Roger Daltrey	Vocals
Pete Townshend	Guitar, Vocals
John Entwistle	Bass, Vocals
Keith Moon	Drums
Produziert von: Bill Curbishley & Robert Rosenberg Länge: 155 Min 46 Sek Medium: CD
Disc One:
01. Zoot Suit (as THE HIGH NUMBERS)	13. Call Me Lightning
02. I Can't Explain	14. Dogs
03. Anyway, Anyhow, Anywhere	15. Magic Bus
04. My Generation	16. Pinball Wizard
05. Substitute	17. I'm Free
06. The Kids Are Alright	18. The Seeker
07. I'm A Boy	19. Summertime Blues
08. Happy Jack	20. See Me, Feel Me
09. Boris The Spider	21. Won't Get Fooled Again
10. Pictures Of Lily	22. Let's See Action
11. The Last Time	23. Bargain
12. I Can See For Miles	24. Behind Blue Eyes
Disco Two:
01. Baba O'Riley	10. Trick Of The Light
02. Join Together	11. You Better You Bet
03. Relay	12. Don't Let Go The Coat
04. 5:15	13. Athena
05. Love Reign O'ver Me	14. Eminence Front
06. Postcard	15. It's Hard
07. Squeeze Box	16. Real Good Looking Boy
08. Slip Kid	17. It's Not Enough
09. Who Are You	18. Be Lucky

ber lange Jahre hinweg war – und ist eigentlich immer noch – die LP “Meaty, Beaty, Big & Bouncy“ eine meiner liebsten. Interpreten sind natürlich THE WHO. Aber warum ausgerechnet ein Sampler? Haben Townshend und Co. nicht Meisterwerke, wie “Tommy“ und “Quadrophenia“ geschaffen? Korrekt. Und eine Singles-Band zu sein, war ja auch sehr bald bei “ernsthaften“ Rockbands verpönt, aber genau das waren THE WHO in der Frühphase ihrer Karriere. Etliche Songs und Hits erschienen als Singles und tauchten oft auf den Longplayern gar nicht auf. So ist es mir eine besondere Freude, dass praktisch alle Titel jenes Samplers hier vertreten sind (kleiner Minuspunkt für das Fehlen von A Legal Matter).
Aber es gibt ja was zu feiern und das wollen wir nicht so kleinlich sein:
“The Who hits 50“! Will sagen: THE WHO läuten die Zielglocke von 50 Jahren. “50 Hits“ sind es nicht, sondern 42, aber auch da bekommt man mit dieser Doppel-CD doch reichlich geboten.

Denn “Hits“ sind praktisch alle Songs hier. Eingeleitet von dem noch als THE HIGH NUMBERS veröffentlichten Zoot Suit geht es direkt in ein Feuerwerk von 60’s und Mod-Klassikern: Substitute, welches u. a. sogar die SCORPIONS Jahre spatter coverten, die Gänsehaut erzeugenden Akkorde von Anyway, Anyhow, Anywhere und natürlich das brachiale My Generation. Alles Titel, welche ihre Power und Faszination fast 50 Jahre später immer noch nicht verloren haben.
Nummern die oft ins Chaos zu münden schienen oder aus einem solchen herauskamen oder sich zwischenzeitlich in ein solches verwandelten. Es gab wohl nichts Vergleichbares in den “Swinging Sixties“ und auch später nicht. Die Themen, welche Townshend in seinen Songs ansprach, sorgten selbst bei Altersgenossen für rote Ohren. Man höre sich I’m A Boy oder Pictures Of Lily an.
Für mich bleibt John Entwistles Bass-Sound und –Spiel bis heute unerreicht. Schade, dass Heaven And Hell hier nicht vertreten ist, aber hört euch nur den Bass in Boris The Spider oder I Can See For Miles an!
Klar, gibt’s immer Songs, die der ein oder andere Fan vermissen wird, aber für oft übersehene und selten gespielte Perlen wie Call Me Lightning, Dogs und den STONES-Titel The Last Time muss man fast schon dankbar sein. Letztgenannter Song wurde (zusammen mit Under My Thumb) bekanntlich von THE WHO in der Zeit aufgenommen, als Jagger und Richards im Knast saßen, mit der Ankündigung so lange STONES-Songs zu veröffentlichen, bis die beiden wieder frei seien. Hat ja dann auch nicht so lange gedauert…

Da hier, neben den “must-have“ Songs, auch Squeeze Box, Postcard, Trick Of The Light und mein absoluter Favorit The Seeker enthalten sind, würde ich “THE WHO HITS 50!“ zum besten offiziellen Sampler der Band küren. Trotz fehlender Klassiker wie Long Live Rock oder Sister Disco.
Dafür hat man die Spätphase der Band auch gewürdigt und immerhin Athena und Real Good Looking Boy mit drauf genommen. Auch wenn ich mir mit der Feststellung nicht unbedingt Freunde machen werde. Ich liebe die Band nun einmal in all ihren Phasen. Wie das heutzutage so üblich ist, hat man auch einen neuen Song eingespielt und als Kaufanreiz hier mit draufgepackt. Be Lucky wird sicher kein Klassiker der Band mehr werden, aber der Song hat Drive kommt überwiegend rockig und allein Pete Townshends typischem Gitarrenspiel kann der Fan manch Grinsfalte abgewinnen. Ein leichter “Outtake-Charakter“ schadet der Nummer nicht großartig, aber letztlich ist man sowieso wegen all der anderen grandiosen Songs hier und wird mit über 2 ½ Stunden Spielzeit auch gut versorgt.
Happy Anniversary THE WHO!