The Who

Live At The Royal Albert Hall

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.07.2003
Jahr: 2003

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


The Who
Live At The Royal Albert Hall, Steamhammer/SPV, 2003
Roger Daltrey Vocals, Guitars, Harmonica
John Entwistle Bass, Vocals
Pete Townshend Guitars, Vocals
Zak Starkey Drums
John "Rabbit" Bundrick Keyboards
Produziert von: Bob Pridden Länge: 161 Min 52 Sek Medium: 3 CDs
CD 1:
1. I Can't Explain7. Mary Anne With The Shaky Hand
2. Anyway, Anyhow, Anywhere8. Bargain
3. Pinball Wizard9. Magic Bus
4. Relay10. Who Are You
5. My Wife11. Baba O'Riley (Violin: Kennedy)
6. The Kids Are Alright
CD 2:
1. Drowned8. The Real Me
2. Heart To Hang Onto9. 5:15
3. So Sad About Us (Pete Townshend and Paul Weller)10. Won't Get Fooled Again
4. I'm One (Vocals: Eddie Vedder)11. Substitute (Vocals: Kelly Jones)
5. Getting In Tune ( Vocals: Eddie Vedder)12. Let's See Action (Vocals: Eddie Vedder with Roger and Pete)
6. Behind Blue Eyes (Vocals: Bryan Adams)13. My Generation
7. You Better You Bet14. See Me, Feel Me / Listening To You (with Eddie Vedder and Bryan Adams)
Bonus Disc:
1. I'm Free3. Summertime Blues
2. Don't Even Know Myself4. Young Man Blues

So ist das mit den "Dinosauriern", mit den Jahren häufen sich die Live-Scheiben. Auch THE WHO machen da keine Ausnahme (die STONES werden sich nächstes Jahr auch nicht lange bitten lassen). Man weiß ja immer nicht so genau, gibt es die WHO noch, oder nicht. Nach dem Tod von John Entwistle dürfte eine Legitimation endgültig fehlen.
Und schon hört man, dass sich Pete Townshend und Roger Daltrey noch dieses Jahr ins Studio begeben wollen um ein neues Album einzuspielen.

Noch mal kurz zu den Dinosauriern: Momentan wird ja wieder mal viel Wirbel um die "neue" LED ZEPPELIN gemacht und die Band über alles gepriesen. THE WHO waren schon die beste Rockband (und live erst recht), als man noch nix von ZEP gehört hat und später waren sie es auch noch. Der Prototyp eines Rocksängers ist Roger Daltrey. Schaut Euch nur mal den Woodstock Film an. So sieht ein Rock-Gott aus und nicht wie dieser feminine Robert Plant!

Aber zur neuen Doppel-Live-CD, plus Bonus CD. Die erste Scheibe bestreiten THE WHO komplett alleine. An den Keyboards natürlich, wie seit Jahrzehnten, John "Rabbit" Bundrick. Die Band legt ziemlich druckvoll los, John Entwistles Bassspiel und sein Sound (!) sind hervorragend und an den Drums sitzt ja seit einigen Jahren Ringos Sohn Zak Starkey. Wohl mit ein Grund dafür, dass die Band wieder mehr nach ihren frühen Jahren klingt. So gefällt mir diese Aufnahme hier auch weit besser als das "Join Together"-Set, als Simon Phillips versuchte, der Band seinen Stempel aufzudrücken.
Roger Daltrey hat unüberhörbare Schwierigkeiten bei den alten Songs wie Anyway, Anyhow,... und beim "Lifehouse" Überbleibsel Relay und noch bei einigen...
Trotzdem kommt es nicht peinlich, er macht das durch Engagement wieder wett.
Andere haben sich da längst Background-Sänger/innen angeschafft, die gar noch die Leadstimme mitsingen (siehe Bernard Fowler bei den STONES).

Pete Townshend ist offensichtlich in guter Form und die Songs werden entsprechend ausgedehnt geben der gesamten Band Raum für Jams. So wird's z.B. bei My Wife entsprechend wild und man kriegt schon Angst, Pete könnte gleich seine Gitarre zerschmettern.
Außerdem ist er in Erzähllaune und kündigt fast jeden Song mit ein paar zusätzlichen Worten an. Das Intermezzo während The Kids Are Alright, als er über "Kids" singt, hat natürlich einen etwas komischen Beigeschmack nach dieser Internet-Geschichte, aber das sollte man jetzt einfach mal vergessen. Außer etwas Dummheit bei seinen Recherchen, kann man Pete nix vorwerfen - kümmert Euch um Michael Jackson.
Einer meiner Favoriten (The Seeker wäre ein weiterer), Mary Anne With The Shaky Hands, kommt einigermaßen gemäßigt und trotzdem echt gut.
Richtig gut wird's bei Bargain. So aggressiv, gefährlich, ja gewalttätig, klang und klingt keiner ihrer Zeitgenossen. Da setzen sie mit einer metallischen Version noch einen obendrauf - über 10 Minuten lang endet es in einer wahren Orgie der Instrumente, zu denen Roger Daltrey eine "heavy-breathing" Harmonica beisteuert. Genial!
Wenn man sich die Bilder im Booklet anschaut, glaubt man kaum, dass diese älteren Herren so einen infernalischen Lärm veranstalten können.
Bei Who Are You beeindruckt, wie gut sie ihren Chorgesang noch immer hinkriegen. Ganz zu schweigen von dem tollen Sound von John Entwistles Bass.

Auf der zweiten CD kommen dann die Gaststars hinzu. Zunächst bringt Pete allein zur akustischen Gitarre einen Song von "Quadrophenia" - Drowned. Dessen Intro unterbricht er auch gleich mal, weil er den Text vergessen hat. Ist mir allemal lieber, als die Typen die ihre eigenen Songs vom Teleprompter ablesen, zumal er ja gleich wieder reinfindet. Außerdem ein hervorragendes Beispiel für alle Rhythmusgitarristen dieser Welt - hier spielt der Meister.
Mit Heart To Hang Onto erinnert er dann an den verstorbenen Ronnie Lane und das gemeinsame Album "Rough Mix".

Zu den Gästen kann man sagen: Nett, dass Paul Weller für sein Duett mit Townshend So Sad About Us (aus "The Who", 1966) auswählte, aber sehr auffällig ist er nicht dabei. Ähnliches gilt für Bryan Adams bei Behind Blue Eyes und für das lediglich passable Solo von Noel Gallagher bei Won't Get Fooled Again und eher schlecht schneidet Kelly Jones von den STEREOPHONICS bei Substitute ab. Da klingt ja Roger Daltrey noch besser!
Was nicht heißen soll, dass die Songs schlecht klingen, im Gegenteil, aber in dieser Form hätten THE WHO locker auf die (Gäste) verzichten können.
Was richtig gut kommt, und somit zurecht bei vier Songs vertreten, ist der Beitrag von Eddie Vedder. Der PEARLS JAM-Frontmann ergänzt sich hervorragend mit Roger. Mir läuft (wie schon bei einigen Songs auf diesem Album) bei seinem Einsatz bei Getting In Tune eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Und das in der Sonne bei 30 Grad!
Übrigens kein schlechter Tipp, sich diese Aufnahmen mal per Kopfhörer reinzuziehen.
Einzelne Songs kann man fast nicht rausheben, erwähnenswert vielleicht: 11 Minuten 5:15 (!), inkl. Bass-Solo. Leichte stimmliche Probleme wieder bei See Me, Feel Me, aber wie gesagt: Fällt kaum ins Gewicht.

Die Bonus-CD datiert von einem Konzert vom 8. Februar 2002 (die ersten beiden CDs präsentieren das Konzert vom 27.11.2000). Relativ kurz I'm Free, mit einem nicht so stimmgewaltigen Daltrey wie man es von früher gewohnt ist.
Eine Rarität folgt: I Don't Even Know Myself, 1971 die B-Seite der Won't Get Fooled-Single. Typischer Endsechziger WHO-R&B.
Der Summertime Blues darf natürlich nicht fehlen. Auch relativ kurz gehalten und nicht so brachial wie "damals", aber eine toller Bonus.
Als Abschluss dann noch der Young Man Blues, für den ähnliches gilt. Allerdings wird hier doch ein ganzes Stück heftiger in die Saiten und Felle gedroschen - die Ekstase ist wohl nicht weit entfernt. Bei den Interpreten wie beim Zuhörer.

Der Live-Klassiker der Band bleibt "Live At Leeds", aber diese Scheibe(n) hier ist ein weitaus würdigeres Vermächtnis, als es z.B. "Who's Last" oder eben auch "Join Together" waren.
Maximum R&B und für mich jetzt schon DIE Live-Scheibe des Jahres!

Epi Schmidt, 13.07.2003

 

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