The Travelling Wilburys The Travelling Wilburys Collection, Universal Music/Concord Music Group, 2016 |
Lucky/Boo Wilbury | Acoustic Guitar, Lead & Backing Vocals | |||
Otis/Clayton Wilbury | Keyboards, Guitars, Lead & Backing Vocals | |||
Charlie T. Jnr/Muddy Wilbury | Acoustic Guitar, Lead & Backing Vocals | |||
Lefty Wilbury | Acoustic Guitar, Lead & Backing Vocals | |||
Nelson/Spike Wilbury | Guitars, Lead & Backiing Vocals | |||
Additional Musicians: | ||||
Jim Keltner | Drums | |||
Jim Horn | Saxophones | |||
Ray Cooper | Percussion | |||
Ian Wallace | Tom Toms on Handle With Care | |||
Ayrton Wilbury | Guitar Solo and Backing Vocals on Maxine | |||
Gary Moore | Lead Guitar on She's My Baby | |||
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Disc 1: "Volume 1" | ||||
01. Handle With Care | 08. Margarita | |||
02. Dirty World | 09. Tweeter And The Monkey Man | |||
03. Rattled | 10. End Of The Line | |||
04. Last Night | Bonus Tracks: | |||
05. Not Alone Any More | 11. Maxine | |||
06. Congratulations | 12. Like A Ship | |||
07. Heading For The Light | ||||
Disc 2 (DVD): | ||||
01. The True History Of The Travelling Wilburys | 04. She's My Baby | |||
02. Handle With Care | 05. Inside Out | |||
03. End Of The Line | 06. Wilbury Twist | |||
Disc 3: "Volume 3" | ||||
01. She's My Baby | 08. Cool Dry Place | |||
02. Inside Out | 09. New Blue Moon | |||
03. If You Belonged To Me | 10. You Took My Breath Away | |||
04. The Devil's Been Busy | 11. Wilbury Twist | |||
05. 7 Deadly Sins | Bonus Tracks: | |||
06. Poor House | 12. Nobody's Child | |||
07. Where Were You Last Night? | 13. Runaway | |||
Unlängst hab ich an dieser Stelle über die “Country-Supergroup“ THE HIGHWAYMEN berichtet, nun gibt es das Pendant aus dem Rock-Bereich: THE TRAVELLING WILBURYS!
Das war die Sensation des Jahres 1988, als sich George Harrison, Bob Dylan, Jeff Lynne, Tom Petty und Roy Orbison unter diesem Pseudonym für ein Album zusammentaten.
Eigentlich sollte es dabei nur um die B-Seite für eine Harrison-Single gehen, aber die Plattenfirma war zum Glück so hellsichtig, dass Handle With Care weit mehr als eine B-Seite war. Der Rest ist Geschichte, aber durch einen neuen Vertrieb sind die Aufnahmen dieser Kollaboration erstmals weltweit in den Streaming-Diensten zu finden und die beiden Alben der Band – ihrem schrägen Humor entsprechend “Vol. 1“ und “Vol: 3“ benannt – gibt’s in schmucken Packages als CD/DVD, bzw. als Vinyl-Ausgabe.
Klarer Fall: Herzstück dieser Veröffentlichung ist die DVD. Wahrscheinlich auch nicht zufällig in die Mitte des mehrfach aufklappbaren Digi-Packs platziert.
Wie diese fünf Superstars zusammen Spaß haben, ist einfach göttlich anzusehen. Da wird kurz nochmal die Entstehungsgeschichte der Band angerissen, dann darf man bei etlichen Studioaufnahmen Mäuschen spielen, freut sich, wie sich die Kerle freuen, wenn sie um den Küchentisch hocken und Ghostriders In The Sky jammen und bekommt natürlich auch die Videos zu sehen, die für die Single-Auskopplungen produziert wurden.
Auch da spiegelt jedes Bild, jede Einstellung, die tolle Verbundenheit der Musiker untereinander wider.
Das erste Album ist natürlich grandios, Good-Time-Music von Beginn bis End Of The Line. Manche Titel hat man vielleicht bisher gar nicht so wahrgenommen. Bob Dylans Dirty World, welches an sein eigenes Silvio (von “Down In The Grove“) erinnert. Oder Rattled - ein furioser Rockabilly, wie ihn ein früher Johnny Cash gern auf seinen Alben gehabt hätte. Das karibisch angelehnte Last Night oder der typische Harrison-Song Heading For The Light, der auch auf “Cloud Nine“ gepasst hätte, während das Saxofon-Solo einem Mittsiebziger-Lennon-Song entsprungen sein muss.
Tom Petty darf wieder Bass spielen, wie schon in seiner Jugend und wer weiß, vielleicht hat das ja den Grundstein für die spätere MUDCRUTCH-Reunion gelegt?
Und über all dem Roy Orbisons wundervolle Stimme. Leider verstarb der Sänger kurz nach der Veröffentlichung von “Vol. 1“.
So musste der Nachfolger, 2 Jahre später, als Quartett angegangen werden. Die Single She’s My Baby klingt unverkennbar Jeff Lynnes Handschrift, ist aber trotzdem natürlich ein Bandprojekt, zu dem Gary Moore die Lead-Gitarre beisteuerte.
Einer Nummer wie Inside Out wäre durch Orbisons Stimme sicherlich noch veredelt worden. If You Belonged To Me hat erneut was von Silvio und ein bisschen auch von Handle With Care, während The Devil’s Been Busy klarer Harrison-Stoff ist, inkl. kleiner Sitar-Einstreuer.
Mit den 7 Deadly Sins begibt man sich wieder einmal zurück in die 50er Jahre, kommt über Country-Straßen (Poor House), Bluesigem (Where Were You Last Night) in die 60er - Cool Dry Place hätte auch ein Harrison-Song auf einem BEATLES-Album sein können – und… vermisst in You Took My Breath Away wieder den guten Roy. Dessen Abwesenheit war nicht der Grund, warum “Vol. 3“ kein so großer Erfolg war, wie der Erstling, aber trotz aller Qualität und Genialität der Beteiligten, waren die Songs nicht von gleicher Güte. Was sie nicht schlecht macht! Auch hier wippt und schaukelt man munter mit, lässt sich am Schluss vom Wilbury Twist dazu verführen, in Unterwäsche durchs Zimmer zu hüpfen und bekommt am Schluss noch zwei Bonus-Tracks präsentiert.
Einmal das wunderbare Nobody’s Child, ursprünglich nur auf dem “Nobody’s Child: A Romanian Angel Appeal“-Benefiz-Sampler zu finden, sowie Del Shannons Runaway. Letzteres durchaus nahe am Original.
“Originale“ gibt’s hier fünf, bzw. vier, die in einer absolut außergewöhnlichen Zusammenarbeit zwei Alben produzierte, welche Rockgeschichte sind. Hier nun in der wohl ultimativen Zusammenstellung erhältlich.