The Moonband Open Space, Rockville Music, 2010 |
Eugen Mondbasis | Gesang, Gitarre, Banjo, Bouzouki, Harp | |||
Chris Houston | Gesang, Gitarre, Slide | |||
Katrin Kirková | Gesang, Mandoline, Ukulele, Banjo, Glockenspiel | |||
Andy Armstrong | Kontrabass | |||
Elena Rakete | Percussion | |||
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01. Devil's Got A Piece Of Us | 08. Days To Live | |||
02. Tom Waits | 09. Cross The River | |||
03. The Internist | 10. Boogeyman | |||
04. Top Of A Tree | 11. Right Before Your Eyes | |||
05. Roll On Blues | 12. No Direction Home | |||
06. In The Garden | 13. The Hiker | |||
07. We Don't Care | ||||
Auf dem Mond ist das mit der Zeit so eine Sache, wie unlängst Duncan Jones in seinem eigenwillig bizarren Science Fiction Werk Moon veranschaulichte. Eigenwillig bizarr ist auch das Zeitverständnis der MOONBAND, die mit ihrem Album "Open Space" und allerlei Drumherum der Mond- und Raumfahrt huldigt. Es ist zumindest zu unterstellen, dass die fünf Bayern mit dem uramerikanischen Sound ihrer Liebe zum Weltall musikalisch Ausdruck verleihen wollen. Warum sollten sich aufgeklärte junge Damen und Herren sonst in lustige Kostüme zwängen, die eben eine solche Reise ins Weltall suggerieren. Skurril, aber wer mag soll natürlich gern seine Musik zum Konzept machen oder auch sein Konzept zur Musik. Zum Glück muss der Zuhörer sich ja kein kugeliges Aquarium auf den Kopf setzen und Kunstfaseranzüge tragen.
Die Reise ins All verlangt ohnehin schon einiges vom Musikfreund: Loslassen, sich auf die Schwerelosigkeit und den Schwebezustand einstellen, um gemeinsam mit den putzigen, folkig klingenden Bayern entspannt durch Zeit und Raum zu driften.
Ganz locker flockig mit Glockenspiel und zartem Kling und Klang, Ton für Ton pluckert es melodiös aus der akustischen Gitarre, dazu zweistimmiger Gesangeshauch - Folk Pop für Mädchen könnte man sagen. Es braucht eine Weile, ehe den Moonies einfällt, dass sie auch Pepp und Power haben und beinah hitverdächtig klingen können.
Wer sich AIR als Folkversion vorstellen kann, wird hier sein Liedchen finden. Wer radiotauglichen Folk verehrt, kann sich ebenfalls heimisch fühlen - ansatzweise. Und auch wer traditionellem Musikgut nachspäht, kann sich getrost die Weisen der MOONBAND anhören. Hier und da ist das aus Zeit und Raum gelöste Geklimper noch etwas ziellos, doch auf einer Reise durchs Weltall, dürften solche Kleinigkeiten insgesamt egal sein. Wenn zukünftig die Rakete direkt zum Ziel fliegt und überflüssigen Ballast im Sinne von mittelmäßigem Liedgut am Boden zurück lässt, ist für den Flug zu den Sternen genug Raum.