The Soulshake Express

Heavy Music

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 2007

Links:

The Soulshake Express Homepage



Redakteur(e):

Jürgen Ruland


Heavy Music, Bad Reputation, 2007
David ErikssonLead Guitar, Vocals
Marcus AnderssonRhythm Guitar
Robert SchlyterBass Guitar
Joakim ErikssonDrums, Percussion, Noise
Martin HammarOrgans, Percussion, Backing Vocals
Produziert von: Soulshake Express Länge: 40 Min 00 Sek Medium: CD
01. Woman Like You (2:46)07. Gypsy Daughter (4:43)
02. Little Lover (3:43)08. Get Up! (3:16)
03. Push (3:07)09. All We've Got (3:33)
04. Devil's Twist (4:03)10. Cognitive Dissonance (3:11)
05. Perfect Combinition (3:03)11. Make It Last (3:20)
06. I Don't Mind (3:27)

Was ist Retro bzw. Retrospektive? Das Lexikon der Synonyme bietet diesbezüglich Aufklärung. Es handelt sich um einen passenden Ausdruck für "Rückblick" oder "Rückschau". Somit steht retrospektiv für "zurückblickend", "zurückschauend", "rückwärts sehend", "hinterher", "nachher", "nachträglich" oder "rückwärts gerichtet".
Beenden wir den kleinen Ausflug in die Germanistik und wenden uns wieder dem eigentlichen Thema dieses Online-Magazins zu, nämlich der Musik. Das Album "Heavy Music" der Schweden von THE SOULSHAKE EXPRESS dürfte dem allgemeinen Musikverständnis nach zu urteilen als Retro Rock gelten. So ganz neu ist die Scheibe wirklich nicht. Seit einigen Monaten auf dem heißumkämpften Markt für Tonträger erhältlich, hinkt allerdings nur der Rezensent mit seinem Review hinterher. THE SOULSHAKE EXPRESS orientieren sich lediglich an längst vergangene Zeiten, ohne als Ewig-Gestrige abgestempelt werden zu müssen.

Wie ihre Kollegen von THE STROKES, PRIMAL SCREAM, SPIRITUAL BEGGARS, THE ANSWER in der jüngeren Vergangenheit oder aktuell AIRBOURNE orientieren sich die Skandinavier am Sound der ausklingenden sechziger bzw. siebziger Jahre. Dabei schafft es das Quintett, sich seine eigene kleine Nische zu schaffen.
Bereits der starke Opener Woman Like You geht als empfehlenswerter Hörtipp durch. Der harte Riff-Rocker besticht wie der gesamte Longplayer durch einen sauberen, trockenen Mix und einer unterschwelligen Power, welche nahezu das komplette Album durchzieht.

Wem THE SOULSHAKE EXPRESS bis dato unbekannt waren, dem soll an dieser Stelle mit ein paar kurzen Informationen geholfen werden.
Die 2003 gegründete schwedische Formation mag so manchen aufgrund ihres Bandnamens in die musikalische Irre führen. "Soulshake" steht keineswegs für Soulmusik. Das Quintett setzt vielmehr auf waschechte, handgemachte Rockmusik. Der Grund für den Verwirrung stiftenden Namen mag die Gruppe in einem eventuellen Interview darlegen können, hier spielt ausschließlich die Musik.
Mit "Heavy Music" veröffentlichten die Skandinavier im letzten Jahr ihr erstes vollständiges Album nach einer vorausgegangen EP ("The Soulshake Express"). Die Wurzeln der Band befinden sich unüberhörbar in einem Jahrzehnte hinter uns liegendem Zeitraum. Man bietet groovebetonten Rock bzw. Hardrock mit gelegentlichen Tendenzen zur Stoner-Szene.
THE SOULSHAKE EXPRESS rocken durch elf erstklassige Tracks, in welchen sie sich gegenüber diversen Einflüssen offen zeigen. So startet Gypsy Daughter mit einem bluesigen Intro und enthält Slide-Elemente, welche den Track durchaus mit Swamp Musik in Verbindung bringen. Im Verlauf des hektischen Get Up wiederum brilliert eine Harmonika.

Im Vergleich mit ihren Landsleuten von den SPIRITUAL BEGGARS benutzen die Soulshakers weniger die Keule als vielmehr das feine Seziermesser. Die Metal-Axt bleibt im Keller; statt dessen wird der erneute Beweis geliefert, das auch Halbakustische zu rocken vermögen.
Die gelungene Probe aufs Exempel liefert man mit dem treibenden, stampfenden Hardrocker Push ab. Oder Little Lover. Nach einem an Children Of The Grave (BLACK SABBATH) erinnernden ersten Riff schlägt man in einen vor Groove strotzenden Rocker um, der mehr Langzeitwirkung und Ohrwurmcharakter als so mancher vermeintliche Dampfhammer entwickelt.
Eine verspielte Hammondorgel, leicht vertrackte Rhythmen, quengelige Leads und hämmernde Drums ... fertig ist Perfect Combination.
Erinnert sich noch einer an die vielen billigen Filmchen aus den Sechzigern? Häufig von einer zur Hintergrundmusik beitragenden Hammond begleitet, ist die Handlung jener Movies längst vergessen, der Sound jedoch nicht. Das sich langsam anschleichende I Don't Mind wird genau durch jenen Orgelklang geprägt. Dieser Song enthält so ziemlich alle Zutaten, welche die Tracks der Seelenschüttler prägen. Klasse Hooklines, catchy Melodien, saubere Leads, fesselnde Rhythmen und einen ausgefeilten Gesang.

"Heavy Music" ist unter'm Strich ein voller guter Songs strotzendes Album, welches trotz seiner Jahrzehnte zurückliegenden Wurzeln frisch und unbeschwert wirkt. Für mich ein absolutes Highlight des Genres.

Wer denn Retro noch immer mit "altmodisch" in Verbindung bringt, der lese folgende Worte ...
Heutzutage, mit all dem harten Wettbewerb im Musikgeschäft, ist es nahezu unmöglich, mit etwas völlig Originellem aufzuwarten. Also haben wir's nicht getan. Wie auch immer. Als dieses Album entstand, lag der Akzent auf Heavy Music. Setz Dich hin, höre zu und entscheide ob Du für unser Album einen kleinen Platz in Deinem Kopf findest. - The Jeff Beck Group, 1969 -

Jürgen Ruland, 08.05.08

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music