Titel |
---|
01. This Is Not Utopia |
02. Let The Bad Times Roll |
03. Behind Your Walls |
04. Army Of One |
05. Breaking These Bones |
06. Coming For You |
07. We Never Have Sex Anymore |
08. In The Hall Of The Mountain King |
09. The Opioid Diaries |
10. Hassan Chop |
11. Gone Away Requiem |
12. Lullaby |
Musiker | Instrument |
---|---|
Bryan „Dexter“ Holland | Gesang & Gitarre |
Kevin „Noodles“ Wassserman | Gitarre |
Todd Morse | Bass |
Pete Parada | Schlagzeug |
Es war lange still um sie gewesen: knapp 10 Jahre nach ihrem bislang letzten Album melden sich THE OFFSPRING mit ihrem neuen Werk “Let The Bad Times Roll“ zurück. Die Band zählt zu den Veteranen und Wegbereitern der südkalifornischen Punk Rock-Szene und hat seit ihren Anfängen in den Achtziger Jahren weit über 40 Millionen Alben verkauft, unzählige Awards abgeräumt und den Globus immer wieder umrundet – und allein im letzten Jahrzehnt über 500 gefeierte Liveshows gespielt. Dabei haben sie zuletzt aber auch genug Zeit gefunden, um eben das neue Werk einzuspielen, eben “Let The Bad Times Roll“.
Das neue Werk besteht aus zwölf Songs, geschrieben und aufgenommen über mehrere Jahre hinweg, zum Teil im bandeigenen Studio in Huntington Beach, zum Teil aber auch in anderen Locations. Als Produzenten holten sie bereits zum dritten Mal den legendären Bob Rock (unter anderem BON JOVI, MÖTLEY CRÜE, THE CULT, METALLICA) hinzu, mit dem sie schon 2008 und 2012 an den Vorgängeralben gearbeitet hatten. Natürlich durchzieht der klassische Punk-Spirit auch ihre neuesten Stücke, bei denen THE OFFSPRING stellenweise eine überraschende Nähe zu anderen Granden des Punk erkennen lassen, so etwa zu BAD RELIGION beim Opener This Is Not Utopia oder aber GREEN DAY in Coming For You.
Aber natürlich sind auch genügend typische OFFSPRING-Songs dabei, angefangen beim Titeltrack über die treibenden Army Of One sowie Breaking These Bones und The Opioid Diaries bis hin zum Hassan Chop. Bei We Never Have Sex Anymore zeigt die Band eine beschwingte Seite, die man musikalisch vielleicht nicht unbedingt mit einer Band wie THE OFFSPRING in Verbindung gebracht hätte, die das Album ebenso auflockert wie das anschließende klassische Edvard Grieg-Instrumental In The Hall Of The Mountain King und die Piano-Ballade Gone Away Requiem.
In den Texten beschäftigt sich Sänger Dexter Holland (wenn er nicht gerade über seltsames Paarungsverhalten singt) mit den jüngsten Entwicklungen und vertont sie in seiner ganz eigenen Sichtweise, ohne dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Der schon Ende 2019 geschriebene und 2020 aufgenommene Titelsong handelt dabei von den innenpolitischen Problemen der USA, Dazu sagt Holland: „Ich habe das Gefühl, dass wir an einem besonderen Punkt der Geschichte stehen, an dem die Führer der größten Nationen nicht mehr sagen ‘wir tun unser Bestes’, sondern eher so etwas wie ‘scheiß doch drauf’, und das ist ganz schön unheimlich“.
Unheimlich gut hingegen ist das Album ausgefallen. “Let The Bad Times Roll“ ist ein abwechslungsreiches Album geworden, das eine ganze Menge Punk-Hymnen parat hält, aber eben auch eine ganze Reihe an überraschenden Momenten im Angebot hat. Dabei klingt die Band zum einen furios und treibend aber andererseits auch wieder wunderbar entspannt. Und für packenden Melodien hatten THE OFFSPRING immer schon ein gewisses Händchen, das sie auch hier wieder nicht im Stich lässt. Gründungsmitglied und Gitarrist Noodles kommentiert denn entsprechend: „Man sagt doch, wenn schon alles den Bach runtergeht, dann sollten wir wenigstens das Beste daraus machen – oder unseren Abgang zumindest locker und ausgelassen machen.“ Oder eben auch “Let The Bad Times Roll“ – gut, dass THE OFFSPRING wieder da sind!