The Shanks Surfing The Lexicon, Phratry Records/Broken Silence, 2014 |
St. Pistolwhip von Shankenstein XXVIII | Bass, Vocals | |||
Colonel Crankshaft | Drums, Additional Vocals, Piano | |||
| ||||
01. Feel The Holes | 06. Step By Step | |||
02. When We Come | 07. Do It Again | |||
03. Touch Me | 08. Cornerman | |||
04. Miss Virginia | 09. Get Cut Tonight | |||
05. Out Of Your Mouth | 10. Who You Are | |||
Die Mitglieder des kanadischen Duos THE SHANKS haben sich recht neckische Pseudonyme zugelegt. ’St. Pistolwhip von Shankenstein XXVIII’ ist für Bass und Gesang zuständig, während ’Colonel Crankshaft’ Schlagzeug und Piano bedient sowie seinen Anteil zu den Vokalaktivitäten beisteuert. Die beiden Witzbolde aus Toronto haben immerhin schon die Longplayer “Here Come The Shanks“ (2005), “The Valley Of The Shadows Of The Shanks“ (2007), “Welcome To The Camp Of The Dark Meat Fantasy” (2009), “The Dark Richard Show” (2010), “Skordalia” (2011) und “Digging Deep For Sewer Crowns” (2013) herausgebracht. Außerdem gibt es noch die EP-Single “Feel The Holes” (2012). Das, obwohl sich darauf alle Nummern von “Feel The Holes” finden, nach wie vor, brandaktuelle und insgesamt siebte Album heißt “Surfing The Lexicon“.
Die von den Nordamerikanern zusammengetragenen und konservierten Klänge sind in keinerlei Hinsicht als innovativ zu bezeichnen. Das kann den Kanadiern jedoch getrost egal sein, denn schließlich machen sie trotzdem ihr ureigenstes Ding. Hier entscheidet nämlich, wie das gar nicht so selten der Fall ist, einmal mehr die Mischung über Gelingen oder Nichtgelingen des betreffenden Werkes.
Nach Single-Hits sucht der willige Hörer vergebens, da keiner der angebotenen Titel dafür eingängig genug ist. Das bedeutet aber überhaupt keinen Beinbruch. Läuft diese Platte doch ohnehin nur dann wirklich rund, wenn sie als Gesamtkunstwerk betrachtet und ebenso als solches genossen wird.
Bleibt die Frage, womit wir es denn nun bei “Surfing The Lexicon“ stilistisch eigentlich zu tun haben. Die Antwort fällt gar nicht mal so leicht, denn es sind ja mehrere Ingredienzien, die das Ganze ausmachen. Da wäre zum einen der voll auf der Retro-Schiene liegende Rock aus den 1970er Jahren. Diesen peppen die Herren noch mit Proto Punk auf und geben dem Ganzen mittels Indie Rock zusätzlich eine modernere Richtung. Verbreitert wird die zu erlebende musikalische Palette obendrein durch etwas Psychedelic und Blues.
Die beiden Hauptakteure erzeugen mit ihren Mitteln einen von Bass, Schlagzeug und Gesang getragenen, jedoch chartuntauglichen, immer wieder melancholisch gestimmten Bastard. “Surfing The Lexicon“ ist eine Veröffentlichung, die die ungeteilte Aufmerksamkeit des Zuhörenden fordert, diese gegebenenfalls dann aber auch belohnt.