Titel |
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CD 1: |
01. You Really Got Me |
02. All Day And All Of The Night |
03. It's All Right |
04. Who'll Be The Next In Line |
05. Tired Of Waiting For You |
06. Dandy |
07. She's Got Everything |
08. Just Can't Go To Sleep |
09. Stop Your Sobbing |
10. Wait Till The Summer Comes Along |
11. So Long |
12. I'm Not Like Everybody Else |
13. Dead End Street |
14. Wonderboy |
15. Schooldays |
16. The Hard Way |
17. Mindless Child Of Motherhood |
18. Supersonic Rocket Ship |
19. I'm In Disgrace |
20. Do You Remember Walter? |
CD 2: |
01. Too Much On My Mind |
02. Nothin' In The World Can Stop Me Worryin' Bout That Girl |
03. Days |
04. Last Of The Steam-Powered Trains |
05. Where Halve All The Good Times Gone |
06. Strangers |
07. It's Too Late |
08. Sitting In The Midday Sun |
09. Waterloo Sunset |
10. Australia |
11. Mo More Looking Back |
12. Death Of A Clown |
13. Celluloid Heroes |
14. Act Nice And Gentle |
15. This Is Where I Belong |
16. Shangri-La |
Musiker | Instrument |
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Ray Davies | Vocals, Guitar, Piano |
Dave Davies | Guitar, Vocals |
John Dalton, Peter Quaife | Bass |
Mick Avory | Drums |
John Gosling | Keyboards |
Könnte man die Bezeichnung Quadrumvirat problemlos verwenden, dann bestünde die musikalische Variante davon, in den britischen Swinging Sixties, aus BEATLES, ROLLING STONES, THE WHO und THE KINKS. Basta. Leider wird der Begriff in erster Linie mit einem faschistischen Pack assoziiert, das vor gut hundert Jahren in Italien aktiv war.
Und natürlich gab es damals noch eine ganze Reihe weiterer wichtiger Bands im Vereinigten Königreich, aber einen ähnlichen Stellenwert – über Jahrzehnte hinweg – kann niemand für sich reklamieren. THE KINKS waren zum Beispiel Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre so richtig angesagt und später klauten OASIS ja sogar die Bruderzwistigkeiten von ihnen.
Zwar wurde die Band erst Ende 1963 gegründet, aber ein 60jähriges will beizeiten begonnen werden und so erscheint mit “The Journey – Part 1“ dieser Tage der erste Teil der Feierlichkeiten. Die Gebrüder Davies, Ray und Dave, sowie Drummer Mick Avory haben sich höchstpersönlich darum gekümmert und im beiliegenden Booklet auch alle Songs mit kurzen Statements versehen. Dabei ist das hier nicht übliche “Anthology“, was man schon daran sieht, dass die Songs auf diesem Doppel-Album in vier Kategorien unterteilt sind. Natürlich sind in der Abteilung “Songs about becoming a man, the search for adventure, finding an identity and a girl“ die frühen Songs, wie You Really Got Me, All Day And All Of The Night, Dandy oder Stop Your Sobbing (bekanntlich 1980 ein Hit für die PRETENDERS) zu finden (allesamt im Original Mono Mix), aber schon bei den “Songs of ambition achieved, the bitter taste of success, loss of friends, the past comes back and bites you in the back-side“ spannt sich der Bogen von dem grandiosen Dead End Street (1966), bis zu Schooldays, The Hard Way und I'm In Disgrace (allesamt vom 1975er “Schooldays In Disgrace“-Album). Und man hört gut, wie die Band ihren unverwechselbaren Stil und Sound in die 70er Jahre transportiert hat.
Mit Mindless Child Of Motherhood findet sich auch eine Rarität, die eigentlich auf ein unveröffentlichtes Dave Davies-Album gehört, das der 50th Anniversary Edition von Arthur Or The Decline And Fall Of The British Empire beigefügt ist. Nicht nur, aber auch, wegen solcher Besonderheiten, finde ich das eine sehr gelungene Zusammenstellung. Die Bandbreite, die THE KINKS abdecken ist schon bemerkenswert. Da spielt man 1965 mit Nothin' In The World Can Stop Me Worryin' 'Bout That Girl einen nahezu puristischen Blues, dem mit Where Have All The Good Times Gone (auch dieser Song wurde später von VAN HALEN gecovert) im gleichen Jahr ein Titel folgt, der unzweifelhaft einen Pete Townshend inspiriert hat, und mit Sitting In The Midday Sun beschließt einer von Rays typischen, nostalgischen old-time Songs diese Sparte. Bei allen Streitigkeiten harmonierten Ray und Dave musikalisch in einzigartiger Weise.
Im letzten Viertel dieses Albums gibt’s mit Waterloo Sunset, Death Of A Clown und Celluloid Heroes noch drei absolute Sternstunden der Popmusik. Über 50 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung und tausende Male gehört, immer noch ohne jede Spur von Abnutzung. Und auch hier finden sich, zum Beispiel mit der Single B-Seite Act Nice And Gentle kleine Kostbarkeiten, die sicher häufig genug übersehen, bzw. -hört wurden. Wie gesagt, eine sehr interessant und geschickt gemachte erste Rückschau auf 60 Jahre THE KINKS, der noch in diesem Jahr ein weiterer Teil folgen soll. Mal sehen, was ihnen da noch einfällt. Bis dahin ist “The Journey – Part 1“ auf jeden Fall eine interessante erste Etappe dieser Reise.