The Shanes Squandering Youth, Sumo Rex/Broken Silence, 2009 |
Kornelius Flowers | Vocals, Guitar, 5-String Banjo, Harp | |||
Seba Nogood | Fiddle, Violins, Strings on Tracks 07 & 14, Mandolin, Backing Vocals | |||
Warpig Stoffregen | Guitars, Tenor Banjo, Mandolin, Backing Vocals | |||
Börgermeister | Drums, Percussion, Backing Vocals, Lead Vocals on Track 09 | |||
Herr Dannehl | Bass, Backing Vocals | |||
Angry Alex Schuster | Accordion, Backing Vocals | |||
Guest | ||||
Philipp Thimm | Cello on Tracks 07, 11 & 14 | |||
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01. Going Where The Action Is | 08. Hell On Earth | |||
02. Alone On My Own Device | 09. Baby, I | |||
03. Bite It You Scum | 10. Sailor Man | |||
04. Unfortunate One | 11. Weight On My Shoulders | |||
05. The Future | 12. Lousy Bastards | |||
06. Long Journey | 13. Bring Me The Head Of Zoltan Narray | |||
07. Black Heart White Beat | 14. Hey There, Can You Help Me? | |||
Mit seinem neuesten Studioalbum ‘Squandering Youth’ ist dem in Trier gegründeten Sextett THE SHANES ein großer Wurf gelungen. Ein ganz großer sogar. Das gesamte Werk macht einen unwahrscheinlich harmonischen und stimmigen Eindruck. Alles ist wohl austariert und beinahe perfekt aufeinander abgestimmt, ohne dem Hörer dabei jedoch das Gefühl zu vermitteln, einer Reisbrettkonstruktion oder gar Retortenmusik zu lauschen. Das Gegenteil ist der Fall. Nichts kommt gekünstelt oder gar unnatürlich daher. Die hier dargebotene jederzeit extrem eingängige und melodische Verschmelzung von Folk unterschiedlichster Herkunft mit Rock, Punk, Polka, Country, Jazz, Ska und Swing sorgt weit überwiegend für gute Laune und beste Stimmung. Flotte, schnelle, fetzige, eingängige und teilweise aggressive Nummern und Passagen wechseln sich mit langsameren und ruhigeren Balladen und Momenten ab. Dadurch ist zwischen den anstrengenden, weil bewegungsintensiven, Stücken immer wieder für Erholung gesorgt, bis einem der nächste Kracher in die Knochen fährt. Die klar und unmissverständlich verfassten, mitunter recht heftigen und deftigen Texte setzen den positiven Klängen deutliche Kontrapunkte entgegen. Sie sorgen für nicht ganz so fröhliche Momente, sondern lassen negativ besetzte Gemütsregungen bzw. Emotionen wie Hass, Verachtung, Hochmut und Verzweiflung zur Geltung kommen. Auch dazwischen tut sich gefühlsmäßig jede Menge. Nur Fröhlichkeit will sich nicht so recht einstellen.
Die Tracks sind fast ausschließlich Eigenkompositionen. Lediglich Sailor Man stammt überhaupt nicht von THE SHANES. Den Song borgten sich die Deutschen bei den Norwegern TURBONEGRO aus. Lousy Bastards entstand unter freundlicher externer Mithilfe von Andy Diewald.
Alle Bandmitglieder sind versierte und erfahrene Musiker, die jederzeit alles im Griff haben. Gerade deshalb wirken die Interpretationen des Materials derart glaubwürdig und überzeugend. Die Produktion ist hervorragend gelungen und offenbart jedes Detail. Der Sound ist glasklar. Das erhöht die äußerst professionelle Wirkung von ’Squandering Youth’ noch um einiges.
THE SHANES legen mit ’Squandering Youth’ all denen eine gelungene Überraschung ins Osternest, die kurzweilig, lebhaft, mitreißend und gleichzeitig mit Anspruch unterhalten, aber auch zum Nachdenken angeregt werden möchten. Die bereits erwähnte Mixtur aus toller Musik und lesenswerten Lyrics macht’s möglich.