The Somnambulist Quantum Porn, Slowing Records, 2017 |
Marco Bianciardi | Vocals, Guitars, Sampler | |||
Thomas Kolarczyk | Bass, Double Bass, Vocals | |||
Luca Andriola | Drums, Percussion | |||
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01. Transverberate | 09. Resume Where God Has Stopped | |||
02. Deeply Unutterable & Unimpressed | 10. Scurf | |||
03. The Unmanned Song | 11. A Ten Thousand Miles Long Suicide Note | |||
04. Unbegotten | 12. Sundrum Ln | |||
05. The Grand Anthem Of The Unnoble Nation Of... | 13. Ultramarine Blues | |||
06. Goddamnland | 14. The Science Of Hidden Purposes | |||
07. The Slowing Clock | 15. Revolution In Yr Tongue | |||
08. Ronald Stark | 16. Green Ice | |||
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THE SOMNAMBULIST (zu Deutsch: Der Schlafwandler) nennt sich ein Trio aus Berlin. Die Band entstand 2009 hauptsächlich auf Initiative des Italienauswanderers Marco Bianciardi. Den zwei Alben “Moda Borderline“ (2010) und “Sophia Verloren“ (2012) sowie die selbst komponierte und in vielen europäischen Kinos live präsentierte Musik für den von Walther Ruttmann bereits 1927 gedrehten experimentellen Dokumentarfilm ’Berlin - Sinfonie der Großstadt’ (beim 2014er Rimusicazioni Film Festival in Bolzano räumten sie damit einen Preis ab) folgte vor kurzem der dritte Longplayer “Quantum Porn“ (bei den Plattenaufnahmen anno 2015 war übrigens erstmals der neue Schlagzeuger Luca Andriola mit von der Partie).
Es hat schon Merkmale von einem Filmsoundtrack, was, der mit dieser Richtung ja bereits erfahrene, Dreier hier anbietet. Die psychedelischen, rockigen, noisigen, spacigen, progigen, punkigen, jazzigen, funkigen und poppigen, leicht symphonischen, groovenden, schrägen und schwingenden Klänge ergießen sich, wie zur Untermalung einer insgesamt irgendwie chaotischen und wirren Leinwandhandlung in die Ohren des Zuhörers. Anspannung und Entspannung. Lärm und Ruhe. Zusammen mit den eingesetzten Geräuschen kann man sich dazu tatsächlich relativ problemlos in einen Film mit optischen Spezialeffekten vorstellen. Im Promo-Material werden wohl nicht ganz unberechtigt Parallelen zu Nick Cave, Tom Waits, RADIOHEAD, TOOL, David Bowie, TALKING HEADS und Frank Zappa gezogen.
Bianciardi & Co. entführen uns in ihre aus mannigfaltigen stilistischen Elementen und Bruchstücken zusammengefügte musikalische Erlebniswelt. Dabei lassen sie ihrem Interesse an Fragen der Physik und aus anderen Forschungsfeldern freien Lauf. Der Titel “Quantum Porn“ soll irgendwas mit dem CERN in der Schweiz beziehungsweise mit dem Sexleben der dort arbeitenden Physiker zu tun haben, könnte jedoch auch pornografischen Hi-Tech-Kram der Zukunft betreffen. Interessante Mischung, oder? Nur rein wissenschaftlich natürlich. Das versteht sich ja wohl von selbst.