The Trews The Trews, Bumstead Productions, 2014 |
Colin MacDonald | Vocals, Guitar | |||
John-Angus MacDonald | Guitars, Backing Vocals | |||
Jack Syperek | Bass, Backing Vocals | |||
Sean Dalton | Drums and Percussion, Backing Vocals | |||
Additional Musicians: | ||||
Jeff Heisholt | Keyboards | |||
Gavin Brown | Keyboards and Percussion | |||
Serena Ryder | Vocals on In The Morning | |||
Anne Bourne | Cello | |||
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01. Rise In The Wake | 07. Where There's Love | |||
02. Age Of Miracles | 08. In The Morning | |||
03. Permanent Love | 09. New King | |||
04. The Sentimentalist | 10. Living The Dream | |||
05. 65 Roses | 11. Under The Sun | |||
06. What's Fair Is Fair | ||||
Wahrscheinlich können THE TREWS noch weitere 10 Jahre – oder 20 – existieren und gute Alben veröffentlichen und bleiben doch ein Insidertipp. Manchmal läuft’s halt dumm. Na, ganz so schlimm ist es nicht, denn die Band um die die beiden MacDonald-Brüder, Colin und John-Angus, ist stabil, sowohl was ihre Besetzung angeht, als auch, was die Güte ihrer Alben angeht und irgendwann muss sich Qualität einfach durchsetzen.
War Mit dem einfach “The Trews“ betitelten 2014er Album beweisen die Kanadier jedenfalls erneut, welch tolle Power-Rock und –Pop sie sind. Das geht gleich mit dem druckvollen Intro zu Rise In The Wake los. Ein paar Effekte umschwirren das Intro-Riff, aber recht schnell schiebt das ordentlich. Angetrieben von John-Angus‘ Power-Chords und Colins kraftvollem Gesangsorgan, übernehmen die Brüder die Führung und die eingespielte Rhythmustruppe aus Jack Syperek am Bass und Sean Dalton am Schlagezug weiß, wie sie das am besten unterstützt: Gas geben!
Wem es beim ersten Song vielleicht noch an der eingängigen Melodie gefehlt hat, der bekommt mit Age Of Miracles einen lupenreinen Ohrwurm geliefert, der stark an die ersten Alben der Band erinnert. Hier fühlt man sich gleich wie in einem (Irish-) Pub und stimmt mit ein, lässt Gläser und die Stimmbänder klingen. Ein klare Fall für ein Best Of –Album.
Ja, hier und da hat man mit ein paar Effekten experimentiert, aber auch mit diesen können THE TREWS ihren BEATLES-Einfluss nicht verbergen und besonders in Permanent Love schimmern jede Menge Brit-Pop aus den 60ern und 90ern durch. Und das aufs Angenehmste!
Das ändert sich auch in The Sentimentalist nur wenig, auch wenn es etwas “moderner“ wird. Irgendwie erinnert mich die Nummer ziemlich an THE WHO, was wohl an den Bassläufen und dem Drive liegt.
Und auch 65 Roses kann problemlos in die Kategorie Ohrwurm verbucht werden. Teils etwas subtiler angelegt, erinnert es doch einige der früheren Ohrwürmer der Band, mit absolutem Hymnen-Charakter. Wenn einem da nicht das Herz aufgeht!
What’s Fair Is Fair versucht sich an einem moderneren Rhythmus und auch die Sounds sind wohl recht aktuell. Für mich klingt da einiges nach D-A-D, was für mich durchaus eine Auszeichnung ist. Auch wenn der catchy Refrain sicher woanders zu finden ist.
Zum Beispiel in dem folkigen In The Morning, in dem Colin MacDonald am Mikro Gesellschaft von der vielfach ausgezeichneten kanadischen Sängrin Serena Ryder bekommt. Klingt klasse und ist außerdem eine feine Fingerpicking-Nummer.
Aus der Beschaulichkeit wird man mit dem nervösen New King gerissen, der mit seinen treibenden Riffs und gehetzten Gesang den Hörer nicht mehr stillsitzen lässt. Dazu noch ein derbes Gitarrensolo, ja, da dürfte es Live so richtig abgehen. Hat direkt was von der Seattle-Power aus den 90ern.
Nochmal “back to the 60’s“ geht’s in Living The Dream, bzw. hätten sich Bands wie OASIS hiernach wohl die Finger geleckt. Klar, ist das nicht originell, aber THE TREWS bringen es gut, selbstverständlich und authentisch, dass man ihnen mit diesen Vergleichen eigentlich Unrecht tut und ich dem Hörer nur einen Eindruck vermitteln will. Definitiv reinhören!
Mit Under The Sun liefern THE TREWS einen weiteren typischen Song, mit Mitsing-Refrain und hymnischem Stadion-Charakter. Perfektes Finale, welches das Album noch eine Weile im Kopf nachhallen lässt.
Ich würde “The Trews“ jetzt nicht als stärkstes Album der Band bezeichnen, aber mindestens die Hälfte der Songs möchte man im Repertoire doch nicht mehr missen. Insofern: Gut gemacht!