The Marcus King Band

The Marcus King Band

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.10.2016
Jahr: 2016
Stil: Southern Rock, Soul

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Redakteur(e):

Frank Ipach


The Marcus King Band
The Marcus King Band, Fantasy Records, 2016
Marcus KingVocals, Electric & Acoustic Guitars, Pedal Steel
Stephen CampbellBass
Jack RyanDrums
Matt JenningsKeyboards, Organ
Justin JohnsonTrumpet
Dean MitchellSaxophone
Guests:
Warren HaynesGuitar
Derek TrucksGuitar
Todd SmallieBass
Kofi BurbridgeFlute, Wurlitzer Piano
Produziert von: Warren Haynes Länge: 58 Min 30 Sek Medium: CD
01. Ain't Nothin' Wrong With It07. Plant Your Corn Early
02. Devil's Land08. Radio Soldier
03. Rita Is Gone09. Guitar In My Hands
04. Self-Hatred10. Thespian Espionage
05. Jealous Man11. Virginia
06. The Man You Didn't Know12. Sorry 'Bout Your Lover

Es muss schon eine Menge Talent in einem jungen Musiker stecken, bis sich ein vielbeschäftigter Star-Gitarrist wie Warren Haynes dazu hinreißen lässt, das Wachsen und Werden eines Albums als verantwortlicher Produzent zu übernehmen. Im Falle des erst 20-jährigen Marcus King aus Greenville, South Carolina, der schon als kleiner Bengel seinen Vater, den Bluesmann Marvin King, auf der Bühne begleitete, wundert es jedoch kaum. Denn der pausbäckige Marcus spielt eine derartig heiße und einfallsreiche Gitarre, dass man als Fan solcher Saitenmagier wie Duane Allman, Warren Haynes und Derek Trucks kaum umhin kommt, diesen Jungen zu mögen.

Zumal der für sein Alter extrem reif und ausgebufft klingende Jungspund eine Band hinter sich weiß, die die ausgesucht guten und stimmigen Kompositionen Kings höchst kompetent unterstützt und spannend in Szene setzt. Das schäumende Gebräu auf Marcus Kings zweiten Studioalbum (nach seinem 2015er Erstling "Soul Insight") gleicht einem scharfen Allerlei aus Blues, Southern Soul, Country, Rock, Funk und Jazz, das der kreative Jüngling ungemein vielsagend als "soul-influenced psychedelic southern rock" klassifiziert. Das meint viel und bleibt dennoch verwirrend, so lange man sich nicht eingehend mit den zwölf Nummern dieser Platte auseinandergesetzt hat. Irgendwann wird dem Hörer klar, warum Marcus King sein musikalisches Filtrat so und nicht anders klassifiziert.

Darüber hinaus wird auch klar, dass der selbstbetitelte zweite Streich dieser Truppe nicht ausschließlich ein lohnendes Album für geifernde Gitarrenfreaks darstellt, sondern auch für all jene Musik-Afficionados, die es mögen, ein Album nach und nach zu entdecken, die vielfältigen Eindrücke zu sortieren, zu bewerten, die kaum weniger talentierten Band-Mitglieder und variablen Beiträge schätzen zu lernen, um im Laufe der Zeit zu erkennen, dass hier eine aufregende junge Truppe zu Werke geht, die einerseits ihre Lektion bestens gelernt hat, aber auch auf absolut zufriedenstellende Weise ihre Talente so kanalisiert, dass es nicht allzu sehr nach Vorbild X oder Y klingt.

Dass es weder abgehoben noch überkandidelt klingt, sondern auf angenehme Art bodenständig genug, um sowohl die typische Southern-Rock und Jam-Rock Klientel zu bedienen, als auch die eher songorientierte Fraktion, die nicht unbedingt am laufenden Meter waghalsige Soli extraordinaire braucht, sondern auch prägnante Soul-Infusionen wie die bläserverzierten und lässig groovenden Ain't Nothin' Wrong With That und Rita Is Gone zu schätzen wissen. Songs, in denen der junge Marcus King auch seine gesangliche Stärke demonstriert und wie eine außergwöhnliche Kreuzung aus flügger Nebelkrähe und einem heiseren Curtis Mayfield klingt.

Eine bunte Palette also, die man derartig prickelnd nicht alle Tage geboten bekommt und die markante Gastauftritte etablierter Künstler wie Derek Trucks und Mr. Warren Haynes himself gar nicht unbedingt gebraucht hätte, denn die MARCUS KING BAND verfügt über genügend aufsehenerregendes Potential, um das Album alleine zu tragen. Doch der weitblickende Produzent Warren Haynes weiß natürlich wie der Hase läuft, lädt Kumpel Derek eben als Köder ein und bringt sich ganz uneigennützig auch noch selbst ins Spiel. Alles richtig gemacht, Warren. Tolle neue Band, prima Platte. Demnächst auch für zwei Termine (Köln und Berlin) auf deutschen Bühnen.

Frank Ipach, 18.10.2016

 

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