The Station

Speed Of Sound

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 08.09.2008
Jahr: 2008

Links:

The Station Homepage



Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Speed Of Sound, Eigenverlag, 2008
Dave CarterDrums & Vocals
Josh KerskaBass
Kevin LemenLead Guitar
Dave LittrellSaxophone, Guitar & Vocals
Produziert von: Dave Carter Länge: 145 Min 05 Sek Medium: CD
CD 1:
01. Shoulders Of Giants04. Vagabond Slim
02. Illuminator05. Another Dawn
03. The Other Side06. Les The Gypsy
CD 2:
01. Drop Of A Hat04. Nothing To Hide
02. Midwest Moonshine05, Questions
03. Somethings Gotta Give06. Smile And Nod

Ich muss gestehen, dass mir THE STATION, obgleich es die Band schon seit 10 Jahren gibt, keinerlei Begriff war, bis mir "Speed Of Sound" vorlag. Eine echte musikalische Bildungslücke, die nun zum Glück geschlossen wurde. Immerhin ist das Live-Doppel-Album, das die vier Jungs aus Springfield, Illinois im heimischen Club Marly's aufgenommen und im Eigenverlag veröffentlicht haben, ein idealer Einstieg in die musikalische Welt von THE STATION. Denn erst auf der Bühne vermag sich eine Jamband so richtig zu entfalten. Wobei Jamband zwar ein weites Begriffsfeld ist, hier aber immer noch zu kurz greift.

Schließlich mischen THE STATION ihren einzigartigen Sound noch mit Elementen von Prog, Jazz, Funk, Folk, Roots Rock, Hard Rock und bluesigen Klängen auf. Wobei als Fundament regelmäßig ein kräftig rockender Sockel steht, worüber dann die Ingredienzen einer Jamband gegossen werden. So trifft hier THE GRATEFUL DEAD auf RUSH, PHISH auf PRIMUS, UMPHREY'S MCGEE auf FRANK ZAPPA oder auch THE ALLMAN BROTHERS BAND auf Maceo Parker, so weit ist die Bandbreite dieser Band. Zwischen irrwitzigen Gitarrenläufen und erdigem Saxophon-Funk liegen oft nur Wimpernschläge (Illuminator).

Und dennoch sind die Kompositionen mehr als nur Blaupausen für ausgedehnte Jams oder Soloeinlagen, wenngleich bei einer durchschnittlichen Spieldauer von 11 Minuten pro Stück schon ausgiebig soliert wird. Auch hier zeigt sich das weite Spektrum von THE STATION, ist doch sowohl harter Rock amerikanischer Prägung (Shoulders Of Giants), Jazz-Rock-Fusion (The Other Side) als auch Delta-Blues (Midwest Moonshine) vertreten.

Angesichts der furiosen fast zweieinhalb Stunden Musik, die "Speed Of Sound" offeriert, ist es fast schon überflüssig, zu erwähnen, dass hier absolute Könner an ihren Instrumenten tätig sind. Über der abwechselnd wunderbar dicht geknüpften, straighten Rhythmussektion Carter und Kerska, die aber ebenso locker und luftig die Töne dahintupfen kann, lässt Kevin Lemen ordentlich die Saiten glühen, dass ein ums andere Mal der Kinnladen des Zuhörers nach unten klappt. Und Dave Littrell ist vielleicht nicht gerade der begnadetste Sänger (wenn auch nicht schlecht), sorgt aber, wenn er sich nicht gerade gitarristisch mit Lemen duelliert, mit seinem Saxophon für die Extraportion Jazz und Funk und gibt dem Ganzen noch einen besonderen Kick. Nach dem Hören von "Speed Of Sound", das, Just For Kicks sei Dank, auch hierzulande erhältlich ist, bleibt eigentlich nur noch ein Wunsch offen: Die Jungs aus Springfield auch einmal auf der Bühne zu erleben. Aber dazu müsste man wahrscheinlich nach Illinois, am besten gleich nach Springfield (nein, nicht zu den Simpsons) reisen.

Ralf Stierlen, 08.09.2008

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music