60 Watt Avenue, Shut Eye Records, 2008 | ||||
Aaron Benolkin | Vocals, Guitar, Banjo, Lap Steel | |||
James Dommek, jr. | Drums, Vocals, Guitar, Tambourine | |||
Ivan Molesky | Bass | |||
Evan Phillips | Vocals, Guitar, Tambourine, Harp | |||
Jesse Valentine | Keys | |||
Stu Schulman | Pedal Steel, Keys | |||
Jessica Knott | Vocals | |||
Beth Chrisman | Fiddle | |||
Marty Jones | Vocals | |||
Tim Easton | Vocals, Dobro | |||
| ||||
01. 60 Watt | 08. Sinferno | |||
02. Jessi Jane | 09. Bar Scar | |||
03. Coming Home | 10. Amsterdam | |||
04. Stick Around | 11. Mr. Soul | |||
05. High Tide | 12. Ode To Shakey | |||
06. Lonesome Joe | 13. Seven Long Years | |||
07. The War | ||||
In Austin, Texas müsste man sein. Da spielt die Musik. Um genau zu sein, tut sie das noch bis zum 16. März 2008 auf dem SXSW Festival. Warum nur, wird sich der ein oder andere fragen, aus allen Festivals auf der ganzen weiten Welt ausgerechnet das SXSW in Austin, Texas als Ort des Verlangens auswählen? Nun, weil SIE dort sind: THE WHIPSAWS - die Jungs mit Gitarren, so fett, dass Farmer John seinen Zaun gar nicht hätte auf Vordermann bringen müssen.
Update; Juni 2008: Just während des SXSW 2008 verpflichteten die Blue-Rose Records Verantwortlichen die WHIPSAWS quasi von der Bühne weg für ihr renommiertes Plattenlabel und veröffentlichen "60 Watt Avenue" nun für den deutschen bzw. europäischen Markt. Hooked-On-Music wünscht der Band und dem Label viel Erfolg für diese äußerst gelungene Roots-Rock Produktion.
Bereits ihr Debüt "Ten Day Bender" sorgte 2006 mit einer unfassbar dreisten Mischung aus mächtigen Strom-Gitarren und traditionellem Americana für leichte Verwirrtheitszustände und basses Erstaunen beim Hören.
Nun sind sie zurück mit einem gepfefferten Nachschlag von. nun, genau eben dem soeben Beschriebenen. Und? Die Fassungslosigkeit zieht auch mit "60 Watt Avenue" weiter munter ihre Kreise. Zum Beispiel wenn man ein ruhiges, Pedal Steel getragenes Stück à la Lonesome Joe gegen eine Rock-Wand wie The War hält. Oder das zur Akustischen vorgetragene Amsterdam gegen den dreckigen Rock'n'Roll-Bastard Bar Scar antreten lässt oder, oder, und, und, und ...
Um noch einen drauf zu setzen, werden die ruhigen oder traditionellen Sachen fast so ausschließlich zwischen zwei metallene Bretter genagelt, dass man auch mit einer noch so großen Portion gutem Willen nicht umhin kommt, auf Vorsatz zu plädieren.
An dieser Stelle ist dann wieder Verwunderung darüber angebracht, dass das ganze Album dennoch so rund klingt wie schon "Ten Day Bender", nämlich so rund wie der perfekte Kreis.
Die vier Jungs mit der flotten Kombinatorik schnüren derweil ihre Gitarrenköfferchen, winken nochmal dem Gniedel-Gitarren Meister Neil Young persönlich (dem sie "60 Watt Avenue" übrigens gleich in zweierlei Hinsicht gewidmet haben) und begeben sich auf große Reise in den Süden.
Aus der Perspektive des alaskaschen Frühlings mag das fast überall auf der Welt sein, und so bleibt die Hoffnung, dass das 60 Watt Avenue Feuerwerk irgendwann auch mal im alten Europa live abgefackelt wird.