The Sheepdogs Changing Colours, Dine Alone Records, 2018 |
Ewan Currie | Vocals, Guitars, Elecric Piano, Organ, Clarinet, Ukulele, Synth | |||
Ryan Gullen | Bass, Vibes, Acoustic Bass, Vibes | |||
Sam Corbett | Drums, Percussion, Glockenspiel | |||
Shamus Currie | Organ, Piano, Trombone, Mellotron, Omnichord, Backing Vocals | |||
Jim Bowskill | Guitars, Pedal Steel, Viola, Fiddle, Mandolin, Backing Vocals | |||
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01. Nobody | 10. Cherries Jubilee | |||
02. I've Got A Hole Where My Heart Is | 11. I'm Just Waiting For My Time | |||
03. Saturday Night | 12. Born A Restless Man | |||
04. Let It Roll | 13. The Bailieboro Turnaround | |||
05. The Big Nowhere | 14. Up In Canada | |||
06. I Ain't Cool | 15. H.M.S. Buffalo | |||
07. You Got To Be A Man | 16. Esprit Des Corps | |||
08. Cool Down | 17. Run Baby Run | |||
09. Kiss The Brass Ring | ||||
THE SHEEPDOGS aus Kanada sind natürlich nicht die Erneuerer des Rock. Wie sollte das auch funktionieren? Im Grunde wurde bereits alles gesagt. Dennoch agieren THE SHEEPDOGS nicht langweilig oder miefig oder altbacken. Es geht ihnen, wie bei vielen jüngeren Bands, nur noch noch um geschickte Umdeutung und die persönliche, mit frischen Impulsen versehene Interpretation des Vergangenen.
Retro-Rock sagen viele. Na und? Und wenn schon. Solange es so geil und mitreißend klingt wie bei diesen Jungspunden aus Sasketchewan, soll es dem Liebhaber stimmiger Frühsiebziger Rocksounds recht sein. Kurzweilig und unterhaltsam muss es sein. Hier sammeln die langmähnigen Rock-Verfechter reichlich Pluspunkte, denn sie vermengen wie schon auf ihrer letzten - ebenfalls guten - Platte "Future Nostalgia", den Stoff, mit dem sich die Rockmusik Ende der Sechziger bis Mitte der Siebziger Jahre zu einem echten Massenphänomen entwickelte.
Klang die letzte Scheibe aus 2016 noch etwas gebündelter, straffer und rockiger, genauer gesagt gitarrenlastiger, kommen auf dem Neuling einige weitere rockmusikalische Facetten und mehr Piano hinzu. Ja, es wird mitunter sogar recht country-rockig (The Bailieboro Turnaround und Up In Canada bzw auch bluegrassig (Born A Restless Man) und driftet bei The Big Nowhere arg in Richtung SANTANA und deren Latin-Rock zur "Abraxas"-Ära. Netter Versuch, aber die echte SANTANA Band hatte einige glühende Kohlen mehr im Ofen.
Im Laufe der CD offenbaren sich einige kleine und auch allerkleinste Querverweise auf die alten Helden-Bands, so dass man das Credo des neuen SHEEPDOGS-Albums "Changing Colours" absolut nachvollziehen kann. Ein herrliches Sammelsurium, mit dem man sich wohlfühlen kann. Wer möchte nicht gelegentlich an Gruppen wie TEN CC, WINGS, ALLMAN BROTHERS, SANTANA, WISHBONE ASH, MANASSAS (Stephen Stills), oder BACHMAN TURNER OVERDRIVE erinnert werden. Und auch wenn bereits alles gesagt wurde, klingen die richtigen Worte aus berufenem Munde immer noch wahrhaftig und gut.