The Wheel Walkers Can't Fake It, MachMa Musik, 2018 |
Oliver Hehemann | Vocals, Guitar | |||
Robert Kril | Guitar | |||
Jörg Meinhardt | Bass | |||
Tonino Giannatasio | Drums | |||
Guests: | ||||
Friso Lücht | Organ | |||
Immergrün/Lisa Glatz | Choir | |||
Tilman Doeffinger | Violin | |||
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01. Sail Away | 08. Puppet On A String | |||
02. Clouds Passing By | 09. Hate's A Waste | |||
03. Turn Back Time | 10. Hello Heather | |||
04. Rainbow | 11. The Right Time | |||
05. Barracuda | 12. I Don't Konow | |||
06. I Once Had A Dream | 13. Can't Fake It | |||
07. Without You | 14. Memory To Me | |||
Die Geschichte der THE WHEEL WALKERS erinnert mich unweigerlich ein wenig an Frank Goosens Roman "So viel Zeit", wo sich ein paar alte und vom Leben gelangweilte Schulkumpel nach langer Zeit des Aussetzens abermals zur Gründung einer Rockband aufraffen, um alte Zeiten heraufzubeschwören und den guten alten Sex & Drugs & Rock'n'Roll Spirit wiederzubeleben.
"Vier Männer, die spielen um des Spielens willen. Kein Schnickschnack." So werden die vier Kölner mittleren Alters angekündigt. Ein Quartett, dass sicherlich noch nicht im Rollatoren-Alter daherschleicht, aber für ein Debütalbum verdammt spät dran sind. Im Jahre 2017 als Wochengewinner der WDR 2 Radioreihe "Szene im Westen" angefixt, veröffentlichen Songwriter und Kopf der Truppe Oliver Hehemann und seine Kumpanen mit "Can't Fake It" ein bunt gemischtes, eklektisches Album, das sich sowohl an britischen als auch an amerikanischen Roots-Traditionen aus den seligen Sixties anlehnt.
Die beiliegende Presse-Vorankündigung verlautbart: "Understatement ist Grundhaltung! Unprätentiös, gelassen, aber mit einem hell lodernden inneren Feuer präsentiert das Kölner Quartett gepflegten Singer-Songwriter-Pop, der sich bei Beat, Swing, Blues, Country, Tango oder Rock’n’Roll bedient."
Das klingt zunächst einmal nicht verkehrt, schürt eine gewisse Erwartungshaltung, die jedoch schlussendlich nicht unbedingt erfüllt wird. Dafür sind die kölschen Jungs um Oliver Hehemann musikalischerseits nicht pfiffig genug. Es fehlt ihnen ein wenig an Charisma und Esprit. Hehemann, Robert Kril, Jörg Meinhardt und Tonino Giannattasio musizieren einfach zu hausbacken, um einen nachhaltigen Aha-Effekt zu kreieren. Angesichts der musikalischen Vielfalt könnte "Can't Fake It" womöglich ein hinter die Ladentheke gefallenes Mark Knopfler Album sein oder so etwas wie das dritte, nie erschienene TRAVELING WILBURYS Album, scheitert aber unter anderem auch am fehlenden Glanz der Instrumentalisten und Sänger.
Solange es THE WHEEL WALKERS am Ende nicht so grandios vergeigen, wie die Jungs aus Frank Goosens eingangs erwähntem Roman, bleibt zu hoffen, dass sich die vier kölschen Jungs nicht entmutigen lassen und ihre Alltagsgeschichten ohne großes Getöse weiterhin mit Herz und großer Leidenschaft weiterspielen. Wenn so geile Songs wie Clouds Passing By und Barracuda dabei herauskommen, muss der Rollator auf jeden Fall erstmal im Keller bleiben.