The Verve Urban Hymns - 20th Anniversary Edition, Universal Music Group/Virgin Music, 2017 |
Richard Ashcroft | Vocals, Guitar | |||
Nick McCabe | Lead Guitar, Synthesizers | |||
Simon Tong | Guitar, Keyboards | |||
Simon Jones | Bass | |||
Peter Salisbury | Drums | |||
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CD 1 (76 Min 01 Sek): | ||||
01. Bitter Sweet Symphony | 08. Weeping Willow | |||
02. Sonnet | 09. Lucky Man | |||
03. The Rolling People | 10. One Day | |||
04. The Drugs Don't Work | 11. This Time | |||
05. Catching The Butterfly | 12. Velvet Morning | |||
06. Neon Wilderness | 13. Come On | |||
07. Space And Time | ||||
CD 2 (79 Min 07 Sek): | ||||
Live at Haigh Hall - 24.05.1998: | 08. Lucky Man | |||
01. This Is Music | 09. Life's An Ocean | |||
02. Space And Time | 10. Velvet Morning | |||
03. Catching The Butterfly | 11. Bitter Sweet Symphony | |||
04. Sonnet | Live at 9.30 Club, Washington DC - 03.11.1997: | |||
05. The Rolling People | 12. A New Decade | |||
06. Weeping Willow | Live at Brixton Academy - 16.01.1998: | |||
07. The Drugs Don't Work | 13. History | |||
Live at Manchester Academy - 11.08.1997: | ||||
14. Slide Away | ||||
Dem britischen Quintett THE VERVE um Hauptkomponist, Gitarrist und Sänger Richard Ashcroft gelang 1997 mit seinem dritten Album “Urban Hymns“ ein Meilenstein des Britpop. Zur Feier des zwanzigjährigen Jubiläums der Veröffentlichung dieser Produktion erscheint in kürze eine remasterte und aufgebrezelte Spezialedition in mehreren Formaten. Wir freuen uns außerordentlich darüber, hier die zum Doppeltonträger erweiterte Ausgabe davon besprechen zu können.
CD 1 bietet den dreizehn Stücke umfassenden regulären Output, der der Band aus der nordwestenglischen Industriestadt Wigan damals immerhin für etliche Wochen die Spitzenposition der Albumcharts in ihrem Heimatland einbrachte. Die millionenfach verkaufte Zusammensetzung aus Britpop, Alternative/Independent Rock und stellenweise Singer-Songwriter packt zu und lässt den Hörer dann einfach nicht mehr los. Da werden, ohne Kitsch, romantische Gefühle und Pathos mithilfe durchdachter, auch eingängiger Melodien entfacht. Ehe man es sich versieht, ist die über siebzigminütige Spielzeit vorbei (auf den erst nach etlichen Minuten Warterei erklingenden, rein instrumentalen Hidden Track mit abschließendem Babygeschrei hätte man allerdings gut und gerne verzichten können). Insgesamt wurden fünf Tracks als Singles ausgekoppelt: The Rolling People (US-Promo), der weltweite Hit Bitter Sweet Symphony (mit seinen genialen, unverkennbaren Streicherarrangements, eine ursprünglich rein instrumentale Jagger/Richards-Schöpfung, den Text dazu verfasste Richard Ashcroft, kam noch vor dem Longplayer separat heraus), die erste und immer noch einzige Nummer-Eins-Single für Ashcroft & Co. The Drugs Don't Work (wurde auch vor dem Album herausgegeben), Lucky Man, das immerhin bis auf Hitparadenlatz sieben im Vereinigten Königreich kletterte, und schließlich Sonnet.
CD 2 zeugt von der souveränen und professionellen Bühnenpräsenz die THE VERVE kurz vor der Jahrtausendwende auszustrahlen in der Lage waren. Am 24. Mai 1998 trat die Band in ihrer Heimatstadt unter freiem Himmel vor über 30.000 euphorischen Leuten auf, die ihre Lokalmatadore nach allen Regeln der Kunst abfeierten. Dementsprechend verströmt der Mitschnitt bis heute ungebrochen oberamtliche Live-Atmosphäre. Nach der triumphalen Wigan-Show, die den Löwenanteil des Rundlings ausmacht und bei der mehr als die Hälfte der “Urban Hymns“-Songs auf der Setlist standen, kommt noch je eine Non-Album-Nummer von Konzerten in Washington DC, Brixton und Manchester vom Ende der 1990er Jahre. Trotz ihrer Kürze bringen diese Ausschnitte ebenfalls das authentische Konzertgefühl rüber.
Im reichlich mit, bisher noch nirgends veröffentlichten, Bildern des Fotografen Chris Floyd versehenen Booklet findet der interessierte Leser außerdem ein ausführliches Interview mit jenen fünf Musikern, die damals an den Aufnahmen für “Urban Hymns“ teilnahmen.
Alles in allem lässt “Urban Hymns - 20th Anniversary Edition“ die ausnahmslose Klasse und zeitlose Qualität eines in jeder Beziehung wegweisenden Britpop-Albums der End-Neunziger des vorigen Jahrhunderts in angemessener Manier hochleben.