The Mavericks

Brand New Day

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.05.2017
Jahr: 2017
Stil: Tex-Mex Pop

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Redakteur(e):

Holger Müller


The Mavericks
Brand New Day, Mono Mundo Recordings, 2017
Raul Malovoices, guitar
Eddie Perezguitar
Jerry Dale McFaddenkeyboards
Paul Deakindrums
Produziert von: Niko Bolas, Raul Malo Länge: 38 Min 18 Sek Medium: CD
01. Rolling Along06. Damned (If I Do)
02. Brand New Day07. I Will Be Yours
03. Easy As It Seems08. Ride With Me
04. I Think Of You09. I Wish You Well
05. Goodnight Waltz10. For The Ages

„Jo, ist denn heut scho Musikantenstadl?“ Natürlich waren die MAVERICKS schon immer diejenige Country-Band, die am heftigsten mit dem Pop und mexikanischen Fiesta-Klängen geflirtet hat. Aber was hat Raul Malo wohl geritten, einen solch Klischee-beladenen Song, wie den Opener des neuen Albums „Brand New Day“ zu schreiben? Carmen Nebel jedenfalls würde Rolling Along garantiert gerne zwischen Stefan Mross und irgendwelchen Ober- oder Unterkrainern ansagen dürfen, garniert mit Musikern, die riesige Sombreros tragen und fröhlich grinsen. Zugegeben, die Gitarren- und Fiddle-Soli sind exquisit, aber wenn Malo jemals einen Song für volltrunkene Fairground-Besucher zum Mitschunkeln schreiben wollte … Volltreffer!

Und leider wird’s danach erst noch schlimmer, bevor es besser wird. Der Titeltrack Brand New Day könnte mit seinem Stampfrhythmus auch von einem Jennifer Rush-Album aus den Achtzigern stammen, Glocken und Huh-huhs inklusive. „Baby, tomorrow’s a brand new day. We’re gonna love all our troubles away. I don’t wanna live like a ghost from the past. You’re not the first, but you’ll be my last…” Kein Wunder, dass sich deutsche Schlagerfans gerne darüber auslassen, dass die Lyrics der Amerikaner genauso peinlich sind…

Und so geht das auf diesem Album, auf dem die MAVERICKS offenbar auf Teufel komm raus ihre Vielfalt beweisen wollen, noch ein paar Songs weiter. Easy As It Seems eröffnet mit einer Heimorgel, die in den Siebzigern mal in Tanzkellern zu „Erwachsenenpartys“ erklang, wenn zwischen den Schmuserunden mal wieder „geschwoft“ werden sollte. I Think Of You ist wohl Floridas Idee eines verruchten Nachtclub-Schiebers mit Saxofon, aber immerhin übertreibt es Malo hier nicht mit seinem Belcanto. Der Goodnight Waltz wiederum ist tatsächlich ein sanfter Walzer – dafür knödelt der MAVERICKS-Kopf hier am Rande des Erträglichen…

Und dann geschieht das kleine Wunder und die Platte macht einen großen Satz nach vorne. Ein kerniges Gitarren-Riff, Drums und Akkordeon greifen stimmig ineinander und Malo singt plötzlich wie der Leibhaftige im samtenen Umhang Damned (If You Do). Die ganze Magie des jüngsten Live-Albums der Band, plötzlich ist sie wieder da; rauscht eine Trompete wie ein kleiner Sturm heran und wieder weg, zerrt Eddie Perez endlich mal wie besessen an seinen sechs Saiten, steigert sich das Ganze in eine kleine Orgie hinein.

Der Rest des Albums ist dann immerhin klassischer MAVERICKS-Stoff, Mexiko meets Texas meets Florida meets Kuba, und Malo hält das Ganze als lässiger Crooner zusammen. Kein Mainstream-Hit à la Dance The Night Away, dafür eine durchaus anrührende Goodbye-Ballade (I Wish You Well), die er vermutlich auf irgendeiner Mole sitzend erdacht hat, den Schiffen hinterher blickend. Geht doch…

Holger Müller, 06.05.2017

 

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