The Steepwater Band Clava, Diamond Day Records, 2011 |
Jeff Massey | Vocals & Guitars | |||
Tod Bowers | Bass | |||
Joe Winters | Drums & Percussion | |||
Guest: | ||||
Jeremy Tromburg | Piano & Keyboards | |||
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01. Remember The Taker | 06. High And Humble | |||
02. Vanishing Girl | 07. Won't Be Long For Now | |||
03. Come On Down | 08. Out On Love | |||
04. Love Never Ends | 09. Off The Rails | |||
05. Bury My Burden Deep | 10. Meet Me In The Aftermath | |||
Selbst wer seinen Blick auch nur hie und da auf die US-amerikanische Musikszene wirft, dem kann die nun schon seit 1998 agierende STEEPWATER BAND unmöglich entgangen sein. Mag man, wie der Schreiber, auch deren erste CD übersehen haben, war doch Longplayer Nummer 2, "Dharmakaya", schon in vieler Munde. Das Power-Trio aus Chicago sattelte damit mächtig auf und hielt den Gaul mit "Revelation Sunday" perfekt am Traben. Spätestens seit dem genialen Pfund "Songs From The 8th Day" musste auch der letzte, Rockmusik zugewandte Mitteleuropäer aus seinem Winterschlaf erwachen und die STEEPWATER BAND auf der Pfanne haben. Mit "Clava" serviert uns das Dreigespann ihren mittlerer Weile achten Tonträger. Ein weiteres Juwel der an Edelsteinen so reichen Bandgeschichte!
Der Einstieg erfolgt mit dem knochentrockenen (Delta Blues geprägten) Longtrack Remember The Taker und ist schlichtweg perfekt. Der beste Song des Albums, keine Frage. Es ist immer wieder erstaunlich, was eine Drei-Mann-Band, nur verstärkt durch effiziente Effektgeräte, an Sound heraus hauen kann. Die mächtig angefuzzten Gitarren und Bassgitarren, die irren Slide-Attacken und das präzise, locker groovende bis bombenteppischartige Drumming in Verbindung mit eingängigen, eternalen Hooklines (Vanishing Girl mag hier als bestes Beispiel dienen) ist, was Blues Rock anbelangt, fast schon ein Monopol der STEEPWATER BAND. Wer noch härtere Töne bevorzugt, kann durchaus Vergleiche zu INTERSTATE BLUES ziehen. Ebenfalls eine Band die ein ums andere Spitzenalbum aus dem Hut zaubert, bei uns aber allenfalls Insider in ihren Bann schlägt.
Die STEEPWATER BAND zeigt sich auf "Clava" in bester Verfassung. Alle Songs, lediglich Love Never Ends ist ein bisschen flach geraten, sind mit einer Raffinesse versehen, die das Ohr regelrecht an den Boxen kleben lässt. Dass die Band alles andere als auf der Stelle tritt, beweisen Roots Rock Songs wie Burn My Burden Deep oder Meet Me In The Aftermath. Freilich bleibt die TSB großteils bei ihrem Leisten: Pumpend-elektrisierende Nummern (Won't Be Long For Now, High And Humble) treffen auf groovende Stampfer (Come On Down), werden mit vorwärtsstürmenden Rockern (Out On Love) garniert und mit schwer-schleppenden Shuffles Off Rails gewürzt. Wie gesagt, es gibt keinen Ausfall. Allenfalls jene kleine (oben genannte) "Unwucht", die aber, als immerhin gut arrangierte Nummer, kein wirkliches Manko darstellt!
Zusammenfassend darf man mit "Clava" ein weiteres, rundum begeisterndes und abwechslungsreiches Album der STEEPWATER BAND vermelden. Ein Album aus einem Guss, dem es vergönnt sei, reichlichen Einzug in die Musikschränke möglichst vieler (US-) Blues Rock und "Nur-Rock" Freunde zu finden! Zuletzt sei noch festgehalten, dass sich die Band, zunächst für ihre Live Shows, mit dem Gitarristen Eric Saylors (HEALING SIXES) verstärkt haben. Die Bemerkung der STEEPWATERs auf deren Website, damit würde ein neues Kapitel bezüglich ihres sich immer weiter entwickelnden Sounds aufgeschlagen, lässt durchaus den Rückschluss zu, dass Eric Saylors evtl. fest mit an Bord des "Great Lakes Steamers" geht (die TSB hat sich nach einem Great Lakes Boat benannt). Wenn dem so sein sollte, darf man sich heute schon auf das nächste Album der STEEPWATER BAND freuen!