Titel |
---|
CD 1: |
01. Till The End Of The Day |
02. Preservation |
03. David Watts |
04. This Time Tomorrow |
05. A Well Respected Man |
06. Monica |
07. Scrapheap City |
08. He's Evil |
09. Lola |
10. Sunny Afternoon |
11. Animal Farm |
12. Creeping Jane |
13. Two Sisters |
14. See My Friends |
15. Money Talks (2023 Mix) |
16. No Return |
17. Don't You Fret |
CD 2: |
01. I Need You |
02. Rainy Day in June |
03. Dedicated Follower Of Fashion |
04. Where Are They Now? (2023 MIx) |
05. Wicked Annabella |
06. Alcohol |
07. Susannah's Still Alive |
08. 20th Century Man |
09. Sitting By The Riverside |
10. Artificial Man (2023 MIx) |
11. Everybody's A Star (Live, 2023 MIx) |
12. Slum Kids (Live, 2023 Mix) |
13. (A) Face In The Crowd (Live, 2023 MIx) |
14. Holiday Romance |
15. Big Sky |
16. Lincoln County |
17. God's Children |
Musiker | Instrument |
---|---|
Ray Davies | Vocals, Guitar, Piano |
Dave Davies | Guitar Vocals |
Mick Avory | Drums |
Peter Quaife, John Dalton | Bass |
John Gosling | Keyboards |
Die “Reise“, die THE KINKS anlässlich ihrer Feierleichkeiten zum 60. Jubiläum im Frühjahr mit The Journey - Part 1 begonnen hatten, wird nun fortgesetzt. Ob es einen dritten Teil geben wird, ist im Moment noch nicht bekannt, wäre aber durchaus angebracht, denn auch mit dieser zweiten Etappe wandelt man vorwiegend in den 60er Jahren und kommt nicht weiter, als bis Mitte der 70er. Zugegeben, war das die erfolgreichste Zeit der Band, aber da gäbe es in späteren Jahren durchaus noch erwähnenswerte Zwischenstopps. Aber Erwartungen erfüllen war ja bekantlich noch nie das Ding von Ray Davies...
Auch auf dieser Doppel-CD sind die auserwählten Songs nicht chronologisch, sondern sozusagen dramaturgisch angeordnet. Wie beim ersten Teil wurden die Lieder vier Episoden zugeordnet, die der “Journey-Man“ durchlebt. Das muss man nicht weiter verstehen, zumal es weitaus interessanter ist, dass Ray und Dave Davies sowie Drummer Mick Avory zu jedem Titel einen kurzen – teils aufschlussreichen – Kommentar im Booklet abgeben. Zudem kriegt man zu jedem Song Informationen über Chartpositonen, zugehörigem Album, etc.
Und natürlich sind wieder etliche absolute Welthits enthalten, wie Sunny Afternoon, Lola, Dedicated Follower Of Fashion oder Till The End Of The Day. Und gleichzeitig viele KINKS-Klassiker, die aber womöglich nur bei eingefleischten Fans diesen Status haben. Preservation etwa, das vom Stil her durchaus mancher Blues Rock-Combo gut zu Gesicht gestanden hätte (und, mal ehrlich, erinnert das nicht ein bisschen an Wishing Well von FREE?) und das, ganz KINKS-typisch der Titeltrack zum gleichnamigen Album war, aber auf dem Original-Album gar nicht vertreten. Beim 2010er Re-Issue hat man das dann korrigiert.
Unschlagbare Ohrwürmer, wie David Watts und A Well Respected Man werden gefolgt von Trademark-Vaudeville-Nummer, wie Scrapheap City und Glam Rock-Stücken, wie He's Evil, das erstaunlich modern klingt und Ray Davise Songwriting-Klasse einmal mehr demonstriert. Durch die Kommentare im Booklet erfährt man unter anderem, dass Two Sister eigentlich von den beiden Davies-Brüdern handelt. Wie gut deren Stimmen harmonieren, wird ein ums andere Mal deutlich und Daves Gitarrenspiel wird ohnehin viel zu häufig unterschätzt.
Die neuen Abmischungen einiger Lieder empfinde ich jetzt nicht also überspektakulär, wenngleich Money Talks schon gut und druckvoll kommt. I Need You, das ebenso an You Really Got Me erinnert, wie an manche frühe WHO-Nummer, wird interessanter Weise sowohl von Ray, als auch von Dave in jüngerer Vergangenheit in ihren Solo-Shows gespielt. Bietet sich bei dem Drive aber auch an. Neben der Version von THE BEAT FARMERS, ist die Original-Fassung von 20th Century Man wohl immer noch die beste. Und, auch wenn es ein bisschen nach Kirmes klingt, der strahlenden Schönheit von Sitting By The Riverside kann man sich kaum entziehen.
Ein paar unveröffentlichte Aufnahmen gibt es auch noch. Darunter die Live-Songs, die 1975 im New Victoria Theatre in London aufgenommen wurden. Da braucht man Everybody's A Star (Starmaker) oder das bluesige Slum Kids gar nicht so gut zu kennen, um sich hiervon mitreißen zu lassen. THE KINKS waren und bleiben auf ewig ein Teil der Big Four Englands: BEATLES, ROLLING STONES, THE WHO und eben THE KINKS. Und warum das so ist, davon zeugt diese Zusammenstellung einmal mehr. Selbst wenn nicht jeder Titel, ein Evergreen ist, demonstriert er doch, dass hier ein außergewöhnlich talentierter Songschreiber und eine ganz besondere Band zu hören sind. Ich hoffe weiterhin, auf Fortsetzung der Reise.