt damit einen passenden Schlusspunkt für dieses Album. Vielleicht hätten es ein paar Songs weniger auch getan und wer das “Gravelands“-Album im Schrank hat, muss hier nicht in Panik geraten, aber wer auf Elvis steht und ein bisschen über den Tellerrand blicken kann, macht mit dieser Scheibe so wenig falsch, wie mit einem Besuch eines der anstehenden Konzerte.