The Pretty Reckless

Who You Selling For

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.10.2016
Jahr: 2016
Stil: Alternative Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


The Pretty Reckless
Who You Selling For, Razor And Tie, 2016
Taylor MomsenGesang & Gitarre
Ben PhillipsGitarre
Mark DamonBass
Jamie PerkinsSchlagzeug
Gastmusiker
Warren HaynesGitarre
Tommy ByrnesGitarre
Andy BurtonKeyboards
Janice PendarvisGesang
Jenny Douglas-FooteGesang
Sophia RamosGesang
Produziert von: Kato Khandwala Länge: 51 Min 46 Sek Medium: CD
01. The Wall Are Closing In07. Who You Selling For
02. Oh My God08. Bedroom Window
03. Take Me Down09. Living In The Storm
04. Prisoner10. Already Dead
05. Wild City11. The Devil's Back
06. Back To The River12 Mad Love

Es gibt zahlreiche Schauspieler, die sich in ihrer Freizeit auch als Musiker betätigen, die meisten aber eher mit geringem Erfolg. Aber dann gibt es noch eine gute Hand voll von ihnen, die es tatsächlich schaffen, sich auch mit ihrer Musik einen Namen zu machen. Das beste Beispiel ist wohl Oscar-Preisträger Jared Leto, der mit seiner Band 30 SECONDS TO MARS schon einige Hit-Alben abliefern konnte. Auf seinen Spuren wandelt nun Taylor Momsen, die als Schauspielerin sicherlich nicht die Meriten vorweisen kann wie Leto, ihn aber zumindest musikalisch bald schon eingeholt haben könnte.

Grund für diesen Optimismus sind THE PRETTY RECKLESS, die Band um Mommsen und ihren Kreativ-Partner Ben Phillips, und deren neuestes, mittlerweile drittes, Album, “Who You Selling For“. Darauf enthalten ist die bislang beste Sammlung von Songs, die Momsen, Phillips und Co. bislang vorgelegt haben. Darin verarbeiteten sie ihre Erfahrung aus den vergangenen Jahren, die sie nahezu ununterbrochen „on the road“ verbracht haben. Und das hört man einer Nummer wie etwa Back To The River oder Bedroom Window auch deutlich an. Hier dient die Musik als Ventil, um all die unterschiedlichen Emotionen auszudrücken.

Photo-Credit: Oktober Promotion

Angesichts dieser Tatsache mag es beim ersten Hören überraschen, dass die Platte nicht noch rockiger ausgefallen ist, sondern im Gegenteil stellenweise sehr ruhig und nachdenklich daherkommt. Dabei kann Momsen dann eindrucksvoll unter Beweis stellen, was für eine fantastische Sängerin sie ist. Dabei erinnert mich ihre Stimme vom Ausdruck und Klang ein wenig an Sheryl Crow (am besten nachzuhören in Back To The River), aber dazu kommt noch eine gewisse Prise Verruchtheit und eine überbordende Leidenschaft, die Crow nicht bietet (ganz einfach weil sie zu ihrer Musik auch nicht wirklich passen würde). In Already Dead bewegt sich die Gesangsleistung vom Feeling her sogar ganz nah an einer Beth Hart, zu der dieser Song mit seinem bluesigen Unterton auch hervorragend gepasst hätte.

Aber auch Freunde der alternativ-rockigen Klänge kommen hier wieder voll auf ihre Kosten. Mit The Wall Are Closing In (dezenter ALICE IN CHAINS-Touch im Gesang – und nicht vom Intro irritieren lassen), aber insbesondere Oh My God, die eingängige erste Single Take Me Down, dem schleppenden Garagen-Rocker Prisoner und Living In The Storm sind auch noch genügend rockige Stücke enthalten. In Wild City hat die Platte sogar noch einen absolut Radio-tauglichen Song zu bieten, der vom Stil her stark an eine rockige Variante von George Michaels Papa Was A Rollin‘ Stone-Version erinnert, und echten Ohrwurm-Charakter hat.

THE PRETTY RECKLESS haben sich als Band aber auch als Komponisten in den vergangenen Jahren extrem weiterentwickelt. “Who You Selling For“ zeigt die Band so musikalisch breit aufgestellt wie bisher noch nie und begeistert zudem mit einigen der besten Songs, die Momsen, Phillips, Damon und Perkins bislang aufgenommen haben. Wie bereits angedeutet hat sich zudem Momsen als Sängerin mächtig weiterentwickelt und zeigt hier zahlreiche Facetten ihrer Stimme, die man vorher so noch nicht wahrgenommen hatte. Ein Album, das kein Schritt sondern eher ein großer Sprung nach vorne für die Band darstellt. Insofern scheint die Entscheidung von Mommsen, im Jahr 2011 die Schauspielerei an den Nagel zu hängen und sich voll und ganz auf die Band zu konzentrieren, die absolut richtige gewesen zu sein.

Marc Langels, 05.10.2016

 

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