Titel |
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01. Wretched Soul |
02. Dead In The Water |
03. Shoot First |
04. Build A World |
05. Start Your Descent |
06. Give It Back |
07. Boxing Day |
08. Someone Pull Me Out |
09. Last Man Standing |
10. Little Man |
11. 137 |
12. Little Man |
Musiker | Instrument |
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Bruce Soord | Gesang, Gitarre & Keyboards |
Steve Kitch | Keyboards |
Jon Sykes | Bass |
Gavin Harrison | Schlagzeug & Percussion |
THE PINEAPPLE THIEF haben sich in den vergangenen Jahren – und in der langen zwischenzeitlichen Abwesenheit von THE PORCUPINE TREE – mit an die Spitze der britischen Progressive Rock-Szene gesetzt. Bisher war es vor allen Dingen Bruce Soord, der als musikalischer Leiter die Geschicke der Band leitete. Doch durch den Einstieg von Drummer Gavin Harrison (auch PORCUPINE TREE und KING CRIMSON) gewann die Band so viel mehr als nur einen neuen „Taktgeber“, sondern auch ein Musiker, der insbesondere durch seine Zusammenarbeit mit Robert Fripp bei KING CRIMSON gelernt hat, sich nicht nur instrumental sondern auch als Arrangeur einzubringen. Und diese Freiheit gewährte ihm auch Soord, als es darum ging für die Tourneen altes Material mit frischen Ideen anzugehen. Daraus entstand dann der Grundgedanke für dieses „neue“ Album.
Denn für “Give It Back“ durfte sich Harrison zwölf Songs aus dem Fundus der Gruppe aussuchen, die er (natürlich immer zusammen mit seinen Band-Kollegen) überarbeitete. Dabei konzentrierte Harrison sich aber nicht nur darauf, den Liedern mit seinem technisch exzellenten Stil einen neuen Groove zu verpassen, sondern verpasste den Stücken auch neue Abschnitte, was dazu führte, dass Soord sich teilweise auch neue Lyrics ausdachte. Dennoch bleiben in den Liedern auch immer weiterhin die Originale erkennbar.
Eine wunderbares Beispiel dafür ist der Opener Wretched Soul, der im Original von “10 Stories Down“ stammte. Hier wird insbesondere der Unterschied im Drumming deutlich, das im Original noch deutlich straighter und weniger verspielt und akzentuiert war. Und wenn Harrison etwa zur Hälfte des Liedes einmal richtig loslegt, dann erfährt der Song (auch dank des verstärkten Riffings von Soord) ein gewisses TOOL-Feeling. Aber das ist eine der wenigen harten Passagen auf dem Album, das mit Build A World und Start Your Descent aber auch wunderbar ruhige Stücke enthält, bei denen Harrison zeigt, wie man solche Balladen als Drummer zu swingen bringt. Und viel schöner und emotionaler als Little Man (das Soord für seinen verstorbenen Sohn schrieb) kann eine Scheibe auch nicht enden.
Keine Frage, der „heimliche“ Star es Albums ist natürlich Gavin Harrison, dessen Schlagzeugspiel hier auch klanglich deutlich dominanter in den Mix der Instrumente gepackt wurde, als dies bei vielen anderen Platten und Bands der Fall wäre. Diese Scheibe eignet sich sowohl für Neu-Interessierte, um THE PINEAPPLE THIEF für sich zu entdecken. Zugleich ist es aber auch eine tolle Platte für alle Fans der Band, die hier alte Favoriten mit einem neuen Twist wiederentdecken können. Und außerdem zeigt die Platte ganz wunderbar, warum THE PINEAPPLE THIEF eine der besten Prog-Rock-Bands des Planeten sind, weil sie sich – und in diesem Fall auch ihre Songs – ständig weiterentwickeln.