The Pretty Things

S.F. Sorrow + Live At Abbey Road

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 25.07.2010
Jahr: 2010
Stil: Psychedlic Rock-Oper

Links:

The Pretty Things Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


The Pretty Things
S.F. Sorrow + Live At Abbey Road, Snapper Music, 2010
Phil MayVocals
Wally AllenBass Guitar, Guitar, Vocals, wind Instruments & Piano
Dick TaylorLead Guitar & Vocals
John PoveyOrgan, Sitar, Percussion
Skip AlanDrums
TwinkDrums & Vocals
Special Guests at Abbey Road:
David GilmourGuitar
Arthur BrownNarrator
Produziert von: Norman Smith Länge: ca. 125 Min 00 Sek Medium: CD & DVD
CD:
01. SF Sorrow08. The Journey
02. Braclets Of Fingers09. I See You
03. She Says Good Monring10. Well Of Destiny
04. Private Sorrow (A Phase In The Life Of SF Sorrow)11. Trust
05. Balloon Burning (A Phase In The Life Of SF Sorrow)12. Old Man Going
06. Death13. Loneliest Person
07. Baron Saturday
Bonus Tracks:
14. Defecting Grey18. Private Sorrow (Single Version)
15. Mr. Evasion19. Balloon Burning (Single Version)
16. Talkin' About The Good Times20. Defecting Grey (5.10 Acetate Recording)
17. Walking Through My Dreams
DVD - Live At Abbey Road:
01. S.F. Sorrow Is Born08. The Journey
02. Braclets Of Fingers09. I See You
03. She Says Good Morning10. Well Of Destiny
04. Private Sorrow11. Trust
05. Balloon Burning12. Old Man Going
06. Death13. Loneliest Person
07. Baron Saturday
Additional Bonus Tracks:
16. Road Runner17. Route 66
Meet The Band - Interviews

Ja, das ist nun einmal das Los der Klassiker, dass sie allenthalben wiedererweckt oder in neuem "Outfit" ins Rennen geschickt werden. Zahllose Beispiele gibt es dafür. Wenn ich nur an die verschiedenen Ausgaben von "Live At Leeds", von THE WHO, denke…
Und da wären wir auch schon beim Thema, denn THE PRETTY THINGS waren sowohl deren Weggefährten - wenn auch mehr mit den STONES verglichen - als auch deren Vorlagengeber. Schließlich war die Geschichte des "Private Sebastian F. Sorrow" die erste Rock-Oper und somit inspirierender Vorläufer von "Tommy". Bereits im Jahr 2002 hat Repertoire Records ein schönes Re-Release dieses Albums veröffentlicht. Diese remasterte Version, mit Bonus Tracks, findet sich auch hier als CD und somit kann ich hier eins zu eins auf mein damaliges Review verweisen. Ein Klassiker, den man als ernst zu nehmender Rock-Fan im Regal stehen haben muss.
Was diese Ausgabe aber richtig interessant macht, ist die DVD! Da hat sich nämlich die Band - deren Mitgliedern man ja zeitweilig weniger Überlebenschancen als Keith Richards zugestanden hat - 30 Jahre nach Ersteinspielung nochmals versammelt um dieses Werk live aufzuführen. Live, am Ort des Geschehens! Sozusagen am "Tatort", an dem auch 1968 das Album entstand, nämlich in den berühmten Abbey Road Studios. Hochambitioniert ging man zu Werke. Über Internet sollte das direkt live übertragen werden, kostenlos für alle Fans! Das erste Mal überhaupt, dass dieses Opus am Stück live gespielt wurde! Wo doch manche Bandmitglieder sicher Erinnerungslücken hatten, wie die ursprünglichen Einspielungen vonstattengingen. Bei all den Drogen, die damals im Umlauf waren...

Natürlich - möchte man fast sagen - ging bei den PRETTY THINGS wieder einmal etwas schief, denn der gewaltige Zuspruch der Internetgemeinde legte innerhalb weniger Minuten den Server lahm und vorbei war es mit dem "Live-Broadcast". Wir sprechen immerhin von 1998 und damals war die Technik doch noch nicht so weit wie heute.
Somit bekommen wir nun erstmals diese Aufnahmen zu sehen. Und es ist wirklich ein Ereignis. Als "Erzähler" der Geschichte fungierte Arthur Brown (ja, genau, der "Crazy World of" Arthur Brown) und als musikalische Verstärkung kein Geringerer als der PINK FLOYD Gitarrero David Gilmour. Die "Hauptarbeit" aber schafften die Original-PRETTY THINGS und beeindrucken in jeglicher Hinsicht. Bei Dick Taylor hat man ja schon seit Jahrzehnten Angst, dass er überhaupt noch allein stehen kann, aber wenn man dem Typ eine Gitarre in die Hand gibt, dann spielt der immer noch als wäre der "Summer of Love" gerade erst am Ausklingen.
Das zeigt sich bereits beim Akustiksolo von S.F. Sorrow Is Born. Wie gut Phil May noch bei Stimme ist, ist schon beeindruckend, auch wenn er natürlich nicht mehr ganz so stimmgewaltig ist, wie vor einigen Jahrzehnten. Ebenso verdient der Harmoniegesang von Wally Allen und John Povey besondere Erwähnung. Die scheinen ja nichts verlernt zu haben.
Dick Taylor jagt seine Akustikgitarre gern mal durch ein Wah-Wah Pedal, um den zeitgemäßen Sound zu kreieren und wechselt häufig zur E-Gitarre. Dass es dann auch schon mal lauter wird, konnte ich bereits selber live erleben. Möglichkeiten zum wechseln der Instrumente liefert natürlich auch immer der "Märchenonkel" Arthur Brown, zwischen den Songs.

David Gilmour betritt zu She Says Good Morning die Bühne aber zunächst einmal dreht Dick Taylor da solomäßig ganz schön auf. Dann liefern sie sich aber ein schönes, psychedelisches Gitarrengefecht, bei dem aus auch ganz schön abgedreht zugeht.
Bei Baron Saturday übernimmt Dick Taylor den Lead-Gesang und der leicht schräge, BEATLEShafte, Song hat noch heute das Zeug zum Ohrwurm. Der Song gerät schließlich zur reinsten "Percussion-Orgie".
Ab The Journey steht David Gilmour wieder mit auf der Bühne und bei I See You stürzt er sich erneut in ein wundervolles "Duell" mit Dick Taylor, den er ansonsten gewohnt dezent unterstützt.
Wenn man sich den Anfang von Old Man Going anhört, kann man sich gut vorstellen, dass dieser Song als Blaupause für Pinball Wizard hätte taugen können. Wer weiß ...
Beendet wird die Aufführung - natürlich - mit Loneliest Person, das eigentlich ein Folk-Rock Hit hätte werden müssen. Tja, wie so oft bei den PRETTY THINGS: hätte, wäre.
Als Bonus - wohl auch für sich selbst - kehrt die Band dann nochmals auf die Bühne zurück, um die Klassiker Roadrunner und Route 66 herauszudreschen. Ersteres noch relativ ungehobelt und nicht so ganz rund, Route 66 aber voller Power und Wildheit. Halt wie in alten Tagen.
Als weitere Boni kann man sich die Interviews mit den einzelnen Bandmitgliedern ansehen und erhält hier weitere Eindrücke zu diesem Album und dem Konzert.
Die beiden Scheiben kommen in schönem, massivem, Digipack mit dickem eingefügten Booklet, welches neben den Texten - inkl. derer des Erzählers - auch einiges an Informationen bereithält. Wer also bisher noch von "S.F. Sorrow" Abstand hielt, für den wird es nun Zeit, denn das dürfte wohl die ultimative Version sein.

Epi Schmidt, 18.07.2010

 

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