The Pineapple Thief Someone Here Is Missing, Kscope, 2010 |
Bruce Soord | Guitar & Lead Vocals | |||
Jon Sykes | Bass & Backing Vocals | |||
Steve Kitch | Keyboards | |||
Keith Harrison | Drums | |||
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01. Nothing At Best | 06. Show A Little Love | |||
02. Wake Up The Dead | 07. Someone Here Is Missing | |||
03. The State We're In | 08. 3000 Days | |||
04. Preparation For Meltdown | 09. So We Row | |||
05. Barely Breathing | ||||
Mächtig aufgefrischt gegenüber den bisherigen Veröffentlichungen präsentiert sich die Musik von THE PINEAPPLE THIEF auf deren neuem Silberling “Someone Here Is Missing“. Gleich der Opener Nothing At Best rockt ziemlich kernig los, schnell kommen auch noch ein paar elektronische Gimmicks hinzu (Wake Up The Dead) ohne dass die Songessenz im Geplucker verloren zu gehen droht. Im Gegensatz zu früher fehlt hier auch ein ausufernder Longtrack, das längste Stück ist gerade Mal acht Minuten lang – aber auch einer der Höhepunkte (So We Row).
Ansonsten zeigen sich die Ananasdiebe songorientierter, schneller auf den Punkt kommend, ohne simple Strukturen zu verwenden, kraftvoller und härter. Dabei gelingt es Bruce Soord & Co. jedoch, diese klangliche Evolution überzeugender zu vollziehen als die Band, in deren Schatten sie zumeist stehen: PORCUPINE TREE. Denn deren Werke in den letzten Jahren wirkten an manchen Stellen etwas verkrampft, gelegentlich gar etwas aufgesetzt nach neuen (harten) Wegen zu forschen, während bei THE PINEAPPLE THIEF bei Allem Druck eine angenehme Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit vorherrscht. Und einen Song wie das famose Preparation For Meltdown hat der gute STEVEN WILSON auch schon seit einiger Zeit nicht mehr hinbekommen.
Vielleicht schrecken bisherige eingefleischte Fans vor der neu eingeschlagenen Spur ein wenig zurück, geht das doch weniger in Richtung PINK FLOYD und melancholischer Artrock, sondern erinnert teilweise auch an die guten Momente von PURE REASON REVOLUTION oder MUSE und weist ein deutlich vitaler zuckendes Herz auf. So wird derjenige, der sich auf die neuen Klänge einlässt, mit neuen Facetten von THE PINEAPPLE THIEF belohnt werden, die sich zusehends emanzipieren und zu einer richtig großen Hausnummer im britischen Progressive Rock heranreifen. Dazu passt dann auch das gewitzte Coverartwork aus der Hipgnosis-Ideenwerkstatt.