Titel |
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01. Versions Of The Truth |
02. Break It All |
03. Demons |
04. Driving Like Maniacs |
05. Leave Me Be |
06. Too May Voices |
07. Our Mire |
08. Out Of Line |
09. Stop Making Sense |
10. The Game |
Musiker | Instrument |
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Bruce Soord | Gitarre, Gesang |
Steve Kitch | Keyboards |
Jon Sykes | Bass |
Gavin Harrison | Schlagzeug |
Es gibt nur wenige Bands, die es immer wieder schaffen, gute Alben am Fließband zu produzieren. Auch bei PINEAPPLE THIEF ist es fast wahrscheinlicher, sich irgendwann mit sechs Richtigen + Zusatzzahl endgültig auf den Malediven niederzulassen, als nochmal so eine richtige Niete von Bruce Soord und seinen Mitstreitern serviert zu bekommen.
Dabei hat das britische Quartett spätestens mit dem letzten Longplayer „Dissolution“ selbst die Latte auf ein äußerst hohes Maß gelegt.
Zwei Jahre später ist den vier Herren zu attestieren, dass sie die letzten beiden Jahre sehr gut genutzt haben. Zwar war der Vorgänger vielleicht ein wenig vielschichtiger, denn ein Großteil der neuen 10 Songs folgt einem ähnlichen Konzept und kommt vielleicht beim ersten Hören insgesamt etwas eindimensionaler rüber.
Die Songs selbst sind jedoch eine Wucht und haben vielleicht sogar in sich eine größere Dynamik als die Songs der letzten Werke. Erstaunlich ist auch, dass in den ruhigen Passagen einzelne Instrumente auch mal für ein paar Sekunden ganz für sich allein dastehen.
Am häufigsten ist dies bei Gavin Harrison der Fall, dessen Drumming erneut von einer anderen Welt ist. Seine filigranen Rhythmen tragen zusammen mit Bruce Soords Stimme gleich mehrere Songs im Alleingang in den Strophen-Abschnitten, während es in den Refrains dann – auch für PINEAPPLE THIEF-Verhältnisse – verhältnismäßig rockig abgeht.
Durch diesen Gegensatz bekommen einige Songs eine Tiefe, die sonst eher der Jazz-Musik vorbehalten ist.
PINEAPPLE THIEF sind langsam dabei, sich eine die Spitzenpositionen im modernen Prog Rock zu erobern, auch weil Künstler wie STEVEN WILSON auf ihren letzten Alben eher etwas geschwächelt haben.
Spätestens mit „Versions Of The Truth“ wird die Band auch jenseits des Prog Rock-Community weitere Fans für sich gewinnen.
Und das zu Recht! Denn die neue Platte ist erneut ein dreiviertelstündiges Klangwunder geworden, mit dem man sich in andere Traumwelten beamen lassen kann.