The Who

Live In Texas '75

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 05.12.2012
Jahr: 2012
Stil: Rock

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Redakteur(e):

Christian Gerecht


The Who
Live In Texas '75, Eagle Vision, 2012
Roger DaltreyLead Vocals
Pete TownshendGuitar, Vocals
John EntwistleBass, Vocals
Keith MoonDrums, Percussion
Produziert von: Geoff Kempin & Terry Shand Länge: 117 Min 00 Sek Medium: DVD
01. Substitute14. Pinball Wizard
02. I Can't Explain15. I'm Free
03. Squeeze Box16. Tommy's Holliday Camp
04. Baba O'Riley17. We're Not Gonna Take It / See Me, Feel Me / Listening To You
05. Boris The Spider18. Summertime Blues
06. Drowned19. My Generation
07. However Much I Booze20. Join Together
08. Dreaming From The Waist21. Naked Eye
09. Behind Blue Eyes22. Roadrunner
10. Amazing Journey23. Won't Get Fooled Again
11. Sparks24. Magic Bus
12. Acid Queen25. My Generation Blues
13. Fiddle About

THE WHO - der Brit-Zerstörer vor dem Herrn und das bigottische Texas! Das passt irgendwie nicht zusammen, oder...?!
Doch, tut es! WHO-typische Randale und Amerikas Hau-Ruck-Staat -mit dem selbst wirklich bekennende Südstaaten-Freunde, ihre Probleme haben- passen ziemlich gut zusammen. Aber "Hau-Ruck" macht nur in TV und Kino gute Laune. Ich darf euch, liebe Leser, versichern, dass man das aus einem anderen Betrachtungswinkel sieht, wenn man (unfreiwillig, weil falsch abgebogen) die Grenze zwischen Louisiana und Texas gerade mal eine halbe Meile hinter sich gelassen hat, um Blues-Brothers-like von einem übereifrigen Cop des texanischen Newton Countys abgefangen zu werden. Ein klappriger Malibu, ein zu großer Rent-A-Car Aufkleber, 10 Tage Bart und "nur" $ 12,67 im Säckel reichten, um als verdächtiger Landstreicher aufgegriffen zu werden. Dass die Traveler-Schecks im selben Beutel ihren Wert besaßen, hat den Mann mit Stern erstmal überhaupt nicht interessiert! Hände aufs Dach, Beine breit, dass volle Programm. Die anschließende, knapp halbstündige Klärung ging vorüber. Genauso, wie der recht flotte Weg zurück nach Louisiana! Motel, aufatmen; später eine heiße Schüssel Bisque und ein Quarterl Old No. 7 - dann war auch diese Episode USA abgehakt. Dennoch ist Texas immer ein rotes Tuch geblieben. Ein Music Maniac kann es trotz JANIS und WINTER rechts liegen lassen. Heute, da man bei jedem Zähne putzen einen halben Eimer Erdgas aus den Wasserhähnen schöpfen kann, sogar noch mehr als damals...! Natürlich ist das kein offizielles Statement, darf höchstens unter blöd gelaufen abgehakt werden und verleitet, 25 Jahre danach, allenfalls zu einem kleinen Schmunzeln.

Warum dieser Einlauf? Nun, es liegt natürlich an der DVD und der Rückschau auf das Jahr 1975. Wer von uns wäre damals nicht gerne dabei gewesen? Im Mietwagen durch Houston, eine kleine Pension, zwei Burger und ein Light; später die Parkplatzsuche rund um den Veranstaltungsort, die Vorfreude auf eine spannende Show...
Imagination nur. Doch immerhin dürfen sich alle Altrocker dies und jenseits von Texas darüber freuen, dass der WHO Gig vom 20.11.75 im "The Summit" aufgezeichnet wurde. Doch seit jenem Tag ist in Texas viel Wasser verdunstet und die Ansprüche selbst derer gestiegen, die heute noch ihre Blues-Scheiben am liebsten auf der alten Mono-Röhre hören. Einen beinahe 40 Jahre alten Konzertmitschnitt auf digitalen Tonträger zu pressen, ist halt die eine Sache. Ihn den Ansprüchen der heutigen Zeit anzupassen, die andere. Der Backside des Booklets lässt sich zwar weiß auf schwarz entnehmen, dass die alten WHO Spezis John Astley und Simon Marbrook die Ton- und Audiospur restauriert haben, aber viel, dass sei vorweg genommen, hat dieser Aufwand nicht gebracht. Was wiederum nicht wirklich negativ ausgelegt werden darf, denn ein WHO Konzert jener Tage war rein tontechnisch keine Bibelstunde. Von daher ist der blecherne Sound verschmerzbar. Das Bild ist zwar leicht schwammig, für die Zeit der Entstehung, aber ebenfalls hinnehmbar. Unter aller Kanone ist jedoch die Kameraführung. Eigentlich kann man weder von Kameraführung noch von Regie sprechen. Du siehst Daltrey und Townshend, ab und an mal Keith Moon, aber wer Bass spielt, musst du fast erraten. John Entwistle rutscht zwar mit wenigen Nahaufnahmen (z.B. Boris The Spider) ins Bild; in der Totalen jedoch nur, wenn er die Backing Vocals singt. Als Pluspunkte muss man dagegen die durchgehend aufgenommene Show und die m.E. sehr gelungene Set List werten. Ansonsten gibt es THE WHO pur. Townshend hippelig und unstet wie gewohnt. Daltrey marschiert, auch nicht unüblich, ca. 10 Meilen auf der Stelle und es braucht auch in Houston kein Bösewicht darauf hoffen, dass WHOs Lead Sänger seine Bandmitglieder mit dem oft rotierenden Mikro erschlägt. Moonie (im ESSO Leibchen) zeigt so mache Killerdrumming- und Show-Einlage (bspw. Baba O'Riley) und John Entwistle gibt den unerschütterlichen Fels in der Brandung. Der Sound ist roh und wie gesagt ein wenig blechern, doch absolut WHO typisch. Wobei mir persönlich gerade die alten Kamellchen runter gehen wie Öl. Boris The Spider (sehr gut!) habe ich schon erwähnt, Summertime Blues, Magic Bus und der abschließende My Generation Blues entsprechen mehr dem vierköpfigen Live Line Up, als einige, zu viert etwas limitiert daher kommenden Nummern aus "Tommy", "Who's Next" oder "...By Numbers". Eine Bandmaschine bei einem Konzert, stellt sich wieder mal heraus, kann nun mal kein Ersatz für acht oder mehr Studiospuren sein.

Fazit: Ohne mit der Wimper zu zucken, würde ich frei von der Leber weg behaupten, dass diese Live Aufnahme von historischem Wert ist. THE WHO im Zenith ihres Schaffens. Zudem sind Shows dieser Zeit dünn gesät - und wo bekommt man schon mal 25 Songs serviert?! "Live In Texas '75" ist für den Fan der Band und jeden Alt Rocker trotz der weniger prickelnden Ton- und Bildqualität absolutes Pflichtprogramm.
Zumal die DVD zu sehr fairem Preis erworben werden kann. Wer jetzt der weniger große WHO Freund ist, kann durchaus noch ein bisschen warten. Vermutlich sinkt der DVD-Preis im Lauf der Zeit. Die Band gehört dem kleinen Einmaleins der Rockmusikgeschichte an und auch abseits von Classic und Brit Rock sollte jeder über seinen Tellerrand blickende Musikfreund dieses Konzert einmal gesehen haben. Mit an Bord der DVD ist übrigens ein informatives, bebildertes Booklet mit aufschlussreichen Liner Notes von Chris Roberts; nein, nicht "DER", sondern der andere ;-) !
Für mich war es eine ganz besondere Freude, Moonie noch mal so richtig schön in Action zu sehen. Leute, was war das für ein Drummer...!
8 von 10 Wackel-Cops...
DVD: Region 0, FSK 0, Format 4:3, Dolby Digital Stereo

Christian "Grisu" Gerecht, 30.11.2012

 

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