Titel |
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01. Tin Soldiers |
02. My Religion |
03. Head Of The Snake |
04. Reasons To Live |
05. Safe In The Shadows |
06. Hit The Ground |
07. Everyone Wins |
08. Memento |
09. Keeper Of The Flame |
10. Worth Fighting For |
11. Alchemy Of Sins |
Musiker | Instrument |
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Angelica Rylin | Gesang |
Daniel Flores | Keyboards, Streicher-Arrangements, Schlagzeug & Gesang |
Christopher Vetter | Gitarre |
Patrik Janson | Bass |
Die Band THE MURDER OF MY SWEET wurde bereits 2006 von Multi-Instrumentalist Daniel Flores und Sängerin Angelica Rylin gegründet und wird gerne als skandinavische Antwort auf Bands die WITHIN TEMPTATION oder DELAIN bezeichnet. Der Name bezieht sich auf den 1944 erschienenen Film “Murder, My Sweet“, da die Musiker große Filmfans sind. Vor der Veröffentlichung des mittlerweile fünften Albums, “Brave Tin World“, gab es allerdings mehrere Umbesetzungen. So übernahm Christoph Vetter die Gitarre, Patrik Janson den Bass und Flores selbst spielte die Keyboards ein.
Herausgekommen ist dabei ein Album, das sich noch etwas weiter weg von den klassischen Symphonic Metal-Sounds wegbewegt, die die bisherigen – dabei insbesondere die ersten beiden - Alben geprägt und damit zu der weiter oben zitierten musikalischen Verortung geführt haben. Auf “Brave Tin World“ legen THE MURDER OF MY SWEET einen verstärkten Fokus auf melodischen Metal/Hard Rock, der sogar bis hin zu typischen AOR-Sounds geht. Aber auch das Songwriting weist dieses Mal einen direkteren Ansatz auf.
Am ehesten verweist wohl noch der Opener Tin Soldiers auf die Vergangenheit, mit Piano-getragenem Intro, Streicher-Klängen und dann der Breitwand-Gitarre unterfüttert mit Drum-Fills. Dazu dann die tragende Stimme von Agelica Rylin und es wird klar, warum THE MURDER OF MY SWEET in den Bereich Symphonic Metal verortet wurden. Aber schon in dieser Nummer machen sich erste Genre-fremde Momente bemerkbar. In der Bridge klingt das Ganze schon manchmal nach BAD ENGLISH oder JOURNEY. Das anschließende My Religion erinnert dann auch eher an melodischen Metal.
Aber der Großteil der Songs wildert eben eher im Bereich des 80er Jahre Hard Rock: bestes Beispiel ist dabei vielleicht Head Of The Snake, das über eine sehr 80er-Jahre-typische AOR-Melodie verfügt, ebenso wie Ballade Memento. Und Keeper Of The Flame weist rein instrumental betrachtet durchaus deutliche Einflüsse von einer Band wie TOTO zu der damaligen Zeit auf. Das mag auch damit zu tun haben, dass Flores als Komponist viel in andere Projekte des Frontiers-Labels eingebunden ist und das nun auch auf das Songwriting für THE MURDER OF MY SWEET durchgeschlagen hat.
Aber das größte Problem der Scheibe ist eher, dass kaum eines der Lieder wirklich beim Hören hängen bleiben will. Für mich gelingt dies noch am ehesten den beiden bereits erwähnten Stücken Tin Soldiers und Keeper Of The Flame, die aus meiner Sicht den stärksten Hinhör-Faktor haben. Ansonsten sind die Lieder solide, aber eben nichts besonderes, so dass “Brave Tin World“ über weite Strecken einfach am Hörer vorbeirauscht, ohne dabei großen Eindruck zu hinterlassen.