Titel |
---|
01. All Of The Time In The World To Kill |
02. Star Shine |
03. When You're Gone |
04. Wheels And Levers |
05. I Only See The Moon |
06. Running On Sweet Smile |
07. One True Love |
08. Body & Soul |
09. North Country Ride |
10. Will You Remember Me |
Musiker | Instrument |
---|---|
Kenneth Pettingale | Guitar & Vocals |
Joey Ryan | Guitar & Vocals |
Wen wundert's, dass die neuen Songs der MILK CARTON KIDS so melancholisch klingen. Im fahlen Mondlicht lässt sich wohl kaum ein Freude taumelnder Songreigen komponieren. Mit ihrem neuen Album "I Only See The Moon" pflegen Kenneth Pattengale und Joey Ryan ihre allseits beliebte schwermütige Seite. Ein stilistischer Schwerpunkt, der die beiden Jungs aus Los Angeles seit ihrem umjubelten Debüt "Prologue" (2011) so ziemlich unverwechselbar macht.
Die MILK CARTON KIDS werden nur allzu gerne in der Neo-Folk Schublade verortet. Neu ist an ihrem Sound jedoch nichts. Ihre stets sehr liebliche Melange klingt gesangstechnisch seit dem ersten Tag wie eine gedankenversunkene Reinkarnation von Simon & Garfunkel oder wie die Everly Brothers auf einem Trip in die Apalachen. Gitarrentechnisch erinnert ihre eng verzahnte Interaktion eher an David Rawlings & Gillian Welch. Traditionell geerdet. Immer ein wenig so als sei der Herbst ihre bevorzugte Saison.
Nachdem sie vor einigen Jahren (2018) mal ein feines Album gemeinsam mit Joe Henry produziert hatten ("All The Things That I Did And All The Things That I Didn't Do") und mit ein wenig opulenteren Arrangements aufwarteten, kehren die beiden jungen Männer nun wieder mit einem lupenreinen Duo-Album zurück, das ihre bekannten Vorzüge in den Vordergrund rückt und nur ein einziges Mal mit einem Streicherensemble zu Tränen rührt. Der Titelsong I Only See The Moon brilliert mit jazzigen Kadenzen, überzeugt mit einer soften Gesangslinie die einem samtenen Chet Baker gerecht würde und ruft ein schwelgerisches Streicherararangement auf den Plan, das an die wolkenverhangenen Geigen und Cellos aus alten Nick Drake Tagen erinnert.
Hin und wieder packen die Jungs ein Banjo aus und tanzen bei When You're Gone fast ein bisschen aus der Reihe. Wheels And Levers klingt erstaunlicherweise ein bisschen wie AHA bei der Sommersonnenwende. Ansonsten regiert hier die lieb gewonnene eng umschlungene, gewohnte Machart, was der Qualität des Ganzen natürlich keinen Abbruch tut. Also, kein Wunder, wo MILK CARTON KIDS drauf steht, sind auch MILK CARTON KIDS drin.