The Last Straw

Brought To Life

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.06.2009
Jahr: 2009
Stil: Southern Rock, Jam Rock, Classic Rock

Links:

The Last Straw Homepage



Redakteur(e):

Christian Gerecht


The Last Straw
Brought To Life, DefKat Music LLC, 2009
Kyle DanielGuitar & Vocals
Quincey MeeksSlide Guitar & Harmonica
Adam BotnerHammond B3 & Electric Pianos
Marc WilliamsBass
Pearce HarrisonDrums & Percussion
Guests:
Jason Kidd PetersenPercussion on Tracks 8 & 9
Micheal SharpGrand Piano on Tracks 3 & 10
Produziert von: The Last Straw & Mike Bridges Länge: 46 Min 03 Sek Medium: CD
01. She Don't Love You07. Find Your Way Home
02. Wich Way To Go08. Down The Line
03. Good To Be Alive09. You Betta' Believe
04. Rock N' Roll Queen10. Be Here Tonight
05. Soul On Fire11. Take A Ride
06. Everything But You

THE LAST STRAW, eine Band, die sich 2007 in Murfreesboro, innerhalb des riesigen Dunstkreises um Nashville/TN formierte, hat sich einem Musikstil verschrieben, den man, grob umrissen, als Southern Jam Rock bezeichnen könnte. Neben klassischen Southern Rock Riffs hört man jede Menge an Classic Rock Elementen und ein gerüttelt Maß an Jam Rock a la Maultier oder ABB heraus. In dieser, doch eher anspruchsvollen, Schnittmenge sind THE LAST STRAW ein wirklicher Stern am Himmel; sind sie doch frei von Allüren jeglicher Art und ziehen ihr Ding auf eine aufrecht-sympathische Weise durch. Als reine Southern Rocker würde ich die Band, die neben den bereits erwähnten Stilen auch eine Menge Soul in ihre Musik packt, nicht unbedingt bezeichnen. Dennoch darf und sollte die Southern Rock Gemeinde unbedingt in THE LAST STRAWs Output hinein hören.

Mit She Don't Love You fetzt uns die Band gleich mal einen klassischen Southern Riffrocker um die Ohren. Schneidende Gitarren, druckvoller Groove und eine ständig präsente Hammond; dass ist schon mal ein Einstieg nach Maß!
Which Way To Go shuffelt dann erstmal schwer in Richtung Jam Rock. Dabei droht dem Hörer aber kein aufgeblähtes Songmonster, sondern ein schön straight nach vorne gehender Vierminüter, der mit erstklassig gespielter Slide und tollen Hammondläufen gewürzt ist.
Die schwül-feuchte, regenverhangene Ballade Good To Be Alive folgt auf dem Fuße. Eine mehr als gelungene Nummer, die nicht nur in ihren melancholisch-depressiven Parts, sondern auch in druckvoll-trotzigen Momenten Punkte sammelt. Großartig!
Schwül-treibend bleibt es mit dem souligen Rock N' Roll Queen. Da blitzt dann schon mal ebenso schwüles LITTLE FEAT oder GOV'T MULE Songwriting auf, aber THE LAST STRAW gelingt es, eine ganz eigene Art in diesen (ihren) Song einzubringen, so dass jegliche direkte Vergleiche nur hinken würden.
Festhalten: Soul On Fire prescht heran! Mein lieber Scholli, ist das ein Hochkaräter! Auf einem leicht karibisch angefütterten Grundrhythmus jammen sich THE LAST STRAW so dermaßen einen ab, dass das Auge tränt. Neben einem unvergleichlichen Riffing und knurrendem Bass tauchen Orgelläufe auf, die direkt Richtung PINK FLOYD winken, trommelt Pearce Harrison wie weiland beide GRATEFUL DEAD Drummer auf einmal, spitzen Gitarrensoli heraus, die sich regelrecht ins Gedächtnis brennen. Genau so macht Rockmusik Spaß!
Eine weitere, sehr melancholische Ballade folgt mit dem gefühlvollen Everything But You. Ein Track, der großteils in der Tradition souliger Motown-Nummern angesiedelt ist. Erst zum Schluss hin wird mit einem exzellenten Gitarrensolo wieder die Macht des Südens demonstriert und der Song mit wehenden Fahnen nach Hause gebracht.
Der krachende Riffrocker Find Your Way Home schafft dann wieder halbwegs klare Verhältnisse: Ein Southern Jam Classic Rock Cocktail der feinsten Sorte und mit der recht ordentlichen Umdrehungszahl eines Jack Daniels Single Barrel!
-Und in genau der Ackerfurche bleiben wir! Down The Line ist, wenn ich Songs schon mal mit dem Prozentgehalt "alkoholischer Spitzenprodukte" vergleiche, noch eine Ebene über dem gehaltvollen Jackie angesiedelt. Dass ist Kartoffelsprit, so pur und kräftig, wie ihn mein Großvater anzusetzen pflegte; immer mit der Bemerkung: "Die Russen haben das Zeug pur gesoffen – nur einen Schluck Wasser hinterher...!" Dass sind prägende Kindheitserinnerungen, die wohl kaum jemand mit mir teilen kann. Deshalb sei bezüglich Down The Line ein Querverweis zu sehr guten Nummern von LYNYRD SKYNYRD oder den BLACK CROWES gestattet, denn THE LAST STRAW übertreffen sich hier selbst. Alleine die Gitarrentremoli ab Minute 4:25 sind zum niederknien! Wenn ich's nicht besser wüsste, ich hätte meinen hoch geschätzten und unvergessenen Allen Collins dahinter vermutet...! Erstklassig; der Song!!
Nach den vielen Ausrufezeichen wird nicht mehr viel bleiben, wird mancher denken. Aber dem ist nicht so. Auch wenn wir Dixieland wieder zugunsten einer souligen Classic Rock Nummer verlassen, so ist diese (You Betta' Believe) garantiert nicht von schlechten Eltern. Auch hier brilliert wieder Botners Schweineorgel, kommen Daniels Vocals fast schon so versoffen, wie die von REBEL PRIDEs Pat Buffo...
Be Here Tonight drängt sich (anfangs etwas verängstigt) in die tränenreiche Ecke typisch US-amerikanischer Balladen. Der Song würde BOB SEGER oder SPRINGS BRUCETEEN genauso gut stehen, wie EDDIE MONEY oder BONNIE RAITT und muss sich keinesfalls verstecken. Gitarren wie Hammond brillieren hier zu gleichen Teilen und Kyle Daniels leidende Vocals verleihen dem Ganzen ein kleines Krönchen!
Eine richtige Krone gibt’s zuletzt nochmal für die fette Jam Packung Take A Ride. Die Nummer ist von einer derart ausgefuchst-stimmigen Art und Weise, dass man THE LAST STRAW dafür auf Händen tragen könnte. Treibend, pumpend, mit beinhartem Groove, einer spürbaren Aggressivität und dabei doch immer hohen Musikalität. Die Jungens können es, keine Frage!

Die CD kommt in einem sehr schön aufgemachten Foldout-Digipack und einfacher, aber schöner Artwork. Was es in den Credits mit der Widmung an Silas Rock Botner "We Miss You Little Buddy" auf sich hat, möchte ich, selbst Papa dreier Kinder, gar nicht näher ergründen. Wenn ich darüber ins sinnieren komme, packt mich die kalte Angst...
In den Germantown Studios in Nashville produziert und von John Salaways (Co-Writer vieler Songs) Mini-Label DefKat Music LLC herausgegeben, legen THE LAST STRAW unter dem Strich ein wirklich gutes und interessantes Southern Classic Jam Rock Album vor, das man ohne Wenn und Aber empfehlen kann. Die volle Punktzahl würde ich trotzdem noch nicht vergeben. Zum Einen wirkt Hauptsongschreiber Kyle Daniels noch sehr jung und ausbaufähig und zum Anderen kann die Band, aller Vermutung nach, bestimmt noch eine Schippe zulegen. Grund genug sie fest im Auge zu behalten! Vier von fünf Sternchen, also! ;-)

Christian "Grisu" Gerecht, 29.05.2009

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music